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Obsession (German Edition)

Obsession (German Edition)

Titel: Obsession (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck , Wolfram Alster
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Hobbys ... über das, was ihnen Spaß macht und nicht über das, womit sie Probleme haben. Welche sind deine Hobbys?« Dabei lehne ich mich zurück, als würde ich ganz entspannt nach dem Essen mit ihm plaudern, auch wenn das Thema heikel ist.
    »Ich ...«, stammelt er. »Ich ... also ... ich puzzle ganz gerne«, gesteht er mit hochrotem Kopf. »Und ich lese ... ich mag klassische Musik und ab und zu gehe ich gerne tanzen. Richtiges Tanzen, meine ich, nicht in der Disco.«
    Ich grinse. Bei den Hobbys ist es kein Wunder, dass er nicht gerne drüber spricht. »Dann solltest du vielleicht das nächste Mal, wenn du einen Jungen kennenlernst, der dir gefällt, versuchen, völlig unverkrampft zu sein, ganz locker, und wenn ihr irgendwelche Interessen teilt, darüber sprechen. Und dann klappt das auch mit dem Traummann«, zwinkere ich, bevor ich den Ober heranwinke, um zu zahlen.
     
     
     
     

61
    Brix
     
    Irgendwas ist seltsam. Shahin ist soeben zur Tür herein und direkt zum Gästezimmer gelaufen, wo Fabrice und René natürlich noch schlafen. Schließlich haben sie sogar Shahin und mich überholt, indem sie noch länger Sex hatten als wir. Ich habe nichts dagegen, ich bin René sogar dankbar, denn er beschäftigt Fabrice so sehr, dass ich meinen Mann wieder ganz für mich alleine habe, und ihn verwöhnen kann, ohne dass ein Dritter dabei zuschaut – auch, wenn’s »nur« Fabrice ist. Ab und zu ist ein wenig Privatsphäre nämlich auch nicht so schlecht. Andererseits entgeht mir dadurch die Gelegenheit, Fabrice wirklich wie versprochen im Sling zu vögeln ... aber das Machtgefühl erlange ich trotzdem, denn ich weiß, wie sehr Shahin manchmal darauf steht, sich fesseln zu lassen. Und da muss ich sagen, erreichen wir beide eine Art intimer Zweisamkeit, die ich in Gegenwart von Fabrice nie verspüre.
    Jetzt allerdings steht Shahin vor dem Gästezimmer, klopft gerade zum zweiten Mal an die Tür und ruft nach Fabrice. Nanu? Gerade als ich beschließe, nachzusehen, höre ich Renés verschlafene Stimme.
    »Was ’n?« Anscheinend steht er an der Tür und spricht mit Shahin.
    »Könntest du bitte Fabrice wecken? Ich muss ihn etwas sehr Dringendes fragen«, bittet dieser gerade René.
    »Wenn’s sein muss«, antwortet René und geht wohl zum Bett. Ein paar Minuten später kommen mein Mann, Fabrice und René ziemlich verschlafen, und Letztere nur notdürftig bekleidet, in unser Wohnzimmer.
    »Ist was passiert?«, frage ich beunruhigt, als ich Shahins besorgtes Gesicht sehe.
    »Fabrice«, drängt er, »Hör mir bitte genau zu. Wie sah der Typ, der dich bedroht hat, genau aus? Kannst du dich an Details erinnern?«
    Fabrice zuckt mit den Schultern. »Das haben wir doch schon alles besprochen«, quengelt er.
    »Ich weiß, aber ich muss trotzdem fragen«, erklärt Shahin geduldig.
    »Na ja, der hatte halt diesen komischen Gesichtsausdruck.«
    Shahin seufzt. »Könnte es sein, dass der so ausgesehen hat?« Er greift in seine Tasche und zieht eine Zeichnung hervor, die er auf einem Notizzettel mit Kugelschreiber gemacht hat. Sieht aus, als hätte er nicht viel Zeit dazu gehabt.
    Fabrice nickt. »Ja, kann sein. War’s das und kann ich weiterschlafen?« – »Das war’s«, meint Shahin.
    »Gute Nacht.« Fabrice erhebt sich und wankt gequält zurück ins Gästezimmer. René dagegen rückt den Bademantel zurecht, den er sich übergezogen hat, und mustert uns beide alarmiert.
    »Du hast den Kerl doch irgendwo gesehen, oder?«, mutmaßt er.
    »Am Flughafen«, brummt Shahin. Noch bevor ich mir die Frage stelle, was Shahin Samstag Mittag am Flughafen zu tun hat – wahrscheinlich wieder eine seiner Ermittlungen –, verzieht der das Gesicht. »Und in seiner Begleitung eine Person, die ich sehr gerne nie wieder gesehen hätte, und die der Typ da abgeholt hat.« – Wen meint er? – »Das bedeutet«, fährt Shahin fort, »Dass wir es tatsächlich mit den »Kindern der Isis« zu tun haben. Er hat nämlich Carlos abgeholt«, sagt er in meine Richtung.
    Carlos? Verdammt! Das bedeutet, es gibt Stress. Überall, wo Carlos auftaucht, gibt es Stress. Weiß er, dass wir hier sind? Bestimmt weiß er das, und wenn er mit dem Verschwinden der Stricher zu tun hat, dann sind wir alle in allerhöchster Gefahr – und genau das erkläre ich jetzt René, der blass wird.
    Aber – und das finde ich positiv – er wird nicht panisch, sondern zuckt mit den Schultern und ergibt sich in sein Schicksal.
    »Das bedeutet, dass wir jetzt alle aufeinander

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