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Ocean Rose. Erwartung (German Edition)

Ocean Rose. Erwartung (German Edition)

Titel: Ocean Rose. Erwartung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tricia Rayburn
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Caleb. Ich bin’s nur, Vanessa.«
    Ich wartete einen Moment, dann hob ich den Rand einer Decke. Er lag zu einem Ball zusammengerollt darunter und zitterte, als hätten wir Winter anstelle von Hochsommer und als würden die Planen aus Eis bestehen. Sein eigentlich blondes Haar war dunkelbraun gefärbt, genau wie die Kellnerin es beschrieben hatte. Seine Augen standen weit offen, seine Lippen bebten, und als er mich erkannte, schien sein ganzes Gesicht in sich zusammenzufallen.
    »Vanessa …«, sagte er mit dünner Stimme. »Nein. Nicht du.«
    »Caleb, du musst von diesem Truck runter.« Ich schauteauf, als ich den Fahrer drinnen lachen hörte. Er reichte dem Tankwart gerade das Geld und würde gleich herauskommen.
    »Ich kann nicht.« Caleb schüttelte den Kopf, und Tränen liefen ihm über die Wangen. »Ohne sie schaffe ich es einfach nicht.«
    »Caleb.« Ich griff über die hohe Seite der Ladefläche nach seiner Hand. »Justine ist hier. Sie hat uns geholfen, dich zu finden. Und sie möchte, dass du mit uns kommst.«
    Er schaute mich an, als wolle er mir nur zu gern glauben, und richtete dann seinen Blick auf den Himmel, wobei ihm erneut Tränen in die Augen traten. »So müde … ich bin so müde.«
    Als er mit meiner Hilfe aus dem Truck kletterte, stellte ich erschrocken fest, wie dünn er geworden war. Schließlich war Caleb nur ein paar Wochen fort gewesen, aber seine Jeans und das T-Shirt schlackerten ihm um den Körper. Immerhin konnte er noch laufen, und so eilten wir die Straße hinunter, ehe der Fahrer bemerkte, dass er fast einen blinden Passagier mitgenommen hätte.
    »Aber vielleicht ist sie noch da«, protestierte Caleb, als wir uns dem Kombi näherten, und klang dabei wie ein verängstigter kleiner Junge. »Vielleicht ist sie da und wartet auf mich.«
    Zwar war die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Zara tatsächlich irgendwo auf ihn wartete, aber meine Kopfschmerzen waren verschwunden. Da ich mich nur darauf konzentriert hatte, Caleb zu finden, war es mir vorher nicht aufgefallen. Zara war eindeutig weg. Und beim Kombi angekommen, sah ich, dass ihr roter Miniflitzer auch weg war. »Sie ist nicht mehr hier«, beruhigte ich ihn.
    »Was ist mit Simon?« Caleb starrte auf den leeren Fahrersitz. »Ob sie ihn mitgenommen hat?«
    Meine Brust krampfte sich zusammen, und ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Am liebsten hätte ich protestiert. Bestimmt ging es Simon gut, und er hatte mich nur fortgeschickt, weil er sicher war, dass er allein zurechtkommen würde. Aber in Wahrheit hatte ich keine Ahnung, wozu Zara fähig war. Diese Zweifel laut auszusprechen hätte jedoch geheißen, dass Simon vielleicht in Gefahr schwebte … und das war mehr, als ich ertragen konnte.
    »Alles okay mit euch?«
    »Oh, Gott sei Dank«, flüsterte ich, ehe ich mich umdrehte.
    Simon kam aus dem Wald auf uns zu. Er bewegte sich langsam und schwerfällig, als wäre er gerade aus einem Schlaf erwacht, aber ansonsten wirkte er unversehrt.
    Ich wartete hinten am Kombi, während Caleb ihm entgegenging. Die beiden umarmten sich wortlos.
    Simons Blick traf mich, als er Caleb losließ. Bevor er etwas sagen konnte, warf ich mich ihm um den Hals und drückte ihn, als wollte ich ihn nie mehr loslassen.

K APITEL 14
    L etztes Frühjahr hat es angefangen. Ich kann mich sogar noch an den genauen Tag erinnern, weil es der seltsamste in meinem ganzen Leben war.«
    Caleb kauerte, in eine Wolldecke gewickelt, auf der Couch. Ich brachte ihm eine heiße Tasse Tee und schenkte auch Simon ein, der mir gegenüber auf dem Zweiersofa saß. Zwar wäre neben ihm noch Platz gewesen, aber da es mir immer noch peinlich war, wie ich ihn eben beim Auto umklammert hatte, hockte ich lieber auf dem Fußboden beim Kamin.
    »Ich meine … wir reden hier von Zara. Zara Marchand. Vor dem ersten Mai hat sie mir nie auch nur einen Blick gegönnt, geschweige denn mit mir geredet. Und dann tauchte sie eines Tages aus heiterem Himmel beim Lighthouse auf.« Caleb zuckte zusammen und schaute Simon an. »Äh, ganz nebenbei: Ich arbeite nicht mehr an der Marina.«
    »Hab ich schon gehört«, sagte Simon.
    »Es ging nicht anders. Ich brauchte das Geld. Davon habe ich niemandem erzählt – nicht einmal dir –, weil schließlich alle wussten, wie wichtig mir Monty und der Hafen waren. Bestimmt hättet ihr versucht, es mir auszureden.«
    Stirnrunzelnd schaute ich in meine Tasse. Er hatte das Geld gebraucht? Was konnte so wichtig sein … und so teuer?
    »Schon okay«, sagte

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