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Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Titel: Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tricia Rayburn
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möglich wegzukommen. Aber dann wendete ich in einer Überkopfdrehung und tauchte zurück zur Sandbank.
    Als ich ihn fand, krallte er sich mit den Händen im Schlick der kleinen Erhöhung fest, die noch übrig war und die wahrscheinlich sehr bald vom Sturm fortgewaschen sein würde. Ich konnte sehen, wie sich sein Kopf der Oberfläche entgegenstreckte und kleine Luftblasen aus seiner Nase und seinen zusammengepressten Lippen strömten. Seine Wangen waren ganz aufgebläht von der Atemluft, die er bei sich zu behalten versuchte. Mir war klar, dass er nicht mehr lange durchhalten würde, wenn ich ihn einfach hierließ. Und er würde in dem Glauben sterben, dass ich dem Tod genauso nah war. Wie sollte er auch ahnen, dass ich hier unten herumschwamm und zu ihm zurückgekehrt war?
    Bestimmt hatte er den Tod verdient, trotzdem brachte ich es nicht über mich, ihn einfach dem Meer zu überlassen.
    Aber wenigstens konnte ich ihm eine Lehre erteilen. Also begann ich zu singen. Ich wollte, dass er mich hörte. Er sollte begreifen, dass ich Bescheid wusste und die ganze Stadt über seine Taten aufklären würde. Aus meinem Mund drang ein zarter, süßer Ton, der schnell lauter wurde und die ganze Umgebung erfüllte: von der Sandbank bis zum Meeresboden, vom Horizont bis zu den Wolken über mir. Bald konnte ich nichts anderes mehr hören, weder den Donner noch die brausenden Wellen direkt an meinen Ohren.
    Anscheinend ging es Colin genauso. Denn seine Finger entkrampften sich. Er ließ die Sandbank los und trieb gegen die Strömung auf mich zu. Seine Lippen öffneten sich, seine Wangen entließen die festgehaltene Luft. Noch immer singend, schoss ich mit einem Beinschlag auf ihn zu. Ich wusste, dass ich ihn auf diese Weise ertränken konnte, wenn nötig, aber so weit mussten wir nicht gehen. Schließlich brauchte ich ihn in guter Verfassung – zumindest körperlich –, damit wir auf der Fahrt nach Winter Harbor diskutieren konnten, was genau er der Polizei sagen sollte.
    So lautete jedenfalls mein Plan.
    Aber die Strömungen waren unberechenbar geworden. Plötzlich rissen sie ihn in die Tiefe von mir fort. Ich bewegte mich schneller, aber je mehr ich mich anstrengte, desto größer schien der Abstand zwischen uns zu werden.
    Endlose Sekunden vergingen, und dann begann er zu lächeln.
    Ich verstummte. Im Meer wurde es totenstill. Colin driftete mit ausgestreckten Armen auf mich zu und sah glücklicher aus als jemals zuvor. Seine Hand berührte meinen Bauch, und im gleichen Moment erlosch das Licht in seinen Augen. Sein ganzer Körper wurde schlaff.
    Während ich ihn noch anstarrte, erklang ein Hilferuf von Paige in meinen Gedanken.
    Vanessa, bitte komm schnell.
    Ich bin im Restaurant … und er ist hinter mir her!

Kapitel 25
    I ch versuchte, ihn zu retten. Ich zog ihn ans Ufer und presste rhythmisch seine Brust, damit er atmete. Jedes Mal, wenn ich auf sein Gesicht herunterschaute, dachte ich, dass ich es geschafft hatte und sein Mund zuckte, um gleich nach Luft zu ringen. Dann erkannte ich, dass er nur lächelte.
    » Nein .« Ich hielt ihm die Nase zu und drückte meinen Mund auf seinen. Sein Brustkorb blähte sich auf und fiel wieder zusammen. Ich versuchte es ein Dutzend Mal.
    Er grinste die ganze Zeit.
    Vanessa … bitte … beeil dich …
    Ich atmete immer heftiger und hämmerte auf seine Brust ein. Der Regen strömte nieder und vermischte sich mit den Tränen, die über meine Wangen liefen, aber ich spürte beides kaum. Ich fühlte überhaupt nichts mehr.
    Genauso wenig wie Colin. Alle paar Sekunden tastete ich nach seinem Puls, aber vergebens. Sein Herz blieb still.
    O Gott … er ist mit mir hier drin …
    Ich hockte mich aufrecht hin und schaute die Küste entlang in Richtung des Restaurants. Es war mehrere Meilen entfernt, also hätte ich es selbst bei klarem Wetter nicht sehen können, aber ich hoffte, dass Paige fühlen konnte, wie ich meine Gedanken zu ihr sandte. Ich stellte mir ihr Gesicht vor, wenn sie lächelte und lachte, dann schickte ich meine Antwort.
    Wo denn?
    Ich wartete, aber hörte nur das Rauschen des Regens und das Tosen der Wellen. Also versuchte ich es noch einmal.
    Sprich mit mir, Paige. Ich komme, so schnell ich kann.
    Noch immer lauschend, beugte ich mich über Colin, bis mein Mund ganz nah an seinem Ohr war, und flüsterte: »Ich weiß nicht, was du mit den ermordeten Frauen zu tun hattest … aber dafür weiß ich genau, was du gerade bei mir versucht hast.« Ich wischte mir über

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