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Ocean Rose. Erwartung (German Edition)

Ocean Rose. Erwartung (German Edition)

Titel: Ocean Rose. Erwartung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tricia Rayburn
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auf seinen presste.
    Ein elektrischer Funke durchzuckte mich vom Scheitel bis zu den Zehen. Seine Hände wanderten von meinem Gesicht zu meinem Rücken herunter, um mich näher ansich zu ziehen, bis ich seinen Herzschlag an meiner Brust spüren konnte.
    Selbst das war noch nicht nah genug.
    »Ist Caleb …?«
    »Eingeschlafen«, flüsterte Simon. »Wahrscheinlich für Tage.«
    Ich schaute ihn an, während ich seine Hände ergriff und aufstand. Kurz erhaschte ich unser Bild im Spiegel über dem Küchentisch und zögerte überrascht. Man konnte nicht direkt sagen, dass ich wie eine Fremde aussah, mehr wie eine Person, die bisher nur verborgen in mir gesteckt hatte. Meine Wangen waren gerötet, meine Augen strahlend hell. Das Haar fiel mir in lockeren Wellen über den Rücken. Ich schien aufgerichteter zu stehen und sah nicht länger aus wie ein nervöses junges Mädchen … sondern selbstbewusst. Aufgeregt. Lebendig. Und hinter mir stand Simon, der diese Veränderung ebenfalls bemerkte und wirkte, als wüsste er kaum, was ich im nächsten Moment tun würde.
    Ich führte ihn aus der Küche und die Treppe nach oben. Im Haus der Carmichaels kannte ich fast jeden Winkel so genau wie in unserem eigenen, dennoch fühlte es sich anders an als sonst – noch immer warm und vertraut, aber gleichzeitig, als sei ich nie zuvor hier gewesen. Als wir in Simons Zimmer waren und die Tür hinter uns geschlossen hatten, lächelte ich über das altbekannte chemische Periodensystem und die Weltkarte an den Wänden und schien sie doch gleichzeitig zum ersten Mal zu sehen.
    Genauso war es, als ich mich Simon zuwandte. Einerseits war er noch immer der Junge, mit dem ich früher um die Wette die Wasserrutsche hinuntergesaust war und der an meiner Seite blieb, wenn Justine und Caleb unbekannte Wanderpfade entlangstürmten. Er war noch derselbe, der bei unseren Videoabenden immer dafür gesorgt hatte, dassdie Filme nicht mein Limit an Blut und Horror überstiegen, und hatte nie aufgehört, mein Beschützer zu sein. Selbst als er jetzt vor mir stand, wartete er ab und beobachtete mich, um bloß nichts zu tun, was mir unangenehm sein könnte.
    Aber zum ersten Mal sah er dabei nicht so ruhig und gelassen aus wie sonst. Zur Abwechslung war er derjenige, der daran zu zweifeln schien, dass es nichts zu fürchten gab.
    »Bist du okay?«, fragte ich und trat einen Schritt näher.
    »Vanessa …«
    Selbst mein Name klang anders als früher.
    »Ich habe nur … ich weiß wirklich nicht … hast du …?« Er schloss die Augen, als könne er so das Chaos in seinen Gedanken ordnen.
    Ich kam ihm so nah, wie es gerade ging, ohne seinen Körper zu berühren. »Ist das hier okay?«, fragte ich und küsste ihn auf die Wange.
    Er nickte, ohne die Augen zu öffnen.
    »Und das?« Ich küsste die andere Wange.
    Er nickte wieder.
    »Was ist damit?« Meine Lippen pressten sich gegen sein Kinn, seinen Kiefer.
    Er drückte die Augen noch fester zusammen und nickte erneut. »Und –«
    Bevor mein Mund seinen berühren konnte, hatte er mich bei der Taille gepackt und an sich gezogen. Er küsste mich, als hinge sein Leben davon ab, und ließ mich auch nicht los, als ich mich rückwärts durch den Raum bewegte, bis wir das Bett erreichten. Dort drehte ich mich um, so dass er als Erstes zu liegen kam, und ich krabbelte ihm hinterher. Seine Hände wurden sicherer. Sie fuhren über meinen Rücken und zogen mich mit festem Griff näher. Bei der Berührung unserer Körper fühlte sich meine Haut an, als würde sie mir gleich die Kleidung vom Leib brennen.
    »Alles okay«, flüsterte ich, denn seine Hände zögerten unten am Rand meines T-Shirts. Da er noch immer unentschieden wirkte, zog ich das Shirt selbst über den Kopf und warf es zu Boden, um Simon als Nächstes aus seinem Pulli zu helfen.
    Seine zaghafte Nervosität schien zu verfliegen, als ich mich wieder auf ihn legte. Er küsste mich energischer und streichelte jeden Teil, den er erwischen konnte: mein Gesicht, mein Haar, meine Schultern, meine Taille, meine Hüften. Es fühlte sich so gut an, so natürlich, als habe mein Körper siebzehn Jahre lang nur auf diesen Augenblick gewartet. Dann schob er seine Finger zwischen meine nackte Haut und den Jeansknopf. Ich nickte, ohne zu zögern, und fuhr fort, ihn zu küssen.
    Nur einmal hielt er inne, weil in diesem Moment ein Blitz ganz in der Nähe einschlug und die Nachttischlampe erlosch.
    »Ich kann uns Kerzen holen …« Er hob mein Gesicht, so dass unsere Blicke

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