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Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Titel: Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Barnes
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außen gekehrt hätte, dass er durch sich selbst hindurchzufließen schien.
    »Ja?«
    »Wir haben die Tests für heute abgeschlossen.«
    »Und?«
    »Ich glaube, wir haben achtundvierzig gute Rekruten.«
    Etwas wie Licht leuchtete in den Tiefen der niemals blinzelnden Augen des Generals auf. »Das ist gut. Und morgen?«
    »Wir sammeln die nächsten ein. Ich kann Euch entweder zur Rekrutierung begleiten oder hier bleiben und die Ausbildung fortsetzen.«
    »Setzen Sie die Ausbildung fort«, meinte General Fisto, nachdem er einen Moment nachgedacht hatte. »Teilen Sie die Neuen entsprechend ihrer ursprünglichen Rekrutierung in Gruppen ein. Diejenigen, die zuerst gekommen sind, haben den höheren Status.«
    »Ja, Sir«, antwortete Nate. Der General unterschätzte die ARCs, wenn der glaubte, eine solche Hierarchie sei nicht längst Bestandteil ihrer Kommandostruktur. Andererseits war dies nicht die richtige Situation, einen Jedi zu belehren oder zu berichtigen.
    Aus irgendeinem Grunde musste er wieder an Sheeka Tull denken, und daran, wie unverschämt sie ihn abgeschätzt hatte. Sie hatte etwas an sich, das ihn fast unerträglich ärgerte.
    Er verließ die Höhle, und seine Füße strebten automatisch in Richtung von Sheeka Tülls Schiff. Schließlich war die Arbeit für heute erledigt. Seine drei Brüder würden sich um die Reinigung der Waffen und die Kontrolle des Hindernisparcours kümmern. Er konnte sich ein paar Minuten freinehmen. Nur ein kleiner Spaziergang, machte er sich vor.
    Sheeka Tull entdeckte er an einem Klapptisch vor ihrem Schiff, wo sie den Rost von einem der corellianischen Stromkonverter des Spindragon schrubbte und sich die Sterne anschaute. Sein Auftauchen schien sie nicht zu überraschen, dennoch grüßte sie erst, als er näher gekommen war. »Nate«, sagte sie.
    »Und woher wissen Sie, dass ich es bin und nicht einer meiner Brüder?«, forschte er.
    Sie lachte. »Sie gehen ein wenig anders. Waren Sie möglicherweise mal am Bein verwundet?«
    Er hielt inne. Ein Broca, ein riesiges Reptilienwesen, das die Sümpfe auf einem miesen Drecksplaneten namens Altair-9 bevölkerte, hatte ihm fast die Hüfte ausgerissen. Er hatte geglaubt, die Verletzung sei komplett ausgeheilt. Interessant. Diese Frau hatte eine Beobachtungsgabe wie ein Soldat!
    »Ja«, sagte er, behielt den Rest seiner Gedanken jedoch für sich.
    Sie lächelte ihn an und schrubbte weiter. »Wie ist der Tag gelaufen?«
    »Wir haben ein paar viel versprechende Kandidaten. Die Rekruten haben wir hart rangenommen und nur vierzig Prozent verloren. Starke Brut auf Cestus.«
    Sheeka lächelte wieder, offensichtlich mit seiner Antwort zufrieden. Sie setzte die Reinigungsarbeit fort, und er ließ sich nieder und betrachtete die Sterne. Viele dieser flammenden Punkte hatten eigene Planeten, und er fragte sich, wie viele von ihnen wohl in Schlachten verwickelt würden, ehe die Klonkriege endeten.
    Nach einer Zeit wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder Nate zu. Er war zufrieden damit abzuwarten, bis sie erneut sprach. Schließlich jedoch überraschte ihn ihre Frage. »Was sehen Sie, wenn Sie mich ansehen?« Diesen Augenblick wählte sie, um zu gähnen und sich zu recken, und zum ersten Mal verspürte er die Wirkung, die sie als Frau ausübte. Die Heftigkeit seiner Reaktion verblüffte ihn. Kein Mann und auch kein Humanoider konnte die faszinierende Mischung von Kraft und Sanftheit übersehen, die langen eleganten Beine, den zarten Hals…
    Nate riss sich zusammen und erinnerte sich an ihre Frage. Er suchte und fand eine Antwort, die ans Unanständige grenzte, und sofort stutzte er seine Worte zurecht. Schließlich sagte er: »Ein Mensch, weiblich, dessen Hautfarbe der von General Windu ähnelt.«
    »Wessen?« Sie lachte, lauthals und tief, und er begriff, dass sie ihn gar nicht verspottete, wie er im ersten Moment angenommen hatte. Er bewunderte ihr Lachen; es erwärmte ihn, und es führte ihn dazu, die Kontrolle seiner Emotionen für ein paar wertvolle Augenblicke zu reduzieren. Interessant.
    Die nächste Frage stellte er, ehe er sich Zeit genommen hatte, darüber nachzudenken. »Und was sehen Sie, wenn Sie mich ansehen?«
    Sofort bereute er, die Frage gestellt zu haben, weil das Lächeln milder, sehnsüchtig und ein wenig traurig wurde. »Den Schatten des besten…« Sie hielt inne, als würde sie mitten im Satz ein Wort austauschen. »… des besten Kämpfers, den ich je kennen gelernt habe.« Sie streckte die Hand aus und strich ihm über das Kinn,

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