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Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Titel: Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Barnes
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Viertelmeter Länge traten hervor. Sowohl männliche als auch weibliche X’Ting hatten Stacheln, doch die der männlichen waren ein wenig länger, und das Gift wirkte tödlicher. Bei ihnen war zudem das Verhältnis zwischen Gewicht und Kraft ausgewogener, denn der abgelegte Eisack machte sie wesentlich schneller.
    Mit den Stacheln stachen sie aufeinander ein. Schließlich machte einer einen Fehler und wurde getroffen. Die Angst schien ihn zu lähmen, ehe die Wirkung des Giftes noch einsetzte. Dann trat Schaum vor seinen Mund, er schauderte und brach zitternd zusammen. Anschließend lag er still…
    Die Gäste der Bar widmeten sich wieder ihren Drinks, als wäre dies ein allnächtliches Spektakel.
    Das Spaltkopf-Aufwachhaus hatte tausend Stimulanzien von hundert Welten auf der Karte, damit der Docht auch bei Büroarbeitern nach Mitternacht weiterbrannte. Alles war legal, auch wenn Obi-Wan annahm, dass man hier leicht weniger legale Substanzen beschaffen konnte.
    Er wählte einen Tisch, von dem aus er die Tür im Auge hatte, und bestellte eine Tasse tatooinischen H’Kak-Bohnentee. Kaum war das duftende orangefarbene Extrakt vor ihm auf den Tisch gestellt worden, setzte sich eine massige Gestalt, die sich in einen Mantel gehüllt hatte, auf den Stuhl ihm gegenüber.
    »G’Mai Duris«, sagte er und nippte an dem Tee. Den H’Kak-Bohnen gelang es hervorragend, die Reste des schweren, narkotischen Schleiers aus Trillots Höhle zu vertreiben. »Ich hatte mir gewünscht, es könnte einer Eurer Emissäre sein, jedoch nicht zu hoffen gewagt, Euch persönlich zu sehen.« Er hielt die Stimme gesenkt. Ihr Gesicht war in den Falten ihrer Kapuze verborgen, aber die Facettenaugen erkannte er auf Anhieb. Wenn Duris sich inkognito in der Öffentlichkeit bewegte, musste sie dafür einen guten Grund haben. Außerdem verlangten andere Fragen nach einer Antwort. »Wie habt Ihr mich gefunden?«
    »Ich habe eigene Quellen und eigene Spione«, sagte sie. »Und manche erstatten ausschließlich mir Bericht und nicht dem Rat. Einige in niedrigen Positionen haben mich in der Vergangenheit als vertrauenswürdig eingestuft. Allerdings war es reiner Zufall, dass man Euch beim Betreten von Trillots Höhle gesehen hat.«
    Sie legte den Kopf schief, und obwohl er die Augen kaum erkennen konnte, ahnte er die Herausforderung in ihrem Blick. »Ich nehme an, Ihr seid nicht zu Trillot gegangen, um Euch bei ihm Rauschgift zu beschaffen. Darf ich Euch nach dem Grund fragen?«
    »Vielleicht, wenn wir uns ein bisschen besser kennen«, antwortete er, um Zeit zu gewinnen.
    »Vielleicht.«
    Sie lachte, und dieses Lachen erschien ihm ehrlicher und weniger affektiert als bei ihren öffentlichen Auftritten. »Dies ist ChikatLiks Immigranten-Sektion. Sie kamen während des Booms, und jetzt hängen viele von ihnen auf dem Planeten fest, weil sie nicht genug Credits haben, um nach Hause zurückzukehren. Sie sind vor allem mit der Suche nach Arbeit oder einer Transportmöglichkeit beschäftigt und lauschen den Gesprächen anderer nicht. Euch schenken sie keine Aufmerksamkeit, Meister Kenobi. Manchmal kann man sich am besten in aller Öffentlichkeit verstecken.«
    »Also dann. Ein echter Spaltkopf.«
    »Ich habe gehofft, Ihr würdet Euch hinausschleichen. Weil mir das die Möglichkeit bieten würde, mich mit Euch zu treffen.«
    Obi-Wan nickte. »Nachdem ich jetzt Eure Methode verstanden habe, könnt Ihr mich vielleicht über Eure Absichten in Kenntnis setzen?«
    »Zum ersten Mal kann ich offen sprechen…« Sie zögerte. »Jedenfalls relativ offen.«
    Er kicherte. »Mein Ohr gehört Euch.«
    »Gleichgültig, was Ihr auch denken mögt, die Regentschaft von Cestus ist eine Farce. Die Regierungen kommen und gehen, doch die Fünf Familien, die schon die ersten Droiden- und Rüstungswerke kontrolliert haben – Bergbau, Produktion, Verkauf und Marketing, Forschung und Energie – kontrollieren auch heute noch alles. Ich glaube, insgeheim geben sie der Konföderation den Vorzug.«
    »Das glaubt Ihr?«
    Sie seufzte. »Ich habe keinen Beweis. Aber ich bin mit dem Königshaus des Stocks verwandt. Mein Cousin Quill gehört ebenfalls der königlichen Familie an, doch nachdem er meinen Gemahl getötet und die Führerschaft des Stock-Rats an sich gerissen hat«, sie senkte den Blick ihrer Facettenaugen, »bin ich nicht mehr in die inneren Angelegenheiten der Fünf Familien oder des Stock-Rats eingeweiht. Ich weiß nicht, ob sie ihre Beschlüsse per Abstimmung treffen, oder ob

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