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Objekt Lambda

Objekt Lambda

Titel: Objekt Lambda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl & Jack Williamson
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Bodenstation I anfreunden, die ebenfalls zum größten Teil ein wenig umgemodelt hatten werden müssen, um hier leben zu können. Am dramatischsten wohl das Silbermädchen Walküre, die Zara bald eine gute Freundin und Lehrerin werden sollte.
    Zara und Jon wollten sich gleich auf Kuckuck richtig umsehen, denn dafür waren sie ja hierhergekommen. Wal mußte sie vertrösten. Ihre Ausrüstung war noch nicht fertig. Man hatte ihre Maße nicht gehabt, deshalb mußte ihr Fluggürtel erst angepaßt werden. Aber das würde nicht lange dauern, versicherte sie den beiden und wollte sich verabschieden.
    Jon hielt sie zurück. »Was ist eigentlich mit den anderen Menschen geschehen, die Kuckuck erforschen sollten?«
    »Sie starben«, erwiderte Wal mit ihrer süßen hellen Stimme.
    »Das wissen wir«, murmelte Zara. »Aber nicht, wie es passiert ist.«
    »Ehe wir diese Station aufbauten, schickten wir acht Personen direkt vom Satelliten hierher«, erklärte Walküre. »Die Verbindung aller acht mit der Raumstation riß ab. Der Tod von fünf dieser Leute steht fest. Die restlichen drei sind höchstwahrscheinlich ebenfalls tot. Sechs von ihnen waren Menschen, und zwei Sheliaks«, sie korrigierte sich. »Das heißt, einer war ein Mensch, der andere ein Sheliak, die sich sechs-, beziehungsweise zweimal kopierten.«
    »Ein ziemlich hartnäckiger Bursche, dieser Mensch«, kommentierte Jon. »Was hat sie umgebracht?«
    »Das steht nicht in allen Fällen fest. Kommt mit.« Sie breitete ihre Silberflügel aus und flog aus der kleinen Kammer, in der sie sich unterhalten hatten, in die große Mittelkuppel. Ein Sirier schwebte vor der Stereobühne und beobachtete geduldig die Szene darauf. Er drehte sich nicht einmal um, als sie hereinkamen. Jon und Zara bemerkten, daß sich eine ganze Reihe von Stereobühnen hier befand, jede zeigte einen anderen Ausschnitt der Kuckuckoberfläche. Wal schaltete an den Kontrollen einer unbenutzten Bühne. Gleich darauf flackerte das Bild einer Bergkrone auf.
    »Das ist der Gipfel des Berges, an dessen Flanke wir unsere Station haben«, erklärte Wal. »Seht euch die kahlen Felsen genauer an.« Sie holte den Gipfel näher heran. Etwas in giftig schillerndem Blau klebte daran. »Es scheint Teil eines Wachstumsprozesses des Berges zu sein. Es ist ungemein ätzend – wir sind uns noch nicht sicher, ob durch chemische oder radioaktive Reaktionen. Der zweite Sheliak kam damit in Berührung. Er wurde bei lebendem Leib davon aufgelöst, während er sich noch in Verbindung mit der Raumstation befand.«
    Zara schauderte. Jon murmelte. »Kein angenehmer Gedanke, so zu sterben.«
    Walküre wandte sich ihm zu. »Für einen Menschen bestimmt sehr unerfreulich«, pflichtete sie ihm bei. »Aber wie ihr sicher wißt, empfinden Sheliaks Schmerzen nicht auf die gleiche Weise wie die meisten anderen organischen, vernunftbegabten Wesen. Der betroffene Sheliak war in der Lage, genau zu beschreiben, wie es geschah, bis sein zentrales Nervensystem zu funktionieren aufhörte. Es war nicht schön«, fügte sie leise hinzu. Zara fragte sich, ob Wal in ihrer eigenen, nicht in dieser metallischen Form, die sie zu ihrem Schutz angenommen hatte, vielleicht genauso verwundbar wie die Menschen war.
    »Möglicherweise sind außer ihm noch andere der Kopierten diesem blauen Schleim zum Opfer gefallen. Der Tod der drei – der anderen Sheliak und zwei der Menschen – über den wir genau Bescheid wissen, war jedoch fliegenden Kreaturen zuzuschreiben.« Sie drehte an den Kontrollen, bis sie einen Org auf die Bühne bekam. »Außerdem«, fuhr sie fort, »gibt es noch Intelligenzen hier, die sich jedoch nur selten außerhalb ihrer Flugmaschinen aufhalten. Von ihnen wissen wir noch sehr wenig. Vielleicht haben auch sie einen oder mehrere der Vermißten auf dem Gewissen. Und natürlich gibt es noch unzählige Geschöpfe hier, die seltsamerweise den verschiedensten galaktischen Rassen gleichen. Wie ihr also seht, herrscht auf Kuckuck kein Mangel an Gefahrenquellen. Wir konnten sie lediglich noch nicht alle erforschen.«
    Zara Gentry betrachtete nach und nach sämtliche der Stereobühnen. Bei allen, die gerade in Betrieb waren, handelte es sich um Monitoren, auf denen die Intelligenzen der Bodenstation I sehen konnten, was zum Satelliten und weiter über Tachyonen-Transmission zur Galaxis gesandt wurde, wo man die Aufnahmen registrierte und studierte. Plötzlich begann der Lautsprecher einer bisher dunklen Bühne zu pfeifen. Sie leuchtete auf, und

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