Obsidian (German Edition)
verschwörerisch, „Dazu ist es sehr praktisch, dass wir morgen schon am Flughafen sind.“
„ Willst Du wirklich einfach auf gut Glück hinfliegen und dort weitersuchen?“, fragte Eric nach.
„ Haben wir eine andere Wahl, Eric?“
„ Wie schon gesagt, ich habe Zeit und freu mich, wenn wir etwas Abstand von dieser roten Bruderschaft hier haben.“
„ Leute, es ist schon kurz nach Mitternacht. Wir beide müssen morgen wieder arbeiten, deshalb werden wir Euch nun verlassen“, stellte Ines fest.
Sammy stellte sich noch zur Verfügung, sie morgen zum Flughafen zu fahren, da nur Ines in der Früh in die Bank musste.
Als Monja und Eric alleine waren, räumten sie die Unterlagen zusammen, um auf dem Bett Platz zum Schlafen zu machen.
„ Glaubst Du, wir haben eine Chance, diese rote Bruderschaft zu überlisten?“, fragte Monja, während sie die Decken ausbreitete.
„ Wir werden denen zeigen, dass sie sich mit den falschen Leuten angelegt haben. Wenn Du es wirklich schaffst, das wir unbemerkt verschwinden können, dann sind wir ihnen auf alle Fälle einiges voraus.“
„ Was machen wir mit Miguel?“, fiel Monja ein.
„ Er wird sich melden, wenn er da ist. Zum Glück auf dem Handy von Deinem Vater, dann werden wir ihm sagen, er soll mitfliegen, wenn er mehr wissen will. Viele andere Möglichkeiten haben wir nicht.“
Nach einer heißen, langen Dusche kam Eric zurück ins Zimmer. Monja lag im Bett und sah sich Nachrichten an. Natürlich kamen sie wieder darin vor.
"Ein Raubmord und Vandalismus in der Kaisergruft. So nennen sie es in den Medien. Kein Wort von einer Bruderschaft oder über uns“, gab ihm Monja eine kurze Zusammenfassung.
„ Gut so. Es reicht, wenn uns diese verrückte Bruderschaft jagt, die Polizei brauche ich nicht auch noch am Hals. Willst Du auch duschen gehen, es ist jetzt schön warm im Bad?"
Monja genoss das heiße Wasser lang und ausgiebig. Unter der Dusche überlegte sie, wie es weitergehen sollte. Zunächst freute sie sich aufs Bett. Sie hoffte, dass Eric weiterhin ganz der Gentleman blieb. Er war ihr sehr sympathisch, aber sie wollte sich im Moment keine weiteren Gedanken darüber machen.
Als sie ins Zimmer zurückkehrte, schlief Eric schon.
„ Dann hat sich das ja erledigt. Bleibt nur zu hoffen, dass die kommenden Tage weniger Katastrophen auf uns warten“, sagte sie leise und legte sich neben Eric ins Bett.
Ihre Hoffnung würde sich nicht erfüllen …
Der Flug von Wien nach Berlin sollte planmäßig um acht Uhr abheben. Sammy kam mit ihnen schon um halb sieben vor der Abflughalle an.
„ Wann werdet ihr dann nach Paris fliegen?“, wollte er wissen.
„ Ich werde nachher einen Freund anrufen, der uns vielleicht einen Flug besorgen kann, auf dem wir nicht registriert sind. Vorher müssen wir nur einchecken und dafür sorgen, dass wir beim Boarding anwesend sind. Danach werden wir schnell und unauffällig verschwinden. Hauptsache, wir sind im Computer drinnen als anwesend“, erklärte sie Sammy. Sie hatten kein Gepäck mit und stiegen aus.
„ Dann hören wir uns am Nachmittag. Passt auf Euch auf, versprochen?“
„ Jawohl, Sammy“, antwortete Eric und schlug die Beifahrertür zu.
Sammy fuhr los und Monja und Eric blickten ihm nach.
„ Wenn das alles vorüber ist, dann müssen wir einmal zu viert etwas unternehmen. Sammy und Ines sind wirklich sehr nette Personen“, fand Monja.
„ Und mit `etwas unternehmen` meinst Du etwas Jugendfreies, oder?“, fragte Eric grinsend nach.
„ Vorerst ja“, gab sie ihm, ebenfalls grinsend zurück.
Sammys Wagen hielt an der Ausfahrt der Abflughalle an.
„ Schau mal, ich glaube, er hat etwas vergessen“, meinte Monja und zeigte auf den Wagen.
Eric blickte zu Sammys Wagen und plötzlich meldete sich sein Magen. Mit einem Schlag krampfte es ihm am ganzen Körper zusammen.
Sie sahen noch, wie die Fahrertür aufgemacht wurde. Im nächsten Moment es gab einen lauten Knall und der Wagen explodierte in einem gewaltigen Feuerball. Eric spürte die Druckwelle, die ihn und Monja wie ein warmer Wind entgegen blies. Blechteile flogen in alle Richtungen, herumstehende Personen schrien erschrocken auf und rannten in das Gebäude oder auf den gegenüberliegenden offenen Parkplatz. Eine schwarze Wolke umhüllte den brennenden Wagen, dunkler Rauch stieg in den Himmel. Zwei Männer mit Sturmgewehren und Polizeimontur nahmen sofort ihre Waffen in die Hand und blickten nervös in alle Richtungen, da sie befürchteten, dass
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