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Obsession (German Edition)

Obsession (German Edition)

Titel: Obsession (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck , Wolfram Alster
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aufpassen müssen«, meint er lapidar.
    Ich stehe auf. Diese Entwicklung sollte Nora wissen, und außerdem muss ich sie noch fragen, wie viele Karten sie für sich und ihre Freundinnen heute Abend braucht. Schließlich treten die »Faceless Frogs« bei uns auf, und das ist Noras absolute Lieblingsband.
    »Ich muss telefonieren«, kommentiere ich mein Auf- und Sinnlos-im-Raum-herum-stehen. Dann suche ich das Telefon und rufe Nora an. Natürlich erzähle ich ihr alles haarklein, und sie empfiehlt mir ... uns, nicht mehr vor die Tür zu gehen bis heute Abend. Außerdem braucht sie vier Karten, die ich ihr selbstverständlich an der Kasse hinterlege. Scheint so, als müssten wir heute Abend unter höchster Alarmbereitschaft arbeiten. Andererseits, durch den Auftritt der »Frogs« hatten wir sowieso erhöhten Sicherheitsbedarf, den wir bei einem Sicherheitsunternehmen gedeckt haben. Deshalb wird der Eingangsbereich heute sehr voll sein ... allerdings nicht mit Gästen, oder nicht nur, sondern auch mit sechs Security-Leuten, um den Einlass besser zu kontrollieren. Fabrice und ich werden an der Kasse bleiben, und René muss dann eben Shahin helfen. Zu zweit ist man nämlich sicherer als alleine.
     
    Und später, wenn vor dem Konzert die Versteigerung stattfindet, müssen Fabrice und René zusammen mit Olaf die Akustik übernehmen und das Konzert zusammen mit dem Tonmeister der »Frogs« durchziehen – da wird dann wohl auch nichts passieren, denke ich. Und Lars und Sven werden ein Auge auf Shahin und mich haben. Wer mich wohl ersteigert? Na ja, drei Stunden werde ich wohl überleben ... Und jetzt werde ich mir erst einmal Gedanken machen, wie wir diesen Betriebsausflug am besten gestalten, der uns da vorschwebt. Es ist schließlich noch genügend Zeit bis heute Abend ...
     

62
    Shahin
     
    Innerlich muss ich grinsen. Brix ahnt nichts, er steht lächelnd und mit der Nummer am Revers, die jeder, der sich versteigern lässt, von uns angeheftet bekommen hat, an der Bar und plaudert mit Nora und ihren drei Freundinnen, die diese mitgebracht hat. Hinter mir auf der Bühne bauen die Roadies der »Faceless Frogs« bereits die Instrumente und die Dekoration auf, und das »Addiction« füllt sich langsam. Aus den Lautsprechern schallt leicht mittelalterlich angehauchte orchestrale Rockmusik, eine perfekte Überleitung zu den »Frogs«, die es mir ermöglicht, den »Sklaven«-Markt historisch angehaucht darzustellen.
    Natürlich versteigern wir keine Sklaven, sondern Freiwillige, und diese auch nur für ein paar Stunden, aber das Ambiente ist doch ziemlich anregend, finde ich. Ich habe René und Fabrice, die zusammen mit dem Tontechniker der »Frogs« die Versteigerung ton- und lichttechnisch begleiten, darum gebeten, Brix, wenn er an der Reihe ist, wie einen Star auszustrahlen, was bedeutet, dass ein Lichtstrahl immer auf ihn gerichtet ist. Das hat für ihn den Nachteil, dass er sein Publikum nur schemenhaft sieht und nicht erkennen kann, wer auf ihn bietet. Ich selbst werde Ducky nur »den Herrn im hellen Anzug« nennen, sodass der Überraschungsmoment besonders groß ist – wenn Brix dann vor ihm steht.
    Ist es gemein, dass ich absichtlich alle anderen Freiwilligen vor der Pause versteigert habe und nun erst einmal ein Glas Wasser an der Bar trinken muss, um meine Stimme schön geschmeidig zu halten? Auch das hat einen Grund, um genau zu sein, sogar zwei. In zehn Minuten soll das Konzert der »Faceless Frogs« beginnen. Also muss ich noch eine Pause machen, dann Brix versteigern, die »Frogs« anmoderieren und danach kann ich gleich verschwinden. Ablauftechnisch ist das perfekt. Es hat jedoch für mich den Vorteil, dass ich Brix versteigern kann, ihn dann an Ducky übergebe und mich aus seinem Blickfeld entziehen kann, bevor er auf dumme Gedanken kommt. Und ich kann meine Rache aus der Entfernung genießen. Das hat was für sich ...
     
    Und so geschieht es auch. Als ich auf die Bühne gehe, werfe ich meinen Kopf in den Nacken und Brix eine Kusshand zu. Noch bevor er sich überlegen kann, was diese Geste zu bedeuten hat, habe ich bereits die Bühne erklommen und das Mikrofon wieder in der Hand.
    »Ihr Lieben«, ziehe ich die Aufmerksamkeit des Publikums auf mich, »Bevor uns die ›Faceless Frogs‹ gleich so richtig einheizen, habe ich mit der Nummer 27 noch einen Mann anzubieten, der vielen von euch feuchte Träume beschert, wenn man unserem Gästebuch auf der Homepage Glauben schenken darf. Nummer 27 ist«, und dabei weise

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