Obsidian (German Edition)
noch mehr passieren würde.
Die Rauchwolke verflüchtigte sich und gab den Blick auf den ausgebrannten Wagen frei. Die Explosion hatte rund um den Wagen einen kleinen Krater hinterlassen.
Monja und Eric standen steif und mit offenem Mund bei der Eingangstür und konnten ihren Blick nicht von dem schrecklichen Bild vor ihnen abwenden.
„ Sammy?“, flüsterte Eric.
„ Oh mein Gott … das … das kann nicht sein“, stotterte Monja.
Eric schloss die Augen für einige Sekunden, aber als er sie öffnete, war die Szenerie nicht besser geworden. Aus allen Eingängen stürmten bewaffnete Polizisten heraus und drängten die Leute in das Gebäude.
Eric schlug die Hände vor sein Gesicht. Ihm war übel. Es konnte nicht wahrhaben, was gerade geschehen war.
„ Nein … bitte nicht. Das kann … Nein, das kann nicht wahr sein“, stotterte Monja unter Tränen und sank auf die Knie. Eric kniete sich zu ihr hinunter.
„ Das ist … das darf einfach nicht wahr sein. Diese … diese verdammten … Sie haben ihn umgebracht. Er hat nichts mit dem Ganzen zu tun“, murmelte Eric und blickte auf das ausgebrannte Wrack. Tränen rannten ihm über sein Gesicht, aber er schien es gar nicht zu bemerken.
Weder er noch Monja bekamen mit, wie rings um sie die Leute hektisch und voller Angst herumrannten. Die Sicherheitskräfte waren bemüht, etwas Ordnung in die aufgeregte Masse zu bringen.
Erics neues Telefon läutete.
Er zog langsam das Handy hervor, es war eine unterdrückte Nummer.
„ Wer …?“, fragte Monja leise.
Eric nahm den Anruf mit zitternden Händen an.
Die Stimme am Telefon war männlich und gehässig.
"Es wäre keine gute Idee, jetzt abzufliegen."
"Wer … wer spricht da? Woher haben sie ...?"
„ Einfach nur ein neues Handy zuzulegen, das reicht nicht um uns abzuschütteln“, sagte die tiefe Stimme ruhig.
Eric begann zu zittern, Monja blickte ihn schockiert an.
„ Ihr habt … Sammy … er hatte nichts damit zu tun.“
„ Richtig, genauso wenig wie Du, Eric. Aber nun steckt ihr alle mittendrin. Nicht, dass es mir leidtut um Deinen Freund, aber somit haben wir sicherlich Deine ungeteilte Aufmerksamkeit.“
Erics Gesicht wurde weiß. Er musste sich gegen die Wand lehnen, um nicht umzukippen. Monja packte ihn.
"Wieso lasst ihr uns nicht in Ruhe?", wollte sie wissen. Ihre Stimme war brüchig, auch ihr rannen Tränen über das Gesicht.
"Wenn ihr seine Freundin noch retten wollt, dann kommt ihr in zwei Stunden mit dem Stein in den Prater. Wartet beim Riesenrad, ich melde mich wieder." Die Verbindung war weg.
Eric und Monja kauerten am Boden.
Monja traute sich nicht zu fragen und legte einen Arm um ihn.
"Sie haben ... Ines ... Zuerst Sammy und nun …", stotterte er weinerlich.
Monja blickte schockiert auf.
"Glaubst Du, sie werden sie auch ..."
"In zwei Stunden beim Riesenrad mit dem Stein ... Sonst stirbt Ines auch ... Diese Schweine ... Ich werde ..." Er lehnte sich an Monja an und heulte. Langsam half sie ihm auf und ging in eine Ecke.
Die Flughafenfeuerwehr raste an ihnen vorbei, drei Männer sprangen heraus und liefen mit Handfeuerlöschern zum brennenden Wrack.
"Wir machen uns sofort auf den Weg, holen den Stein und geben ihn diesen Leuten. Es reicht endgültig, ich will nichts mehr damit zu tun haben“, entschied Monja mit brüchiger Stimme.
Eric war nicht in der Lage, ihr zu antworten. Wie in Trance ließ er sich von Monja von dem Chaos wegbringen. Beim Taxistand war für die Umstände wenig los. Bevor die Sicherheitskräfte auf sie aufmerksam wurden, stiegen sie ein und Monja gab dem Fahrer die Adresse ihres Hotels. Die ganze Fahrt über sprachen sie kein Wort.
Auf dem Zimmer umarmte Monja ihn erneut.
"Wir beenden diesen Schwachsinn hier und heute. Das ist es nicht wert."
Sie steckte den Stein ein und wollte wieder gehen, doch Eric saß noch am Bett und bewegte sich nicht.
"Eric, bitte denk an Ines. Wir haben nicht mehr viel Zeit."
"Ich weiß", sagte er leise. Er stand auf, nahm seine Jacke und streifte sie über. Dabei fiel sein Blick auf den Rucksack, den Sammy gestern vorbeibrachte. Er öffnete ihn und kramte darin herum. Er spürte das kalte Stahl der Waffe, die Sammy bei Walters Wohnung mitgenommen hatte, holte sie heraus und prüfte sie.
„ Kannst Du damit umgehen?“, fragte Monja vorsichtig.
„ Gut genug, um diesen Schweinen eine Kugel in den Kopf zu jagen“, antwortete er voller Wut.
Im Badezimmer wuschen sie beide sich mit kaltem Wasser das Gesicht und
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