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Obsidian (German Edition)

Obsidian (German Edition)

Titel: Obsidian (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Koller
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spiegelte sich auf dem glatten Altar und verlieh ihm einen gelbroten Schimmer. Auf dem Altartisch waren verschiedene Zeichen, alles Maya-Symbole, eingraviert worden. Gegenüber der Wand mit den brennenden Schalen blickten sie auf eine graue Wand, die scheinbar aus einem Stück Stein geschaffen war. Es dauerte einige Zeit, bis Monja erkannte, was sie vor sich sahen.
    „ Ich glaub es nicht!“, rief sie mit schriller Stimme hervor. Eric blickte auf die Wand und erkannte ebenfalls, was vor ihm war.
    „ Caramba, eine Karte von Mexiko, in Stein graviert. Mit Höhenunterschieden und so präzise, als hätte jemand ein Satellitenbild als Vorlage genommen.“
    „ Aus einer Zeit, in der manche noch glaubten, die Erde sei eine Scheibe. Wer auch immer dafür verantwortlich war, muss seiner Zeit weit voraus gewesen sein“, staunte Joaquim.
    Eric strich vorsichtig über die Karte. Er spürte genau, wo die Küste des Festlands war, die Erhebungen der Bergwelt Mexikos und das Meer.
    „ Irgendwo auf dieser Karte ist der Tempel des Hunab Ku versteckt.“
    „ Richtig, Eric. Und die Steine sollten uns dabei helfen.“, meinte Joaquim und leuchtete mit der Taschenlampe über die Karte. Die beiden Männer standen ganz knapp vor der Steinkarte und tasteten sich vor um etwas Ungewöhnliches zu finden. Nachdem aber alles hier schon mehr als ungewöhnlich war, taten sie sich dementsprechend schwer.
    „ Männer!“, unterbrach Monja ihre Suche. Als sie sich umdrehten, stand Monja hinter dem Altar und lächelte sie an.
    „ Ich will ja nicht besserwisserisch klingen, aber wie wäre es mit diesen drei Vertiefungen im Altar? Interessanterweise haben die die Form eines verschobenen Rechtecks, eines Ovals und eines Dreiecks. Kommt das jemanden in diesem Raum bekannt vor?“
    Joaquim gab Eric einen leichten Stoß.
    „ Sie liebt es, recht zu haben.“
    „ Ja und sie lässt es gerne jeden spüren“, gab er zurück und kam näher an den Altar. Monja holte ihren Lederbeutel mit den Obsidiansteinen hervor. Als erstes zog sie den ovalen Stein heraus.
    „ In Gedenken an Deine Kletterei auf dem Eiffelturm, mein Schatz.“ Vorsichtig legte sie den Stein in die Vertiefung. Er passte wie angegossen. Als sie den Stein losließ hörten sie über sich ein leises Grollen. Sofort zuckten sie alle zusammen und blickten zur Decke des Tempelraumes. Ein kleines Loch hatte sich geöffnet. Das durchscheinende Licht landete auf der Steinkarte, wo es auf einem kleinen Punkt leuchtete.
    „ Kommt es mir nur so vor, oder scheint dieser Lichtstrahl auf die Stelle, wo wir gerade sind?“, meinte Monja.
    „ Das ist sogar ziemlich genau die Stelle, an der Chichen Itza liegt“, stimmte Joaquim ihr zu. Monja fischte den nächsten Stein hervor, das verschobene Rechteck, und setzt es ebenfalls vorsichtig ein.
    „ Aus Wien, wo alles begann“, erinnerte sich Eric. Kaum war der Stein in der passenden Vertiefung, grollte es wieder und ein weiterer Strahl kam durch die Decke auf die Karte. Dieser landete weit links von Chichen Itza. Eric überlegte und vermutete, dass es in der Nähe von Mexiko Stadt sein musste.
    „ Gonzales hatte recht. Der Stein verweist auf Teotihuacan“, erkannte Monja. Joaquim nickte nur und studierte weiter die Karte.
    „ Einer noch.“ Sie holte den dreieckigen Stein hervor, „Eric, es war wunderschön mit dir in Barcelona.“
    Dieses Mal erkannten alle drei sofort, worauf der neu hinzugekommene Lichtstrahl zeigte.
    „ Palenque!“, sagten sie gleichzeitig.
    Sie stellten sich alle nebeneinander zum Altar und betrachteten die Karte vor sich.

    Nach einer Minute des Schweigens, sprach Eric das aus, was sich wohl alle dachten.
    „ Ein vierter Punkt wäre noch nützlich.“
    „ Ja, aber es gibt keine Vertiefung für die Obsidiankugel“, meinte Monja, nachdem sie den Altar nochmals genau untersucht hatte. Sie nahm den dreieckigen Stein heraus, sofort verschwand der Lichtpunkt wieder. Umgehend setzte sie den Stein wieder an seine Stelle.
    „ Wir haben drei Punkte, die ein Dreieck ergeben. Aber nichts deutet auf eine Stelle hin. Egal wie man versucht die Punkte zu verbinden, es macht nicht wirklich Sinn“, überlegte Joaquim laut und strich sich über seinen kurzen Bart. Er holte sich eine Zigarette hervor und zündete sie an.
    „ Bei dem Rauch hier, stört die wohl auch nicht mehr“, erklärte er Monja und Eric.
    „ Fehlt uns ein Stein?“, fragte Eric in die Runde.
    „ Das glaube ich nicht. Es war immer die Rede von drei Obsidiansteinen

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