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Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung

Titel: Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tricia Rayburn
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verstaute es flach auf der Ladefläche. »Wo kommt ihr denn her?«
    »Winter Harbor«, antwortete Simon. »Das ist eine kleine Stadt an der –«
    »Ja, kenne ich.« Er sprang vom Anhänger herunter und wandte sich uns zu. »Das war ja eine verrückte Sommersaison letztes Jahr.«
    Simon nickte. Ich starrte zu Boden.
    »Allerdings«, bestätigte er. »Das war es wirklich.«
    »Meine Frau und ich sind mit den Enkeln hingefahren, um Schlittschuh zu laufen. Hier hatten wir fast dreißig Grad, und als wir in eure Gegend kamen, waren es nur noch fünf. So was habe ich noch nie erlebt. Wirklich einmalig!«
    »Hoffen wir, dass es einmalig bleibt«, sagte Simon.
    »Ja, da hast du wohl recht, Junge.« Jack nickte in meine Richtung. »Hast du was anderes zum Anziehen mit?«, fragte er mich.
    Während ihres Gespräches hatte mein Gesicht die gleiche Farbe angenommen wie mein neuer Leinenrock, nämlich knallrot. Von dem Rock abgesehen, trug ich ein weißes Top, meine Jeansjacke und Leder-Flipflops. »Nein«, erwiderte ich.
    »Okay.« Er öffnete die Rückseite des Hängers und klopfte den Pferden auf die Läufe, bis sie sich rückwärts in Bewegung setzten. »Wartet einen Moment, dann schaue ich mal, was sich machen lässt. »
    Er führte die Pferde in den Stall. Simon lehnte sich gegen den Truck, und ich machte es mir neben ihm bequem.
    »Ich finde es immer noch seltsam, wenn andere Leute darüber reden«, sagte er leise. »Mir ist klar, dass so ziemlich die ganze USA davon gehört hat … aber trotzdem fühlt es sich an, als hätten nur wir es wirklich erlebt. Weißt du, was ich meine?«
    Ja, natürlich. Aber ich wollte nicht darüber sprechen. Zum Glück kam Jack schnell zurück, so dass Simon mein Schweigen nicht auffiel.
    »Wie viel Zeit habt ihr schon auf einem Pferderücken verbracht?«, wollte er wissen, als er zu uns zurückgeschlendert kam.
    »Gar keine«, gab ich zu.
    »Ungefähr zehn Minuten. 1998 beim Ponyreiten auf einem Bauernmarkt«, sagte Simon.
    Jack grinste. »Na gut, dann habt ihr zwei Möglichkeiten.« Er hielt vor uns an und zeigte auf den Stall. »Wir haben zwei Pferde, die ihr nehmen könntet, aber ohne Reiterfahrung bräuchtet ihr für längere Touren einen Führer – und die sind alle schon unterwegs. Ich würde euch ja selbst begleiten, nur bin ich den ganzen Vormittag mit Bürokram beschäftigt. Aber was ihr alleine tun könntet, wäre, im Schritttempo auf der Wiese herumzureiten. Die ist so flach, dass ihr euch gefahrlos dort bewegen könnt, und außerdem kann man sie vom Haus aus überblicken. Falls ihr doch Probleme bekommen solltet, wird euch garantiert jemand sehen und angerannt kommen.«
    Ich schaute an Jack vorbei auf die Wiese, die eher einem zu groß geratenen Vorgarten glich. Sie war ganz hübsch, aber lag so offen, dass von Privatsphäre oder Romantik keine Spur war.
    »Was ist denn die zweite Möglichkeit?«, erkundigte sich Simon.
    »Ihr könntet in sechs Stunden zurückkommen«, schlug Jack vor. »Wir halten euch zwei Pferde frei.«
    Simon schaute mich an. Ich zuckte mit den Schultern. »Das Erste klingt gar nicht so schlecht«, sagte ich.
    »Okay.« Simon nickte. »Dann machen wir es so.«
    »Freut mich.« Jack warf mir ein Bündel aus aufgerollter Kleidung zu. »Aus dem Souvenirshop. Ein Geschenk des Hauses.«
    »Danke.« Ich fing das Bündel auf und wickelte es aus. Es entpuppte sich als eine khakibraune knielange Hose, auf deren Tasche das Logo der Langden-Farm gedruckt war – eine galoppierende Pferdeherde als schwarze Silhouette vor einem Sternenhimmel. »Das ist total nett.«
    »Unter Nachbarn muss man sich aushelfen.« Er wandte sich ab und rief uns im Davonschlendern zu: »Ich sage Bescheid, dass jemand eure Pferde fertig macht. Die Bezahlung regeln wir hinterher. Viel Spaß!«
    Als er in dem Farmgebäude verschwunden war, drehte ich mich zu Simon um und hielt die kurze Hose hoch.
    »Bin gleich zurück.«
    Eigentlich wäre es kein Problem gewesen, zuerst die Hose anzuziehen und dann den Rock abzustreifen, so dass man kein bisschen Haut sah. Aber ich brauchte eine Ausrede, um ein paar Minuten allein zu sein. Ich holte meine Handtasche aus dem Jeep und marschierte in die Scheune. Nachdem ich mich versichert hatte, dass Simon noch immer am Truck stand und nicht auf mich achtete, zog ich mich schnell um und trank auf einen Zug die zwei Flaschen Salzwasser aus, die ich in der Tasche mitgeschmuggelt hatte. Heute Morgen war ich schon zwei Stunden geschwommen und hatte so viel

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