Obsidian (German Edition)
steht auch, dass er die Anstecknadel untersucht hat und der kleine Stein, der hier eingefasst ist, einige seltsame Merkmale aufweist. Er wird ihn weiter überprüfen lassen und sich dann wieder melden. Er hofft, dass dein Vater ihn in Barcelona besuchen kommt.
Bezüglich der Obsidiansteine verläuft die Spur im Sand, aber er müsse noch Erkundigungen einholen, in wieweit Antoni Gaudi mit dem Franzosen Victor Cuvier zu tun hatte. Hier ist seine Visitenkarte, ich werde ihn nachher anrufen und erzählen, dass mein Vater … dass er nicht mehr lebt.“
Sie stöberte weiter in der Mappe. Eric kam zu ihr, doch sein Blick ging zum geöffneten Safe.
„ Monja hast Du dir den Inhalt des Safes genauer angesehen?“, fragte er verwundert. Abgelenkt von den vielen Unterlagen meinte sie nur: „Noch nicht, ich schaue mir gerade …“
Eric packte sie an der Schulter und drehte sie in Richtung der offenen Tür.
„ Hey, was soll das? Lass mich … Was ist denn?“, fluchte sie, aber als sie noch einmal in den Safe blickte, verstummte sie.
Sie hatte nur die Mappe aus dem oberen Fach herausgenommen, das zweite Fach hatte sie nicht beachtet. Dort lagen bündelweise Geldscheine. Eric nahm einige heraus.
„ Ein Bündel mit fünfzig 500 Euro Scheinen, das sind … 25.000 Euro! Und das ist nur ein Bündel von vielen hier drinnen.“
Er nahm noch mehrere heraus. Neben den 500er-Scheinen waren auch Bündel mit 100 und 50 Euro Scheinen dabei.
„ Dein Vater war ein reicher Mann, Süße“, stellte Sammy fest, „Wenn Du Hilfe mit dem Geld brauchst …“
„ Sorry, nein. Das überlass schön mir, okay?“, blockte sie ihn sofort ab. Sammy grinste Eric kurz an und wich einige Schritte zurück.
Eric fand eine Stofftasche, in die Monja die Bündel verstaute. Die Tasche nahm ihr Eric ab und stellte sie zur Eingangstür.
„ Hier in der Mappe steht eine Notiz in der Handschrift meines Vaters. `Die Bilder zeigen den Weg.´ Was soll denn das bedeuten?“
„ Dein Vater litt unter Verfolgungswahn, ich glaube, deshalb hat er diese Wohnung auch als Versteck gewählt und hier seine Nachforschungen betrieben. Bilder gibt es hier nur die beiden selbst gemalten an der Wand“, überlegte Eric laut. Ines kam seiner Überlegung zuvor und nahm das Bild von Paris herunter.
„ Schön gemalt, er hatte scheinbar eine recht ruhige Hand“, meinte sie und hielt das große Bild vor sich. Es war ungefähr einen Meter breit.
Was Ines nicht sah, dafür aber alle anderen in dem Raum, war eine kleine Postkarte, die auf der Rückseite eingeklemmt war. Eric nahm sie heraus und zeigte sie Monja.
„ Der Eiffelturm auf einer ziemlich alten Ansichtskarte. Kannst Du Französisch?“, fragte er sie. Monja schüttelte den Kopf und wendete die Karte, aber die Rückseite war leer.
„ Okay, das alles hier ist mir eindeutig zu hoch, zu verkorkst, fast schon zu verrückt. Ich glaube, wir sollten jetzt einmal die Polizei …“
Weiter kam sie nicht, denn in diesem Moment zerbarsten die Fenster im Wohnzimmer. Zwei brennende Flaschen wurden hereingeworfen. Eine landete auf der Couch und setzte diese sofort in Flammen. Die zweite Flasche zerbrach am Boden und die brennende Flüssigkeit verteilte sich in Richtung Buchregal.
Monja kreischte erschrocken auf und wich vom Feuer zurück. Eric packte sie fest am Arm und zog sie mit sich.
„ Raus hier, alle, schnell!“, schrie er.
Sammy sah sich kurz um, schnappte sich dann das Bild von Mexiko und rannte mit seiner Freundin los. Ines hielt ebenfalls ihr Gemälde noch immer in der Hand. Bei der Eingangstür schnappte sie sich die Tasche mit den Geldbündeln. Kaum erreichten sie die Tür, hörten sie, wie ein weiterer Brandsatz in die Wohnung landete.
„ Die zwei …“, fiel Monja ein.
„ Was sollen wir tun? Zurückgehen und sie aufwecken?“, fuhr Sammy sie an und schob sie weiter. Monja griff noch einmal in den Safe und zog eine Mappe heraus, die sie fest an sich klammerte. Als sie draußen waren, schlug Eric die Tür hinter sich zu. Sie rannten ins Freie und sahen noch, wie ein Wagen davon raste. Es war derselbe, der Eric schon vorher aufgefallen war. Aus dem Fenster der Wohnung schlugen Flammen und Rauch auf die Straße.
„ Caramba, Coño! Was geht denn hier vor? Zuerst der Unfall mit dem Wagen, jetzt wird die Wohnung in Brand gesetzt. Dein Vater muss wirklich mitten in ein Wespennest gestochen haben, Monja.“
„ Reden können wir später auch, unser Wagen steht um die Ecke. Kommt mit, wir fahren zu
Weitere Kostenlose Bücher