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Ocean Rose. Erwartung (German Edition)

Ocean Rose. Erwartung (German Edition)

Titel: Ocean Rose. Erwartung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tricia Rayburn
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weitergegangen?«
    »Plötzlich war sie überall«, fuhr Caleb leise fort. »Ständig hat sie irgendwo auf mich gewartet. Vor der Schule, nach der Schule. Vor der Arbeit, nach der Arbeit. Sie brachte mir Geschenke mit – Computerspiele und Comics. Sie tauchte am Strand auf, wenn ich mich dort mit meinen Freunden traf, und benahm sich bei ihnen ebenfalls wie ein Stalker. Sie wollte rausbekommen, wo ich war, was mir gefiel und ob ich über sie sprach. Die anderen fanden das zuerst ziemlich witzig. Zara Marchand, die Beauty-Queen von Winter Harbor, hatte sich ausgerechnet mich ausgesucht, um mir nachzulaufen. Aber dann hörte Zara einfach nicht wieder auf.Ich habe sie darum gebeten. Ich habe regelrecht gebettelt. Aber sie wollte nicht aufhören.«
    »Du hast ihr von Justine erzählt?«, fragte Simon.
    »Jeden Tag. Bei unserem nächsten Treffen war es das Erste, was ich sagte. Ich ließ Zara wissen, dass ich bereits vergeben war und den Rest meines Lebens mit diesem Mädchen verbringen wollte.« Die Tasse zitterte sichtbar in seiner Hand, als er sich mit der anderen die Augen abwischte. »Aber mir kam es vor, als würde sie mich gar nicht hören. Vielleicht war es ihr auch einfach egal. Jedenfalls hat sie wochenlang genauso weitergemacht.«
    Ich sah Zaras Scrapbook vor mir, all die leeren Seiten, die auf die Serviette vom Lighthouse folgten. Es gab keine Souvenirs von weiteren Dates, denn im Gegensatz zu den anderen Jungs, die von Zara ins Visier genommen worden waren, hatte Caleb ihr widerstanden.
    Als Caleb weitersprach, war seine Stimme fast ein Flüstern. »Ich dachte, das Ganze würde im Sommer aufhören, sobald Justine auftauchte. Schließlich konnte Zara nicht länger so tun, als würde meine Freundin nicht existieren, wenn sie Justine direkt vor der Nase hatte.«
    Ich konzentrierte mich auf meinen Tee und fühlte Simons Blick auf mir ruhen.
    »Anscheinend hatte ich recht. Denn ganze fünfzehn erstaunliche Stunden blieb Zara verschwunden.«
    Fünfzehn Stunden. Die beiden waren nicht einmal einen ganzen Tag vereint gewesen, bevor Justine ebenfalls verschwunden war.
    Lange Zeit herrschte Stille im Raum, und ich bemerkte, dass draußen ein leichter Regen eingesetzt hatte.
    »In der Nacht war sie hier«, sagte Caleb dann. »Als ich von den Klippen zurückkam, hat sie bereits auf mich gewartet. Sie war in meinem Zimmer, lag in einem langen weißenKleid auf meinem Bett. Obwohl sie kein Wort gesagt hat, merkte ich, dass sie irgendwie schon wusste, was geschehen war. Und in ihrer verrückten, perversen Vorstellung bedeutete Justines Tod, dass wir nun ein Paar werden würden.« Er schaute zu Simon auf. »Also bin ich fortgerannt. Ich fand es furchtbar, Mom und Dad im Stich zu lassen. Und auch dich … aber ich bin einfach nicht mit der Situation fertig geworden.«
    »Das verstehe ich gut«, sagte Simon.
    »Ich habe mir das Haar gefärbt. Bin getrampt. Ich habe alles getan, was mir einfiel, um von ihr wegzukommen, aber sie hat mich immer gefunden. Und jedes Mal geschah das Gleiche: Ich fühlte mich wie magisch von ihr angezogen, ich wollte ihr nahe sein. Gleichzeitig wollte ich am liebsten schreien und sie wegstoßen, aber die anderen Instinkte waren stärker.« Erneut kamen ihm die Tränen, heftiger als zuvor. »Wann immer sie bei mir war, begann ich Dinge zu hören, und dann schien mein Gehirn sich auszuschalten. Meine Sinne konnten nichts anderes mehr wahrnehmen als sie. In diesen Momenten wusste ich kaum, wo ich war oder was geschah. Ich wusste nur, dass Zara bei mir war und versuchte, mich mit sich fortzunehmen.«
    Die Fleecedecke um ihn herum begann zu vibrieren wie vorher das Bündel Planen auf dem Pick-up-Truck, und ich sprang auf, um ihm die Tasse aus den zitternden Händen zu nehmen. Nachdem ich die Tasse auf dem Couchtisch abgestellt hatte, setzte ich mich neben ihm auf den Rand des Sofas.
    »Etwas stimmt nicht mit Zara«, sagte er und zitterte immer mehr, während er zuerst mich und dann Simon anschaute. »Und damit meine ich nicht das Offensichtliche. Aus diesem Grund habe ich dir nichts von meinen Fluchtplänen verraten und dich so lange nicht angerufen. Ichwollte verhindern, dass sie dich benutzt, um an mich heranzukommen.«
    Draußen begann der Regen, lauter und heftiger zu prasseln.
    »Ich glaube, sie hatte etwas mit der Sache zu tun«, flüsterte Caleb, und sein Blick huschte nervös durch den Raum, als könne jemand anderer ihn hören. »Mit Justines Tod. Ich glaube, Zara hat ihr etwas angetan.«
    Mein

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