Obsidian (German Edition)
Bruderschaft basiert auf dem Glauben, dass es ein Tor zum Mars, dem roten Planeten, gibt. Dort soll eine gewaltige Macht auf den Finder warten, die Bruderschaft geht von einer Waffe aus. Gleichzeitig gibt es viele Parallelen zu einer Legende der Maya. Das Wertvollste der Maya bedeutet für die rote Bruderschaft unermesslichen Reichtum und natürlich besonders interessant ist der Teil der Legende, dass es eine Macht über die Menschheit gibt. Egal, wie weit hergeholt das klingt, diese Bruderschaft existiert schon seit Jahrhunderten und war noch nie so aktiv, wie jetzt. Dass ihr einen der Steine gefunden habt, gibt deren Glauben einen gewaltigen Auftrieb.
Meine, beziehungsweise unsere, Absicht ist einfach erklärt: Wir wollen die Kultur der Maya lernen und verstehen. Die Maya waren ein kriegerisches Volk und niemand streitet die Menschenopfer ab, die sicherlich grausam waren. Aber auf der anderen Seite hatten sie ein astronomisches Wissen und mathematische Fähigkeiten, die einfach erstaunlich sind. Ihr habt sicherlich letztes Jahr mitbekommen, was für ein Hype um den Kalender der Maya gemacht wurde.“
Eric stöhnte auf.
„ Oh ja. Der Weltuntergang, das Ende des Kalenders und was da alles berichtet wurde.“
„ Genau, Eric. Dabei ist es für die Maya kein so großes Ereignis gewesen. Es gibt keine fundierten Beweise, dass sie jemals das Ende der Welt damit berechneten. Es war einfach das Ende ihres Kalenders, der über 5.000 Jahre lang gültig war. Und er war im Vergleich zu unserer heutigen Zählung sogar sehr genau. Deshalb wird in unseren Kreisen vermutet, dass in der Legende auch etwas Wahrheit steckt. Aber über die Jahre hat sich einfach zu viel Spekulation und Fehlinterpretation eingeschlichen. Ich glaube nicht, dass es ein Tor zum Mars gibt. Aber ich kann mir vorstellen, dass es einen Tempel gibt, der der obersten Maya-Gottheit geweiht ist und bislang noch nicht gefunden wurde.“
„ Und warum beschäftigt ihr Euch so mit den Maya?“, bohrte Monja weiter nach.
Der Kellner brachte ihre Hauptspeise. Miguel hatte ihnen „Boef bourguignon“ empfohlen.
„ Das sieht interessant aus“, stellte Eric fest. Er hatte vor sich eine große Portion Rindfleisch mit Salzkartoffeln und Karotten. Das Fleisch war mit einer Soße überzogen, die nach Wein roch und neben Speckwürfeln noch mehr Gemüse zu bieten hatte.
„ Ihr habt meine Frage noch nicht beantwortet“, erinnerte Monja Miguel. Diesmal antwortete Jose, der bislang weder mehr als zwei Sätze auf einmal gesprochen noch gelächelt hatte.
„ Wir sind Nachfahren der Maya, deshalb. Mahlzeit“, meinte er in seiner typisch mürrischen Art.
Damit war alles gesagt und sie begannen zu essen. Schon beim ersten Bissen musste Eric zugeben, dass Miguel eine köstliche Speise ausgesucht hatte.
Als Nachspeise gab es Créme Brûlée und danach wurden noch drei Flaschen Rotwein zu viert geleert. Miguel und Jose begleiteten sie noch zu ihrem Hotel, sie selbst hatten eine Wohnung in der Nähe des Eiffelturms. Laut Miguel war es eine Wohnung einer Kollegin, die sie ihnen überlassen hatte.
„ Wie sieht Euer Plan für morgen aus?“, wollte Miguel erfahren.
„ Vielleicht sollten wir uns endlich einmal über die Unterlagen zu dieser Legende wagen. Es hat ja einen Grund, warum wir gerade nach Paris wollten“, meinte Monja, die vom Wein schon leicht beschwipst war.
„ Wenn ihr bereit seid, sehr gerne. Jose kann Euch abholen und wir gehen alles bei uns durch. Da hätten wir mehr Platz, um alles auszubreiten“, schlug Miguel vor. Sie stimmten zu und blickten zu Jose, ob er auch etwas dazu zu sagen hatte.
„ Morgen neun Uhr. Ich warte vor dem Hotel“, sagte er knapp.
Im Zimmer war Erics erster Weg zum Laptop, wo er seine üblichen Nachrichtenseiten nach Neuigkeiten durchforstete. Monja zog sich aus und blickte sich in Unterwäsche im Spiegel an.
„ Diese ganze Aufregung hat mir eindeutig nicht gut getan, ich sollte wieder etwas zulegen. Oder was findest Du, Eric?“
Er drehte sich zu ihr um und sah sie sich von Kopf bis Fuß an.
„ Princesa, Du solltest wirklich etwas mehr auf die Rippen bekommen. Du bist eine sehr hübsche Frau, aber ehrlich gesagt, fast etwas zu schlank. Ich glaube, wir müssen öfter so gut und viel essen gehen, wie heute Abend.“
Monja strich sich durch ihre, nun wieder braunen Haare.
„ Ich will meine Locken wieder haben, schön lange.“
„ Die kommen mit Sicherheit wieder. Möchtest Du noch zum Laptop?“
Monja kam
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