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Obsidian (German Edition)

Obsidian (German Edition)

Titel: Obsidian (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Koller
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stand ein Riese von einem Mann. Er trug trotz der Kälte nur ein ärmelloses Shirt und eine lange braune Hose mit Fleckentarnmuster. Seine Oberarmmuskel dehnten das Shirt, das es aussah, als würde es gleich zerrissen werden. Eric schätzte, dass der Oberarm dieses Monsters in etwa so dick war, wie sein eigener Oberschenkel.
    Er hatte ein breites, rundes Gesicht, lange schwarze Haare, die wild herunterhingen und schien asiatischer Herkunft zu sein. Sein diabolisches Grinsen entblößte seine gelblichen Zähne.
    In einer Hand, die locker die Größe von Eric Gesicht hatte, hielt er Ines fest am Kragen ihrer Bluse.
    Ines sah ängstlich zu Monja und Eric. Sie hatte im Gesicht mehrere blaue Flecken, Eric schätzte, dass sie sich versucht hatte zu wehren. Bei einem Koloss wie diesem hier sicherlich ein aussichtsloses Unterfangen.
    „ Endlich seit ihr hier“, begrüßte der riesige Asiate sie.
    „ Lass Ines los und dann …“
    „ Niemand sagt mir, was ich tun soll!“, schrie ihn der Riese wütend an. Er hob Ines mit der Hand hoch, und ließ sie einige Zentimeter über dem Boden hängen.
    „ Her mit dem Stein, sofort!“, befahl er ihnen.
    Monja holte ihn hervor und zeigte ihn ihm.
    „ Ich habe ihn hier, lass Ines los und Du kriegst ihn, versprochen.“ Monja war nervös, ihre offene Hand mit dem Stein darin zitterte sichtbar. Sie ging einen Schritt vor. Das schmutzige Grinsen des Asiaten wurde noch breiter. Er zog ein Handy aus der Hosentasche, klappte es auf und wartete.
    „ Bolo hier. Sie haben den Stein. Ihre weiteren Befehle?“
    Während er zuhörte, behielt er Monja und den Stein im Auge. Ohne ein weiteres Wort klappte er das Handy zu und steckte es wieder ein. Ines hielt er immer noch fest und ließ sie in der Luft schweben.
    „ Nimm endlich diesen verdammten Stein und lass Ines los. Wir wollen Dir den Stein geben und endlich von hier verschwinden“, flehte Monja und hielt ihm den Stein hin.
    Bolo grinste sie weiter an. Er stellte Ines auf ihre Füße und ließ sie los. Ines holte tief Luft, traute sich aber nicht, sich zu bewegen. Ängstlich sah sie von dem riesigen Asiaten zu ihren Freunden.
    „ Natürlich wollt ihr das“, meinte er hämisch.
    Der Asiate schien einen Schritt auf Monja zuzumachen, doch dann wirbelte er auf einem Fuß zu Ines um. Blitzschnell packte er mit beiden Händen ihren zarten Kopf, der regelrecht in seinen Pranken verschwand. Mit einem kräftigen Ruck verdrehte er ihren Kopf weit zur Seite. Ein lautes Bersten hallte in dem kleinen Raum. Bolo machte einen schnellen Schritt zur Seite und stand wieder neben Ines. Ihr Kopf war abnormal weit zur Seite gedreht, sie hatte einen ausdruckslosen, leeren Blick.
    Monja und Eric konnten nur auf die junge Frau starren und waren wie gelähmt. Ines blieb noch einige Sekunden lang stehen. Schockiert und regungslos sahen Monja und Eric zu, wie der leblose Körper langsam nach vorne kippte und zu Boden fiel.
    Bolo grinste immer noch.
    „ So ein hübscher Körper, aber so zerbrechlich“, sagte er und leckte sich über seine Zähne.
    Eric packte Monja an der Schulter. Er konnte seinen Blick nicht von Ines toten Körper wenden. Sein Kopf war leer, bis auf die plötzliche Erkenntnis, dass er seit dem Anruf damit gerechnet hatte, dass Ines den Tag nicht überleben würde. Er wollte es nicht wahrhaben, aber jetzt hatte er die tragische Bestätigung für seine Vermutung.
    „ Lauf!“, rief er und zog sie weg von Bolo.
    „ Wo wollt ihr hin? Glaubt ihr wirklich, ich bin ganz alleine hier?“, fragte Bolo und ging auf sie zu.
    Eric zog die eingesteckte Waffe hervor. Doch noch bevor er sie gegen Bolo erheben konnte, war dieser einen weiteren Schritt nähergekommen. Blitzschnell trat Bolo zu und schlug Eric mit seinem Fuß die Waffe aus der Hand. In einem hohen Bogen flog die Pistole an die Wand.
    „ Netter Versuch“, lachte Bolo auf.
    „ Lauf, jetzt!“, schrie Eric auf und wich einen Schritt zurück.
    Monja steckte den Stein ein und rannte los. Sie achteten auf den dunklen Boden um nicht über Kabeln oder andere Gegenstände, die herumlagen, zu stolpern. Eric drehte sich um und rannte ebenfalls los. Der Asiate folgte ihnen, schien es aber nicht eilig zu haben, sie einzuholen.
    „ Eric …“
    „ Nicht jetzt, Monja. Wir müssen weg hier, weit weg!“, unterbrach er sie im Laufen.
    Sie rannten ins Freie, wo es noch immer menschenleer war. Er nahm Monjas Hand und rannte den Platz entlang in Richtung Straße. Dort fuhr ein Wagen über den Gehsteig und

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