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Obsidian (German Edition)

Obsidian (German Edition)

Titel: Obsidian (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Koller
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„Wir sind noch nicht lange in Barcelona und sind erst heute auf die Idee gekommen, Salvatore Barbier-Mueller aufzusuchen.“ Er ärgerte sich selbst darüber, dass sie nicht gleich nach ihrer Ankunft zu Barbier-Mueller gegangen waren. Vielleicht hätten sie so verhindern können, dass diese Leute sich alle heute hier versammelt hätten.
    „ Und was genau wolltet ihr von Professor Barbier-Mueller?“, hackte der junge Mann weiter nach.
    „ Ihr Vater“, er zeigte auf Monja, „stand im Kontakt mit Barbier-Mueller. Es geht um …“
    Die Witwe war wieder bei ihnen. In ihrer Hand hielt sie ein Kuvert.
    „ Habe ich mich doch richtig erinnert. Diesen Brief wollte Salvatore an Deinen Vater senden. Ich glaube, es wäre richtig, wenn ihr ihn nehmt.“
    Eric nahm ihr das dünne Kuvert ab und dankte ihr. Er und Monja sprachen ihr nochmals ihr tiefstes Mitgefühl aus und verabschiedeten sich höflich. Unter den Argusaugen des misstrauischen Studenten gingen Monja und Eric wieder auf die Straße.
    „ Willst Du gleich nachsehen?“, wollte Eric wissen.
    „ Lass uns zurück zur Kirche Sagrat Cor gehen. Im Restaurant bei der Zahnradbahn können wir uns in Ruhe ansehen, was Salvatore meinem Vater schicken wollte“, schlug Monja vor.
    „ Dann können wir auch noch unsere kleine Sightseeingtour fortsetzen, wenn Du möchtest.“
    „ Sehr gerne. Etwas Positives täte mir jetzt gut.“ Monja drückte sich an Eric, der den Arm um sie legte. So umschlungen gingen sie die Straße zurück hinauf zur Kirche.
     

    Das Restaurant vor der Kirche Sagrat Cor war bis auf einige wenige Gäste ausgestorben. Da der Vergnügungspark um diese Jahreszeit noch geschlossen war, fanden nur einige Touristen den Tibidabo hinauf. Eric suchte einen Platz im hinteren Teil des Selbstbedienungsrestaurants. Mit Käsesandwiches und Getränkedosen setzten sie sich an den Tisch und blickten auf das Kuvert. Vorsichtig öffnete Monja es und zog einen Brief hervor.
    „ Mein Spanisch ist noch nicht so gut, würdest Du ihn vorlesen?“
    „ Natürlich, Princesa. Salvatore schreibt, dass diese kleinen Steine von der Brosche anscheinend wirklich vom Mars stammen. Er kann sich aber nicht erklären, wie das möglich sein soll, da es noch keine Mission gab, bei der Gesteinsproben mitgenommen wurden. Aber darauf wissen wir ja dank Miguel schon die Auflösung. Weiters bezieht er sich auf einen Text, den Dein Vater ihm geschickt hat. Hier steht: Ich kenne diesen Text, obwohl viele behaupten, dass es sich um eine Fälschung handelt. Soweit ich es überprüfen konnte, stammt der Autor dieses Textes von einem Maya-Stamm, der in oder nahe bei Palenque lebte. Wen dem so ist, dann würde sich die Obsidiankugel wohl noch heute gut versteckt in der Anlage von Palenque befinden.
    Ein anderer Hinweis, der nur Sinn ergibt, wenn alles, was wir beide bislang besprochen haben, wahr ist, deutet auf Chichen Itza hin. Es soll in einem unterirdischen Tempel eine Karte geben, die mithilfe der Schlüsselsteine den Tempel des Hunab Ku… freigibt.“
    „ Freigibt? Was meint er damit?“, unterbrach ihn Monja.
    „ Das weiß er selbst nicht. Seine Vermutung ist, dass der Tempel nur gefunden werden kann, wen man die Steine besitzt und bei dieser angeblichen Karte verwendet. Mehr Hinweise hat er aber auch nicht. Er verabschiedet sich von Walter und hofft, dass sie bei seinem nächsten Besuch endlich hinter das Geheimnis kommen. Zum Wohle der Maya und vielleicht auch der Menschheit.“
    Monja lehnte sich zurück und fuhr sich mit beiden Händen über ihr Gesicht.
    „ Das ist alles so verkorkst und undurchsichtig. Das heißt doch, wenn wir den Stein hier in Barcelona finden sollten, dann müssen wir noch nach Paleque und Chichen Itza in Mexiko und auch dort herumsuchen. Natürlich ohne dabei von Polizei, Bruderschaft oder sonst jemanden erwischt zu werden. Eric, mein Freund, ich sage Dir, das Ganze wächst uns über den Kopf.“
    Monja nahm einen Schluck von der Dose. Eric lächelte sie an.
    „ Ist es das nicht schon längst? Aber aufgeben kommt Dir noch nicht in den Sinn, oder?“
    „ Auch wenn ich nicht zum ersten Mal nahe dran bin, nein. Noch nicht.“
    „ Erinnerst Du Dich an den Text, von dem Salvatore hier spricht?“
    Monja schloss die Augen und grübelte. Nach wenigen Sekunden musste sie grinsen. Mit geschlossenen Augen rezesierte sie: „Der gesamte Stamm vertraut ihm und sie bauen gemeinsam die Verteidigung gegen Cortes auf. Vom Hohepriester hat er erfahren, dass die

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