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Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden

Titel: Obi-Wan Kenobi und die Biodroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Barnes
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einer oder zwei von ihnen mit wirklicher Macht entscheiden. Niemand weiß, wer letztendlich die Macht hat. Diesen Firmenschleier kann niemand lüften.«
    »Firmenschleier?«, dachte Obi-Wan laut. »Eher ein Familienschleier.«
    »Das ist wohl wahr. Kein Außenstehender weiß über ihre Versammlungen Bescheid.«
    »Was ist mit den anderen Ureinwohnern des Planeten?«
    »Mit den Eingeborenen?« Sie zuckte mit den Schultern. »Die meisten sind tot oder verschwunden oder ins Ödland verdrängt. Die Spinnen waren früher sehr stark, aber ich glaube, auf der Oberfläche gibt es keinen einzigen intakten Clan mehr.«
    Das Stimmengewirr im Spaltkopf wurde lauter und ebbte wieder ab, eine Flut, die in Wellen über sie hinwegwogte. »Ich habe Angst, Meister Jedi. Ich sehe keinen positiven Ausweg aus dieser Angelegenheit.«
    »Können die Euch als Regentin absetzen?«
    »Nein«, gab sie trocken zurück. »Ich bin Regentin auf Lebenszeit.« Sie senkte den Kopf. »Quill würde die Regentschaft selbst an sich reißen, wenn das nicht zu einem argen Interessenkonflikt führen würde. Er kontrolliert den Stock-Rat und wird selbst wiederum von den Fünf Familien kontrolliert.«
    »Und was bedeutet das?«
    »Es bedeutet, dass die Mechanismen und das Gleichgewicht, das dem Schutz der einheimischen Bevölkerung dienen sollte, schlicht nicht existieren. Die ursprünglichen Verträge mit dem Stock können in jeder Weise manipuliert werden, die sich für die Familien rentiert.«
    »Und Ihr könnt nichts gegen ihn unternehmen?«
    »Wenn ich gegen Quill aufbegehre, wird er mich einfach herausfordern, töten und mich durch jemand anderes ersetzen.« Sie hielt inne. »Wie er es mit meinem Gemahl Filian getan hat.«
    »Und Ihr habt Angst vor ihm.«
    »Er ist einer der gefährlichsten Kämpfer des Clans.« Sie schauderte allein bei dem Gedanken. »Warum trefft Ihr Euch mit mir?«
    Ihre Augen leuchteten auf. »Als ich mein Amt übernommen habe, fand ich einen Datenblock, den einer meiner Vorgänger hinterlassen hat, vor hundertfünfzig Jahren. Darauf entdeckte ich die Rede eines anderen Jedi namens Yoda, glaube ich.«
    Obi-Wan konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Yoda? Er hatte nie etwas darüber gehört, dass der große Jedi-Meister auf einem Planeten namens Cestus gewesen war.
    »… er wurde ausgesetzt, während er einen Gefangenen eskortierte, und erwies dem Stock einen großen Dienst. Mein Vorgänger vertraute dem Jedi, also vertraue ich Euch. Ich glaube, mit Euch kann ich in aller Offenheit sprechen und von Euch die gleiche Offenheit erwarten.«
    »Ich werde tun, was ich kann, solange meine Mission dadurch nicht gefährdet wird.«
    »Wird sie nicht«, versicherte sie ihm.
    »Dann sind wir einfach zwei neue Freunde, die in ruhiger Runde eine Tasse H’Kak genießen.«
    Sie holte tief Luft. »Danke. Ihr und ich, wir gehen durch einen Saal voller Spiegel, Obi-Wan. Graf Dookus Bestellung wird mein Volk zwingen, sich zwischen dem ökonomischen Zusammenbruch und einer militärischen Niederlage zu entscheiden. Ich glaube, diejenigen, die den Auftrag erteilt haben, wussten das… und haben sogar gehofft, eine solche Situation herbeizuführen.«
    Einsichtig. »Aus welchem Grund?«
    »Ich weiß es nicht. Ich fürchte nur, Cestus ist lediglich eine Figur in einem weitaus größeren und gefährlicheren Spiel.«
    Obi-Wan beugte sich vor. »In was für einem Spiel?«
    »Auch das weiß ich nicht. Ich sage nur, dass ich die Hand meisterhafter Spieler spüre, doch kenne ich den Ausgang nicht.«
    Er dachte darüber nach, was sie bislang gesagt hatte, und begriff, dass er all dies auch auf eigene Faust herausbekommen hätte. Versuchte sie, ihn zu beeinflussen, oder durfte er seiner Jedi-Intuition vertrauen? Die Klonkriege wüteten nun schon einige Zeit. Sollte G’Mai nicht mehr wissen? Sie musste doch eine Ahnung von dem großen Spiel haben.
    Ein Spiel, auf das Obi-Wan trotz seiner Erfahrung und Macht nur schlecht vorbereitet war.
    »Es ist fast, als würde eine Pattsituation gewünscht«, sagte sie. »Ansonsten ergibt das für mich alles keinen Sinn.«
    »Warum erzählt Ihr mir das alles?«
    Sie ließ die Schultern sinken. »Ich weiß es nicht. Vielleicht, weil es so ein einsames Wissen ist. Wenn ich es mit Euch teile, fühle ich mich weniger isoliert.«
    Wenn sie die Wahrheit sagte, dann bestand ihr Motiv dafür sicherlich in der Tatsache, dass er nicht von diesem Planeten stammte, weshalb sie ihm mehr vertrauen konnte als jedem, der in die

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