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Obsidian (German Edition)

Obsidian (German Edition)

Titel: Obsidian (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Koller
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Dafür, dass es erst kurz nach 7 Uhr in der Früh war, schien die Sonne schon sehr stark, das Außenthermometer am Armaturenbrett zeigte 28 Grad Celsius an. Das ermutigte Monja wieder zu einem kleinen Vortrag über die unterschiedlichen Temperaturmessungen in Mexiko. Sie erklärte Eric, dass vorallem im Norden des Staates, die Temperatur in Fahrenheit angegeben wurde, während in Chiapas und Yucatán in Grad Celsius gemessen wurde.
    Neben der Straße waren weite Felder zu sehen, zwischendurch standen Bäume oder kleinere Wälder. Nichts im Vergleich zu dem Urwald in dem sie noch vor wenigen Stunden gelandet waren. Sie fuhren durch die fast verlassen wirkende Landschaft, nur vereinzelt waren Häuser oder kleine Siedlungen zu sehen. Miguel hatte ihnen einen Wagen mit vollem Tank überlassen, was bedeutete, dass sie leicht, bis zu einer der größeren Städte auf der Route kommen sollten.
    Monja durchsuchte den Jeep und ihre Habseligkeiten und suchte nach nützlichen Gegenständen.
    „ Wir haben die Kampfmesser, Nachtsichtbrillen und das MHD, bei denen aber bald der Saft aus ist“, gab sie Eric Bescheid.
    „ Dazu natürlich die Steine und Du hast etwas Geld und Kreditkarten bei Dir.“
    „ Das stimmt, Schatz, aber kein Handy und ich finde auch hier im Wagen nichts, mit dem wir mit jemanden in Verbindung treten können. Ich frage mich, wie uns Joaquim und Miguel …“, sie stockte und dachte an Miguel, wie er mit der zerschossenen Schulter am Boden saß.
    „ Miguel ist ein verdammt zäher Hund, er wird das schaffen. Ich bin mir sicher, dass die zwei dieser Bruderschaft mächtig eingeheizt haben und schon am Weg ins Krankenhaus sind“, versicherte ihr Eric. Er selbst hoffte, dass er mit seiner Vermutung halbwegs recht haben würde.
    „ Aber wie sollen sie uns finden? Vielleicht hat Miguel ja einen Sender am Jeep …“
    „ Caramba, Coño!“, fluchte Eric laut auf und schlug gegen das Lenkrad, dass der Wagen in Schlangenlinien über die leere Straße fuhr. Monja zuckte zusammen und blickte ihn entgeistert an.
    „ Natürlich verfolgt uns niemand. Ich gehe jede Wette ein, dass die am Wagen eine Wanze versteckt haben“, fluchte Eric.
    „ Glaubst Du wirklich?“
    „ Princesa, diese Verrückten haben sogar Dir eine Wanze eingeimpft. Da wird es wohl leicht sein, den Jeep zu verwanzen und uns so zu verfolgen. Auf dieser einsamen Straße wäre es auch zu auffällig, uns hinterher zu fahren.“
    Schweigend gingen sie in Gedanken ihre Möglichkeiten durch. Eigentlich blieb ihnen nur eines übrig.
    „ Wir müssen den Wagen loswerden“, sagte Monja laut, was sie beide dachten.
    „ Das Problem ist, dass wir mitten durch unbekanntes, nahezu menschenleeres Gebiet fahren. Ohne Papiere werden wir selbst in einer der kleinen Ortschaften keinen Wagen kaufen können.“
    Während Eric weiterfuhr, durchsuchte Monja die Metallbox zwischen ihnen erneut. Aber außer unterschiedlichen Straßenkarten befand sich nichts Brauchbares im Wagen.
     

    Zwei Stunden lang fuhren sie durch die sich nicht viel verändernde Gegend. Außer dass mit der Zeit mehrere Siedlungen, Ranches und einzelne Raststationen und Tankstellen am Straßenrand erschienen. Mehrmals holte Monja die vier Steine hervor und begutachtete sie. Nach den umfangreichen Lektüren an Bord der Jacht, konnte sie die abgebildeten Gottheiten inzwischen erkennen. Der längliche, rechteckige Stein aus Wien trug das Bild von Kukulcán. Der ovale Stein aus Paris hatte Chaac eingraviert und ihr dreieckiges Fundstück aus Barcelona war mit dem Bild von Pakal verziert.
    „ Wenn die drei Steine zu den jeweiligen Maya-Stätten gehörten, dann haben wir es mit Maya-Stämmen aus Chichen Itza und Palenque zu tun. Was mich nur etwas wundert, warum gibt es zwei Steine, die sich auf Chichen Itza beziehen?“, überlegte sie laut.
    „ Vielleicht irrst ausnahmsweise ja Du dich, Princesa?“, traute sich Eric zu sagen.
    Monja sah Eric an und erwog, dass er recht haben könnte. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich auf ihre Lektüren, die im Kopf gespeichert waren.
    „ Ich werde etwas in mich gehen und überlegen. Nicht, dass ich gerne zugebe, mich zu irren, aber womöglich hast Du recht.“
    Nur Minuten später fuhr Eric den Jeep links auf einen Parkplatz ran.
    „ Hast Du Hunger?“, fragte er Monja, die immer noch mit verschlossenen Augen neben ihm saß.
    „ Hunger, ja. Uxmal konnte man auch keinem Gott zuordnen“, antwortete Monja geistesabwesend. Eric stellte den Wagen ab und

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