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Obsidian (German Edition)

Obsidian (German Edition)

Titel: Obsidian (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Koller
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anderen. Er zeigte auf die zweite Person auf dem Papier.
    „ Nach dieser Frau sucht ihr“, meinte er.
    „ Wie kommst Du darauf, wenn ich fragen darf?“, wollte Eric wissen.
    „ Lies und Du wirst es erkennen“ war die kurze, mürrische Antwort.
    „ Denise Cuvier, 58, ledig, wohnhaft in Bleury. Keine Kinder, sie arbeitet im Louvre als … Was soll das heißen?“
    Miguel blickte ihm über die Schulter.
    „ Übersetzt heißt es Ausstellungsleiterin. Da im Louvre unzählige Ausstellungen vorhanden sind, gibt es für jede Abteilung einen eigenen Leiter“, klärte er Eric auf.
    „ Warum bist Du Dir so sicher, dass sie die Richtige ist, Jose?“, fragte Monja nach. Er sah sie an und plötzlich, zum ersten Mal, seit sie ihn kannten, setzte er ein Grinsen auf.
    „ Aufgrund eines blauen Autos und den Buchstaben RY.“
    Eric wusste nicht, was Jose damit meinte, aber Miguel war anzusehen, dass er verstanden hatte. Monja schloss kurz die Augen, dann lächelte sie triumphierend.
    „ Bingo! So einfach und doch so gut versteckt.“
    „ Klärt mich bitte jemand auf“, flehte Eric. Monja gab ihn einen leichten Stoß mit dem Ellbogen in die Seite.
    „ Das blaue Auto, auf Französisch heißt blau bleu. Hängst Du hinten noch die Buchstaben an, dann hast Du den Ort Bleury. Denise Cuvier aus Bleury.“
    „ Kluge Frau. Dann nichts wie ab nach Bleury. Nur so eine Frage: Wie weit ist das entfernt?“, meinte Eric.
    „ Ziemlich genau 70 Kilometer“, meinte Jose, dessen Lächeln schon wieder weggewischt war.
     

    Es dauerte knapp zwei Stunden, bis Jose wieder sprach. Zusammen waren sie über die Autobahn recht flott in der Ortschaft Bleury angekommen. Der Ort war ein ländliches Dorf, das mit seinen Einfamilienhäusern und weiten Feldern einen deutlichen Kontrast zur Großstadt Paris bot.
    „ Route d’Auneau, Nummer 2. Dieses Haus.“ Er zeigte auf ein kleines einstöckiges Haus mit einem großzügigen, bestens gepflegten Garten davor. Auf der Gartenseite hatte das Haus einige ausladende Fenster, leuchtend weiße Vorhänge verdeckten die Sicht ins Innere. Jose hatte den Wagen am gegenüberliegenden Straßenrand abgestellt und war schon ausgestiegen.
    „ Monja, vielleicht solltest Du als Erste mit ihr reden. Wenn wir wirklich richtig liegen und sie Deinen Vater kannte, dann wird sie Dir am ehesten vertrauen“, meinte Miguel. Monja nickte stumm und ging über die Straße zu dem Haus. Eric folgte ihr und schnappte sich ihre Hand.
    „ Ich bin mir sicher, heute gibt es kein Chaos und keine Katastrophen, Princesa“, sagte er lächelnd und drückte ihre Hand. Sie lächelte ebenfalls und spazierte mit ihm an der Hand weiter, dicht gefolgt von ihren beiden Bodyguards.
    Am Gartenzaun war ein Briefkasten mit Klingel angebracht. Dort fanden sie auch die Bestätigung, dass Denise Cuvier hier lebte.
    Monja läutete an, ging aber gleich weiter durch den Garten bis zur Haustür. Die Tür ging einen Spalt auf und eine Frau um die sechzig blickte sie an. Sie redete wenig freundlich auf Französisch auf sie ein, bis Monja ihr ins Wort fiel.
    „ Sorry, wir verstehen kein Wort. Sprechen sie Englisch oder Deutsch?“, unterbrach sie sie in Englisch.
    „ Beides, was wollen Sie?“
    Auf Deutsch übernahm nun Eric das Reden.
    „ Diese junge Frau hier ist die Tochter von Walter Knoth. Sagt ihnen der Name etwas?“
    Die Frau blickte Monja mit großen Augen an. Dann blickte sie an den vier Personen vorbei auf die Straße und öffnete die Tür.
    „ Bitte kommt rein“, meinte sie, nun fast übertrieben freundlich.
    Sie bat das Quartett in ein geräumiges Wohnzimmer. An den Wänden hangen Gemälde, alle mit ägyptischen Motiven. Auch fanden sich hier mehrere Statuen ägyptischer Götter und Pharaonen.
    Denise Cuvier war eine sehr gepflegte, klein gewachsene Frau, mit langen blonden Haaren, die sie offen trug. Sie war elegant angezogen, trug ein einteiliges Kleid, das bis zum Boden reichte. Ihr Gesicht war nahezu faltenfrei, was bei näherem Hinsehen auf sehr viel Make-up zurückzuführen war.
    „ Ich habe Euch schon erwartet. Einen kleinen Moment, ich weiß, warum ihr hier seid“, erklärte sie ihnen und verschwand sofort wieder.
    „ Interessant, dass sie es weiß. Ich habe eigentlich keine Ahnung, weshalb wir hier sind“, gab Miguel zu bedenken. Eric stimmte ihm zu. Schon wieder meldete sich sein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Schön langsam vertraute er darauf, dass es ein Vorbote von schlechten Überraschungen war.
    „ Ich hoffe,

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