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Ochajon 02 - Am Anfang war das Wort

Ochajon 02 - Am Anfang war das Wort

Titel: Ochajon 02 - Am Anfang war das Wort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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verstohlen an. Für einen Moment verlangsamte Tuwja Schaj die Schritte, als wolle er stehenbleiben, doch dann lief er im gleichen Tempo weiter.
    »Aharonowitsch sagt manchmal was dahin«, murmelte Tuwja Schaj. »Vielleicht hat er recht, aber ich weiß nichts darüber.«
    »Und wenn es nicht stimmt, was hätte er dann, Ihrer Ansicht nach, meinen können?«
    »Keine Ahnung«, sagte Schaj zögernd, und Michael sah den schnellen Seitenblick, den er ihm zuwarf. »Ich verstehe es selbst nicht. Aber das heißt noch lange nicht, daß Aharonowitsch sich irrt.«
    »Ich habe gehört«, sagte Michael, als sie schon fast die Hauptstraße von Ramat Eschkol erreicht hatten, »daß es in ein paar Wochen einen Gedächtnisabend für Tirosch und Duda'i geben soll.«
    Tuwja nickte.
    »Sie organisieren es?«
    »Nein, vermutlich Klein.«
    »Aber Sie werden doch bestimmt sprechen, oder?«
    Tuwja Schaj zuckte mit den Schultern. »Vermutlich«, sagte er, ohne Michael anzuschauen. »Aber ich werde nicht der einzige sein.«
    Um halb fünf, nach einer Stunde schnellen Gehens, waren sie oben auf dem Giv'at Hatachmoschet. Hier blieb Tuwja Schaj stehen. Sie hatten die Schule René Cassin hinter sich gelassen und die Spitze des Hügels erreicht. Tuwja deutete auf eine Böschung. »Hier habe ich lange gesessen.«
    »Wie lange?« fragte Michael und zog eine Zigarette heraus.
    »Ich weiß es nicht genau. Vielleicht bis es dunkel geworden ist.«
    »Wir sind um halb vier von der Cinematheque losgegangen und um halb fünf hier angekommen, eine Stunde Weg also. Und Sie haben die Cinematheque am Freitag um halb fünf verlassen, nicht wahr? Sie sind um halb sechs angekommen, nehmen wir mal an. Und jetzt ist Sommer, die Tage dauern lang. Sie wollen also sagen, Sie haben vier, fünf Stunden hier gesessen?« fragte Michael ungläubig.
    Tuwja Schaj nickte.
    »Was haben Sie die ganze Zeit hier getan?« fragte Michael, als ginge es nur darum, seine Neugier zu befriedigen. »Ich habe nachgedacht. Ich mußte allein sein.«
    »Allein?«
    Tuwja Schaj schwieg.
    »Worüber haben Sie nachgedacht?«
    Tuwja Schaj blickte ihn so zornig an, als habe Michael etwas absolut Verbotenes gefragt. Dann schien er seine Ansicht zu revidieren. Er lächelte wie zu sich selbst. »Schauen Sie, wie schön die Stadt von hier aus ist«, sagte er mit ausdrucksloser Stimme. »Man steht hier auf dem Hügel, sieht unten die Straßen und wird ganz ruhig. Das Licht wird blasser. Die Geräusche lassen nach. Das ist schön.«
    Michael Ochajon blickte ihn an und schwieg. »Er ist kein Mensch, der Naturschönheiten bewundert, er macht sich nichts aus Landschaft«, hatte Klein gesagt.
    Er fragte Tuwja Schaj, wohin er jetzt wolle.
    »Zurück zur Universität«, antwortete dieser. Mit hängenden Schultern fügte er hinzu: »Sie ist mir das Wichtigste.«

    Arie Levi strich sich die Haare nach hinten und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Michael beendete die Sitzung der Sonderkommission mit den Worten: »So sieht es also aus. Einige Dinge sind noch zu prüfen, zum Beispiel die Unterschrift auf der Quittung für das Paket, die wir einem Schriftsachverständigen übergeben haben, weil sie sich bei der Post nicht erinnern, wer unterschrieben hat, und noch ein paar Dinge. Aber grundsätzlich sind wir zu der Schlußfolgerung gekommen: Professor Tirosch hat Ido Duda'i ermordet. Die Motive zum Mord an Duda'i und für den Mord an Tirosch hängen mit dem zusammen, was hier besprochen worden ist.« Er deutete auf die leere Kassette. »Die Sache mit den bestellten Gasflaschen bestätigt das. Es fehlt nur das Motiv, aber auch da gibt es Hinweise, auch wenn sie noch nicht deutlich sind.«
    »Was ist da nicht deutlich?« sagte Levi böse. »Sie haben selbst gesagt, daß Duda'i etwas gegen Tirosch in der Hand hatte.«
    »Ja, aber was ist dieses ›Etwas‹?« sagte Balilati.
    »Also, wie siehst du das?« fragte Eli Bachar gespannt. »Er ist wirklich in diesen Keller gegangen und hat an den Preßluftflaschen herumgemacht? Und wenn man ihn nicht umgebracht hätte, wie hätte er das dann geheimhalten können? Wir hätten das doch ohnehin herausgefunden, wie hat er sich das vorgestellt? Wo war da seine ganze Klugheit?«
    »Es gibt Dinge, die kann man einfach nicht erklären«, sagte Michael. »Ich kann nicht sagen, was er sich gedacht hat, aber er muß überzeugt gewesen sein, es klug angestellt zu haben. jeder Mörder denkt das.«
    »Nein«, beharrte Bachar, »ich meine etwas anderes: Wenn er die Gasflaschen

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