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Obsidian (German Edition)

Obsidian (German Edition)

Titel: Obsidian (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Koller
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versuchten so, etwas zur Ruhe zu kommen.
     

    Als Monja und Eric vor dem Wiener Riesenrad am Eingang zum Prater ankamen, waren eineinhalb Stunden vergangen. Eric war immer noch bleich im Gesicht.
    „ Wir haben so viel zusammen erlebt, Sammy war mehr ein Bruder als ein normaler Freund. Das ist so ungerecht, ich kann es einfach nicht glauben“, meinte Eric, der den Blick auf den Boden gerichtet hatte und mit monotoner Stimme sprach. Monja nahm seine Hand.
    „ Ich hätte Dich nie mit hineinziehen dürfen, Eric. Das alles … es geht Dich gar nichts an, es betrifft an sich nur mich …“
    „ Princesa, ich habe selber entschieden, Dir zu helfen. Aber Sammy, der hat nichts … nichts gemacht.“
    Hand in Hand gingen sie schweigend an einigen geschlossenen Attraktionen vorbei. Im Jänner waren die meisten Anlagen des Parks noch nicht in Betrieb. Das Riesenrad bewegte sich aber schon.
    Vor dem Eingang zu der bekannten Sehenswürdigkeit blieben sie stehen. Monja drückte Eric zu sich und sie sahen sich gemeinsam um. Der Platz war menschenleer, nur in der Glaskabine, wo es die Tickets für das Riesenrad gab, saß ein älterer Mann und beobachtete sie.
    Als Eric Telefon läutete, reagierte er zunächst nicht. Monja zog ihm das Telefon aus der Hosentasche und hob ab.
    „ Wir treffen uns bei der Geisterbahn ‚Zombie‘. Wir haben sie extra für Euch eröffnet.“
    Die Verbindung war wieder weg.
    Monja nahm wieder Eric Hand.
    „ Wir werden Ines retten und denen klar machen, dass wir nichts mehr damit zu tun haben wollen.“
    Sie glaubte selber nicht, dass es so einfach werden würde, aber sie versuchte, sich selbst etwas Mut zuzusprechen.
    Der Prater war verlassen und bot ein düsteres Bild. Viele Attraktionen waren noch schneebedeckt und nahezu alle abgesperrt. Sie gingen an der Autodromanlage vorbei und Eric schoss eine Erinnerung in den Kopf.
    Er und Sammy hatten beide ihre Matura bestanden und feierten hier das Ende der Schule. Bei der Autodromanlage hatten sie viel Zeit verbracht, bevor sie weiterzogen und am Abend dann mit den anderen Schulfreunden zu feiern. Damals waren sie unbeschwert und hatten keine Gedanken an die Zukunft verschwendet. Sie waren sich damals sicher gewesen, dass nichts und niemand jemals ihre Freundschaft gefährden konnte. Jetzt, über zehn Jahre später, hatte er mit ansehen müssen, wie sein bester Freund wegen ihm starb.
    Eric war nicht aufgefallen, dass er stehen geblieben war und Monja ihn eindringlich von der Seite ansah.
    „ Das werden sie bereuen. Diese verdammte Bruderschaft wird nicht damit durchkommen, das verspreche ich Dir“, sagte er in Richtung der Autodromanlage. Das Versprechen galt seinem Freund Sammy.
     

    Nach einigem Herumsuchen fanden sie die Geisterbahn. Der Eingang war offen, weit und breit war kein Mensch zu sehen.
    Monja ging vor und betrat den dunklen Tunnel, Eric folgte ihr dicht auf. Schon nach wenigen Metern war es stockdunkel.
    „ Wohin müssen wir gehen?“, fragte Monja und tastete nach Eric. Sie erwischte seine Hand und ließ sie nicht mehr los.
    „ Lass uns einfach geradeaus gehen. Ich nehme an, dass uns schon jemand beobachtet.“
    Über einen Lautsprecher kam prompt die Antwort.
    „ Gut erkannt. Geht geradeaus weiter, bis ihr auf einen erhellten Raum trefft. Dann nach rechts weiter und ihr seit schon bei uns. Ines wartet schon auf Euch.“
    Von den gruseligen Attraktionen war in dem Tunneln nichts zu erkennen. Weder Monja noch Eric achteten auf die Wände und gingen nur stur geradeaus, wo sie ein schwaches Licht erkannten.
    Der schwach ausgeleuchtete Raum beherbergte mehrere Särge. Aus einigen hingen Knochenhände heraus, einer war komplett geöffnet und offenbarte einige Kabeln im Inneren. Die Wände glichen einem alten Kellerverlies, Ketten waren an ihnen montiert und am Boden waren mehrere Blutlachen, die allesamt nicht besonders echt aussahen.
    Der weitere Weg war mit leinen roten Lampen ausgeleuchtet.
    Stumm gingen sie den Weg entlang, nebeneinander und gegenseitig fest an den Händen haltend.
    Sie betraten den Raum und erschraken.
    Der Raum glich einer alten Folterkammer. Eine Guillotine stand in der Ecke, blutverschmiert und mit rostiger Klinge. Im Korb davor lag ein Kopf, deutlich war zu sehen, dass es eine schlechte Kopie war. Mehrere Klingen, Sensen und Peitschen hingen an den Mauerwänden und in einer anderen Ecke lehnte ein Skelett an der Wand, die knochigen Hände in Fesseln, die von der Decke herunterbaumelten.
    In der Mitte des Raums

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