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Obsidian (German Edition)

Obsidian (German Edition)

Titel: Obsidian (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Koller
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Monja mit nervöser Stimme.
    „ Das werden wir gleich wissen“, meinte Joaquim und drückte den dritten Stein, mit demselben Ergebnis. Eric übernahm den letzten Stein, schob ihn langsam nach hinten und lauschte, ob außer dem Geräusch von Stein auf Stein, ein anderes zu hören war. Der Stein rastete ein und für einen Moment hielten sie alle die Luft an. Dann gab es ein lautes Knarren vor ihnen aus der Wand. Instinktiv sprang Eric zur Seite, Monja drehte sich weg und wollte loslaufen, aber Joaquim hielt sie fest.
    Vor ihnen staubte es auf, kleine Steine bröckelten aus den Ecken und die Steinwand versank langsam im Boden. Monja, Eric und selbst Joaquim starrten wie gebannt auf die Steinplatte, die gemächlich vor ihren Augen verschwand und einen dunklen Raum dahinter freigab.
    „ Okay, jetzt bin ich …“, Eric fehlten die Worte.
    „ Das ist sogar für mich etwas überraschend“, gestand Joaquim und leuchtete mit seiner Taschenlampe in die Dunkelheit aus der Nische.
    Hinter der Nische schien sich nur ein Raum, zu befinden, dafür aber ein recht großer, das Licht reichte nicht bis zur nächsten Wand. Joaquim blickte zu Monja und Eric, sie nickten sich zu und er ging voran in den Raum. Monja folgte ihm, gleich darauf betrat Eric den seit Jahrhunderten versteckten Raum.
    Sie versuchten den Raum auszuleuchten, aber ohne Erfolg.
    „ Der scheint ja riesig zu sein“, stellte Monja staunend fest. Sie leuchtete auf den Boden und neben sich. Einige Schritte vom Durchgang entfernt entdeckte sie eine Erhebung. Als sie sie näher betrachtete, erkannte sie, dass es sich um den Beginn einer langen Steinreihe war, die an der Oberseite eine Rinne hatte. Eine dunkle Flüssigkeit füllte die Rinne. Der Stein zog sich entlang der Wand. Joaquim kam zu ihr und beugte sich zu dem Stein hinab. Er roch an der Flüssigkeit.
    „ Ich glaube, wir haben den Lichtschalter gefunden.“
    „ Wie bitte?“, Monja sah ihn ungläubig an. Er holte ein Streichholz heraus, zündete es an der Wand an und ließ das brennende Holz in die Rinne fallen. Sofort stach ihnen eine Flamme entgegen. Monja wich zurück und betrachtete das folgende Schauspiel, das ihr den Atem raubte.
    Die Rinne fing an zu brennen, das Feuer zog sich schnell die Wand entlang. Vor ihnen wurde zuerst die Wand erleuchtet, dann teilte sich das Feuerband. Während die gewaltige Halle immer größere Ausmaße annahm, an dessen Wand das helle Licht des Feuers leuchtete, erschien in der Mitte des Raums über mehrere Bahnen ein Tempel aus der Dunkelheit. Die Flammenbahnen umkreisten den Tempel zu beiden Seiten, machten aber gleichzeitig einen Weg deutlich, der in das Heiligtum führte. Schlagartig wurde die Luft in dem großen Saal stickiger und rauchig.
    „ Caramba!“, stieß Eric staunend hervor und ließ seine Taschenlampe sinken.
    Der Tempel vor ihnen war ein schlichter Steinbau, ein quadratisches Haus aus großen Steinblöcken. Es schien nur einen Eingang zu geben, geradeaus vor ihnen. Der rechteckige Durchgang war von zwei großen Steinblöcken flankiert, auf denen jeweils in rötlicher Farbe ein Zeichen groß abgebildet war.

    „ Hunab Ku!“, erkannte Eric das Symbol.
    „ Bingo, das Zeichen des obersten Gottes und Schöpfers der Maya. Und die Zeichen rundherum sind die des Maya-Kalenders, genauer des Haab“, erklärte Monja, die aus dem Staunen nicht herauskam.
    „ Haben wir … ist das der Tempel, nach dem wir gesucht haben?“, fragte Eric und ging langsam auf ihn zu. Joaquim und Monja folgten ihm.
    „ Ich glaube nicht“, meinte Monja, „Wenn wir von dem ausgehen, was wir erfahren haben, dann gibt es hier eine Karte, die mithilfe der Schlüsselsteine den Weg freigibt. So jedenfalls hat es Salvatore meinem Vater geschrieben.“
    Sie gingen den breiten, durch nicht sehr hoch lodernde Flammen abgegrenzten, Weg auf den Tempel zu. Das Innere war nicht beleuchtet und da der Innenraum keine Fenster besaß, erkannten sie nur schemenhaft, dass sich ein großer Altar darin befand. Joaquim betrat den Tempel und leuchtete über die Wand. An einer Wand waren Schalen in die Steinwände eingelassen, ein kurzer Blick genügte ihm um zu verstehen, dass auch diese entzündbar waren. Insgesamt drei Schalen waren an der Wand in eineinhalb Meter Höhe eingelassen, die er alle entfachte. Zum Vorschein kam ein großer Altartisch in der Mitte des Raumes. Dieser war aber nicht aus dem gewöhnlichen Stein, wie der restliche Tempel, sondern aus tiefschwarzem Obsidian. Das Licht der Flammen

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