Obsidian (German Edition)
die zum Mars führt, oder sitzen ET, Alf und ein paar Klingonen um einen Tisch und spielen Poker?“, scherzte Eric.
„ Was glaubst Du, werden wir von diesem mysteriösen Tempel erfahren?“, fragte Monja Joaquim.
„ Entweder eine Antwort auf eine der größten Fragen des Universums, wie der Mensch entstanden ist und ob wir alleine sind. Oder eine Möglichkeit für den Untergang der Menschheit.“
Monja lehnte sich etwas vor.
„ Diese Theorie, dass das Leben von außerhalb der Erde kommt, gibt es ja schon lange. Was mich viel mehr fasziniert, ist die Tatsache, dass die Maya von einem Meteoriteneinschlag wussten. Aber eine Kleinigkeit sollten wir bei all den Legenden und Theorien nicht vergessen.“
Joaquim und Eric blickten sie fragend an. Monja lächelte sie an.
„ Um auch nur eine Ahnung zu bekommen, was es mit diesem Tempel auf sich hat, müssen wir ihn erst einmal finden.“
Nachdem Jose von der Aufregung und Joaquims Geständnis erfuhr, gab er Monja und Eric den Nachmittag frei. Natürlich wusste er über alles Bescheid, was Joaquim ihnen gestanden hatte. Er schien wenig begeistert zu sein, das Monja die Wahrheit über ihren Vater erfahren hatte.
Der Brief von Walter Knoth beinhaltete keine neuen Erkenntnisse. Er war der letzte Brief, den Joaquim erhielt. In diesem schrieb Walter von seiner Arbeit in Paris und der bevorstehenden Landung seiner mitgestalteten Landeeinheit am Mars. Der Brief kam aus einer Zeit, als die Welt für sie alle noch in Ordnung war.
In der Kabine saßen sie nebeneinander am Bett, Eric hatte den Arm um sie gelegt und zu sich gedrückt.
„ Das war etwas viel für Dich heute, oder? Nicht nur, dass diese Obsidiansteine uns quer durch Europa und nun nach Mexiko bringen, wir wissen nicht einmal genau, was uns erwartet, wenn wir den Tempel dieses Huna Kul wirklich finden.“
„ Hunab Ku“, besserte Monja ihn aus, „der Weltschöpfer. In der Tradition der Maya spricht man auch vom Herz des Kosmos. Erinnerst Du Dich an den Zettel mit dem spanischen Text, über die Obsidiankugel und dass Cortes Männer nicht in den Besitz der Steine kommen dürfen. Darüber waren zwei Zeichen. Eines ist, wie der Anhänger von Miguel, der Haab, ein Maya-Kalender für zivile Zwecke, wie zur Berechnung der Saat- und Erntezeiten und das zweite Zeichen ist das Symbol von Hunab Ku. Übrigens, nur so nebenbei: Die Symbole auf den Obsidiansteinen sind jeweils eine Gottheit und ein Zeichen vom Haab. Was sie zu bedeuten haben, weiß ich aber nicht.“
„ Und die Sache mit Deinem Vater und Joaquim?“, fragte Eric vorsichtig nach.
„ Was soll ich darüber sagen, ich weiß gar nicht was ich denken soll. Mein Vater war vielleicht nicht immer für mich da, aber er hat sich dennoch um mich gekümmert. Er hat dafür gesorgt, dass es mir nie schlecht ging, hat mich erzogen … Joaquim mag mein leiblicher Vater sein, aber was soll das nun ändern? Ich kenne diesen Mann so gut wie überhaupt nicht. Wenn dieses Abenteuer gut ausgeht, vielleicht haben wir dann eine Möglichkeit uns besser kennenzulernen. Vielleicht, wenn er dann nicht gleich wieder auf die nächste Mission geht. Joaquim hat sicherlich recht gehabt, dass er als Vater ungeeignet ist. Ich will gar nicht zu viel darüber nachdenken. Mein Vater war Walter Knoth und dabei wird es bleiben.“
Eric merkte, dass Monja das Thema nicht weiter besprechen wollte und beließ es dabei. Er umarmte sie und legte sich mit ihr auf das Bett.
„ Eigentlich wissen wir nichts Genaues über diesen Tempel, wenn es ihn denn überhaupt gibt“, meinte Monja mit geschlossenen Augen, auf Erics Brust liegend.
„ Wir haben die drei Steine, die angeblich den Weg weisen sollen. Ein weiterer Stein soll in Palenque auf uns warten, von dem wissen wir sogar, dass es sich um eine Kugel handeln soll. Und nach dem Briefwechsel zwischen Deinem Vater und diesem Salvatore müssten wir auch noch nach Chichen Itza.“
„ Wo uns irgendetwas den Weg zu dem Tempel des Hunab Ku verrät. Da sind noch einige Fragezeichen, die es zu lösen gilt“, überlegte Monja.
„ Ich hoffe nur, unsere Freunde haben nicht noch mehr Geheimnisse auf Lager. Wir müssen ihnen vertrauen und das wäre leichter, wenn wir alle ehrlich zueinander sind.“
Monja kroch zu Erics Gesicht hinauf und küsste ihn lange. Während des endlos scheinenden Kusses, zogen sie sich gegenseitig langsam aus. Das leichte Schaukeln in der Kabine bemerkten sie nicht.
Erst als Eric nackt unter Monja lag, sie auf ihm saß
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