Ocean Rose Trilogie Bd. 3 - Erfüllung
Roadtrip mitmachen würde. Ich hatte ihn abgeholt, als sich der Himmel gerade rosa zu färben begann. Simon hatte schon vor der Tür seines Hauses auf mich gewartet und kam auf mich zugelaufen, bevor ich den Jeep ganz zum Stehen gebracht hatte. Während der Fahrt hatten wir ein bisschen geredet – vor allem über unsere Jobs oder die Musik im Radio – und ansonsten die frische Morgenluft und die Aussicht genossen.
Alles fühlte sich so einfach und richtig an, dass ich zu glauben begann, meine Idee könnte tatsächlich funktionieren.
»Was ich dir noch erzählen wollte«, sagte er, »Caleb und ich haben im Herald eine Anzeige aufgegeben. In der Rubrik ›Verloren/Gefunden‹. Wir hoffen, dass der Besitzer der Kamera sie wieder zurückhaben will, schließlich ist das ein ziemlich teures Modell. Vielleicht meldet sich jemand.«
So viel zur Romantik.
»Gute Idee.« Ich beugte mich über den Tisch und senkte die Stimme. »Glaubst du, das Schild an dem Pferdetransporter ist ernst gemeint?«
Er schaute an mir vorbei zu dem Pick-up-Truck, der auf dem sandigen Platz geparkt stand. Auf seiner Ladefläche stand ein großes weißes Werbeschild mit der Aufschrift: Maines Magische Farmtour. Folgen Sie einfach den Hinterteilen mit den Pferdeschwänzen!
Simon lehnte sich wieder zurück. »Na ja, der Truck steht still, aber der Anhänger bewegt sich, also haben sie wohl tatsächlich Pferde geladen. Könnte ernst gemeint sein.«
Ich wartete, bis er mich ansah, dann fragte ich: »Wollen wir?«
»Zu Maines Magischer Farm?«
Ich nickte und hielt den Atem an. Er hatte genug Gründe abzulehnen. Immerhin wussten wir nicht, wo die Farm lag, wie lange man dorthin brauchte, und wahrscheinlich war das Ganze nur eine peinliche Touristenfalle. Außerdem wäre es vernünftiger gewesen, so bald wie möglich nach Winter Harbor zurückzukehren und mit der Detektivarbeit weiterzumachen. Simon brauchte für seine Antwort so lange, dass ihm diese ganzen Einwände vermutlich auch durch den Kopf gingen.
Doch schließlich steckte er sich ein letztes Stück Pfannkuchen in den Mund, schluckte und meinte: »Dann sollten wir uns besser beeilen. So ein magischer Truck kann sich bestimmt in Luft auflösen, wenn man ihn nicht im Auge behält.«
Ich lachte. Wir sprangen auf und griffen nach unseren Portemonnaies, um das Geld auf den Tisch zu legen. Als wir feststellten, dass wir beide die Rechnung übernehmen wollten, zögerten wir kurz.
»Du bist beim nächsten Mal dran », sagte Simon.
Mein Lächeln wurde breiter. »Okay.«
Wir winkten der Kellnerin, die gerade an einem der offenen Fenster vorbeikam, und riefen ihr ein Dankeschön zu. Sie winkte zurück. Dann liefen wir zum Jeep. Der Fahrer des Transporters war auch gerade eingestiegen und bog bereits in die Straße ein. Der Pick-up-Truck war alles andere als ein fliegender Teppich, und wir holten ihn schnell ein. Danach musste ich immer wieder auf die Bremse treten, um nicht mit dem Anhänger zusammenzustoßen – und mit den besagten Hinterteilen, von denen zwei über die Rückwand ragten. Simon und ich scherzten und lachten die ganzen zwanzig Minuten bis zu unserem Ziel, und noch bevor wir es erreichten, hatte ich innerlich entschieden, dass dieser Ort tatsächlich magisch sein musste.
Außerdem war er atemberaubend schön. Wir bogen auf einen langen Kiesweg ein, der durch sanfte Hügel und Felder führte, und landeten nach einer halben Meile vor einem großen weißen Scheunengebäude. Dort blieb der Truck stehen, wir parkten unseren Wagen neben einem Dutzend anderer und stiegen aus.
»Hallo«, begrüßte uns der Fahrer, als wir auf ihn zukamen. »Willkommen auf der Langden-Farm. Ich bin Jack und das Mädchen für alles: Pferde kutschieren, Besucher einsammeln …«
»Hi.« Simon schüttelte Jack die Hand und schaute sich um. »Toll ist es hier.«
»Stimmt. Deshalb tut es mir besonders leid, dass wir uns verspätet haben.«
Ich warf Simon einen Blick zu. »Verspätet? Wofür denn?«
»Den morgendlichen Ausritt.« Jack ging an dem Truck entlang, stellte seinen bestiefelten Fuß auf das Hinterrad und schwang sich über die Seitenwand der Ladefläche. »Es gab ein Problem mit der Anhängerkupplung, und ich habe zu lange daran tüfteln müssen. Deshalb ist die erste Gruppe leider schon weg. Ich habe das Werbeschild auf dem Anhänger gelassen, falls jemand an unserer Nachmittagstour interessiert ist. Aber die geht erst in sechs Stunden los.« Er nahm das Schild, klappte es zusammen und
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