Obsidian (German Edition)
aufhält, dann müsste ich umgehend kündigen.“ Er reichte Monja ihre Unterwäsche, die neben ihm am Boden lag.
„ Während ihr Euch anzieht, könntet ihr mir vielleicht etwas über eine Explosion auf der Road 186 von Villahermosa nach Chetual erzählen. Ich glaube nicht, dass es ein Zufall ist, dass der Schauplatz genau auf Eurer Fluchtroute gelegen ist, außerdem verliert sich dort die Spur nach unserem Dienstwagen.“
„ Wir hatten ein Zusammentreffen mit einem General, zwei Hubschraubern und einem riesigen Asiaten“, sagte Eric und genoss den fragenden Blick von Joaquim. Kurz gab er ihm einen Bericht, was passiert war. Als er fertig war und dazu noch komplett angezogen, nickte Joaquim ihm anerkennend zu.
„ Alle Achtung. Vor allem die Sache mit Bolo Han Ken. Bolo ist kein Unbekannter für uns. Er war einer von Yamato Nozomi Leibwächtern. Wenn das oberste Mitglied der Bruderschaft ihn losschickt, dann wird deutlich, wie ernst sie es meinen. Umso besser, dass Du ihn ausgeschaltet hast. Gonzales Antonio Roca ist ebenfalls kein unbeschriebenes Blatt, aber er ist zum Glück auf der richtigen Seite. Er hatte sogar ein Angebot von CISEN, aber das hat er ausgeschlagen. Ich bin ihm einige Male begegnet, bei einer Undercovermission wäre ich sogar fast von ihm erwischt worden.
So, wenn ihr fertig seid, dann lasst uns losziehen. Und erwartet ein kleiner Spaziergang durch den Wald und dann hoffentlich ein wichtiger Schritt in Richtung Lösung der Maya-Legende. Aber vorher gibt es noch ein köstliches Abendessen. Die haben eine vorzügliche Küche hier.“
„ Sag ja nichts mehr von einem Spaziergang“, ermahnte Eric den Mann.
„ Ach komm, Eric. Was soll schon schiefgehen?“, antwortete Joaquim ihm lächelnd.
In Mérida saß Ramon an seinem Schreibtisch und ging erneut seine Statistiken durch, als sein Tischtelefon läutete. Verwundert blickte er darauf, da diese Nummer nur die wenigsten Leute kannten.
„ Ja, bitte?“
„ Señor del Rio, nehme ich an“, sprach eine männliche Stimme zu ihm.
„ Wer spricht?“, wollte Ramon wissen.
„ Gonzales Antonio Roca. Wir haben gemeinsame Freunde.“
Ramon war noch immer verwundert, woher der Mann an diese Telefonnummer gekommen war, aber er konnte sich vorstellen, wo wem er sprach.
„ Davon habe ich auch gehört. Dennoch würde mich interessieren …“
„ Woher ich ihre streng geheime Adresse samt Nummer habe, ich weiß. Aber darüber können wir gerne mal bei einer Flasche meines hausgemachten Tequila plaudern. Im Moment gibt es Wichtigeres. Sind diese zwei Abenteurer, Monja und Eric, noch bei Ihnen?“
„ Nein, es war nur ein kurzer Besuch, bevor sie ihren Weg fortgesetzt haben.“
Gonzales fluchte kurz auf.
„ Das ist schlecht, denn ich habe ziemlich schlechte Nachrichten für die zwei.“
Ramon richtete sich auf. Schlechte Nachrichten für Monja und Eric würde auch für seinen geliebten Freund nichts Gutes heißen.
„ Was ist los?“
„ Vielleicht sollten wir uns treffen und unsere neuen Freunde etwas unterstützen. Soweit ich informiert wurde, ist nämlich etwas ziemlich Großes geplant und dabei sollen die beiden samt Begleitung draufgehen.“
Ramon del Rio war sofort überredet, sich mit Gonzales zu treffen.
Es war schon nach Mitternacht, als sie die Hotelanlage verließen. Nach dem ausgiebigen Abendessen waren sie noch länger an der Bar geblieben, bei alkoholfreien Drinks, und hatten über den gestrigen Tag geredet. So erfuhren sie auch, wie es Joaquim und Miguel gelungen war, aus Palenque zu fliehen.
„ Nachdem ihr weg wart, haben wir dieser Bruderschaft noch etwas eingeheizt und dann denselben Weg wie ihr beide genommen. Jedenfalls haben wir unsere Freunde das glauben lassen. Als sie hochgekommen sind, um nachzusehen, hat Miguel sie der Reihe nach erledigt. Zum Glück waren einige unserer Männer in der Nähe, um die ganze Sauerei aufzuräumen. Dennoch blieb Palenque geschlossen, aus Sicherheitsgründen. Miguel wurde umgehend nach Cancún geflogen, er hat sehr viel Blut verloren aber inzwischen ist er stabil und kann es nicht erwarten, endlich raus zu kommen. Er ist in solchen Dingen etwas ungeduldig, müsst ihr wissen. Ich habe von Jose erfahren, dass er seinen Freund informiert hat. Obwohl es gegen einige unserer Vorschriften verstößt, in diesem Fall war es das Beste, was er machen hat können. Wir haben auf Dein Superhirn vertraut, Monja. Und Jose hatte ja recht damit. Ihn treffen wir im Übrigen später auch
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