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Obsession (German Edition)

Obsession (German Edition)

Titel: Obsession (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck , Wolfram Alster
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Gefühl, einen Schlag in den Magen bekommen zu haben – und zu allem Überfluss wird er schon wieder rot. Na, herzlichen Dank! Was für ein Auftritt ...
    Sekunden verstreichen und keiner der beiden sagt ein Wort. Fabrice wird immer unsicherer und sieht schließlich zu Boden. Himmel, der Typ bringt ihn ja völlig aus dem Konzept! Und das, ohne ein einziges Wort zu sagen! Und schließlich, als er es endlich wagt, den Kerl wieder anzusehen, grinst der nur und verschwindet Richtung Theke. Es dauert einen Augenblick, bis Fabrice sich wieder beruhigt. Was für ein Mann! Sein Herz klopft noch immer wie verrückt, als er sich wieder den anderen Gästen zuwendet, die ihn bereits leicht genervt darauf aufmerksam machen, dass er einen Job zu erledigen hat.
    Während er ein paar Jacken aufhängt und entsprechende Garderobenmarken ausgibt, überlegt er angestrengt, ob er den Typen kennenlernen möchte. Er überlegt wirklich, obwohl die Antwort auf der Hand liegt. Eigentlich glaubt er ja nicht an die Liebe auf den ersten Blick, aber im Moment sucht sie ihn gerade heim. Auf jeden Fall dreht sich alles in seinem Kopf plötzlich nur noch um IHN.
    ›Was bedeutet das?‹, fragt sich Fabrice. Ist er etwa verliebt? Vielleicht ist er auch einfach nur geil?! Blödsinn, bei dem ultimativen Sex der letzten Tage ... So unersättlich ist er nun auch wieder nicht. Aber seine Gedanken sind tatsächlich schon einen Schritt weiter, und Fabrice verflucht gerade seine überschäumende Fantasie. Wie soll er nur so den Abend überstehen?
    Da gibt es eigentlich nur eine Möglichkeit – er muss mit dem Typen zumindest mal sprechen. Wenn der dann das absolute Arschloch ist, hat sich die Sache eh erledigt. Für eine Pause ist es aber noch eindeutig zu früh. Als der Andrang am Eingang für einen Moment nachlässt, tippt Fabrice Jeanette auf die Schulter.
    »Du, ich müsste mal kurz zur Toilette.« – »Ja, dann geh doch. Tu dir keinen Zwang an«, sagt Jeanette und sieht Fabrice nach, der eilig um die Ecke verschwindet.
    Fabrice lässt seinen Blick durch den Raum schweifen, es dauert, bis er sich einen Überblick verschafft hat. Und schließlich sieht er IHN am Tresen. Neben ihm steht allerdings ein Typ, vielleicht Anfang, Mitte dreißig, der besitzergreifend an SEINEM Arsch herumfummelt.
    Fabrice bemerkt seine Enttäuschung. Das ging aber schnell ... Oder waren die beiden hier verabredet? Er sieht, wie sie lachen. Der Typ mit den eisgrauen Augen dreht sich ein wenig – und sieht zu Fabrice hinüber. Ihre Blicke treffen sich, und Fabrice’ Knie sind augenblicklich wie Pudding. Wieder dieses spöttische Grinsen des anderen. Es könnte einladend wirken, denkt Fabrice, aber vielleicht ist das auch nur eine Hoffnung. Jedenfalls kann er da jetzt nicht hingehen. Nicht, während der andere Kerl seinen Traumtypen befummelt. Das geht gar nicht!
    ›Toll‹, ärgert er sich, ›Wirklich prickelnd.‹ Er macht auf dem Absatz kehrt und geht zurück zu Jeanette. Ist das vielleicht fair? Er hatte ja nicht mal eine Chance ... Aber bereits ein paar Minuten später steht der Typ ebenfalls an der Garderobe, ein wenig im Dunkeln. Er beobachtet Fabrice einige Zeit, bis der wieder auf ihn aufmerksam wird.
    ›Du läufst mir nicht noch einmal weg‹, denkt Fabrice und geht so cool wie möglich zu ihm. Das Interesse des anderen ist so offenkundig, dass er nicht wirklich befürchtet, einen Korb zu bekommen. Aber – was will er überhaupt von ihm?
    »Hey«, sagt er. »Bist du zum ersten Mal hier?«
    Der Typ schüttelt den Kopf. »Nee, wieso meinst du?« – »Weil du offenbar nicht weißt, dass die Angestellten hier nichts mit den Gästen anfangen ...«, erklärt Fabrice ziemlich unterkühlt, dabei klopft ihm das Herz bis zum Hals. Und er ist sich nicht sicher, ob DAS die richtige Taktik war. Doch statt sich beleidigt zurückzuziehen, lacht der andere. »Ich bin René. – Wann hast du mal eine Pause, Süßer?«
    Scheint ziemlich von sich überzeugt – aber da hat er auch allen Grund dazu, findet Fabrice und vergisst vor lauter Anhimmelei, eine Antwort zu geben. René lacht wieder – dieses Lachen ist mehr Gurren, das Fabrice durch und durch geht – und schüttelt den Kopf. »Wenn du wieder sprechen kannst, komm einfach rüber, okay?«
    Erst als René sich umdreht und geht und Fabrice einen langen Blick auf seinen Hintern werfen kann, kommt er wieder zu sich. Was hat René gesagt? Oh mein Gott, also entweder waren das die Nachwirkungen des letzten Joints oder aber ...

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