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Ochajon 02 - Am Anfang war das Wort

Ochajon 02 - Am Anfang war das Wort

Titel: Ochajon 02 - Am Anfang war das Wort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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gesprochen hat, mindestens einmal, und immer hat er Tirosch unterstützt. Im letzten Protokoll wird er als anwesend geführt, aber es steht nicht darin, daß er etwas gesagt hätte. Und diese Sitzung hatte stattgefunden, noch bevor jemand ermordet worden war. Zipora Lev-Ari hat das Protokoll geschrieben, ich habe andere Protokolle von ihr geprüft, und obwohl sie so nachlässig aussieht, machen ihre Protokolle einen sehr vollständigen, genauen Eindruck.«
    In Eli Bachars Augen blitzte es auf, und schließlich sagte er: »Vielleicht hatte er bei der letzten Sitzung Kopfschmerzen?«
    Michael schwieg. Er hatte das Gefühl, als hätten sie in den letzten Stunden die Rollen getauscht, Eli Bachar und er. Eli bemerkte Michaels nachdenklichen Blick und sagte: »Ich bin einfach fassungslos, daß dir deine Reise so egal zu sein scheint. Ein Mensch fliegt zum ersten Mal in seinem Leben nach New York und sagt kein Wort dazu.«
    »Wer wird in New York sein?« murmelte Michael. »Ich bin mitten in einem Fall, habe ich Zeit, mich in New York zu vergnügen?«
    »Trotzdem«, sagte Eli Bachar.
    Die Anzeigetafel teilte eine Änderung des voraussichtlichen Abflugs mit, der Flug nach New York war um fünfzehn Minuten vorverlegt worden. In der Halle war es heiß und feucht, trotz der Klimaanlage. Michael blickte sich zum ersten Mal um und nahm den typischen Anblick in sich auf: Drei junge Mädchen in Begleitung ihrer Eltern prüften ständig ihre Pässe. Eine orthodoxe Familie, deren zahlreiche Kinder sich an den Mantelschößen des Vaters festhielten, eines Mannes mit einem verschwitzten Gesicht unter dem schwarzen Hut, und einer müde aussehenden Frau mit einem dicken Bauch und einem Säugling auf dem Arm, die sich keinen Schritt von den Koffern entfernte – Me'a Sche'arim wie im Bilderbuch. Studenten neben großen Rucksäcken. Er bemerkte die Schlangen vor den Schaltern, das nervöse Gemurmel der Leute in seiner Nähe und das laute Geschrei der Gepäckträger. Er roch den Duft des frischen Kaffees, den er und Eli Bachar hier, in einer Ecke der großen Halle, tranken, während sie nun schweigend die Leute beobachteten, die durch die Sicherheitskontrolle gingen, in den Händen Tüten aus dem Duty-free-Shop. Sie hörten die hallende Stimme aus den Lautsprechern, die die Ankunft und den Abflug von Flugzeugen verkündete.
    »Eigentlich mag ich Flughäfen sehr gerne«, verkündete Michael. »Genau wie viele andere Leute. Ich mag den Geruch und den Lärm und das Gefühl, als wäre man schon in einem anderen Land. Jeder Flughafen hat einen anderen Geruch, so wie jedes Land einen anderen Geruch hat.«
    »Ich beneide dich, daß du ein bißchen wegfahren darfst, vor allem nach New York. Ich wäre jetzt gerne eine Woche in New York«, sagte Eli traurig.
    »Auch um zu arbeiten?« fragte Michael.
    »Sogar das, es wäre mir egal. Weißt du, wie viele Jahre es dauern wird, bis ich im Urlaub ins Ausland fahren kann?«
    »Der Vater von Nira, mein früherer Schwiegervater, hat immer gesagt: Ein Pferd fährt über den Ozean und bleibt trotzdem ein Pferd. Das ist ein altes polnisches Sprichwort.«
    Eli lächelte. »Ich weiß, daß du behauptest, alle Leute auf der Welt seien grundsätzlich gleich, aber reden wir darüber, wenn du zurück bist.«

Achtzehntes Kapitel

    Er wachte erst auf, als das Flugzeug über dem Kennedy Airport Schleifen flog und auf hebräisch und englisch die Durchsage kam, daß man auf die Landeerlaubnis warte.
    Man konnte nichts sehen wegen des dichten Smogs, der über allem lag. Michael strich sich über die Wangen und spürte die Stoppeln. Dann sah er die Schlangen, die vor den Toiletten warteten, und entschied, daß es zum Rasieren zu spät sei.
    Er dachte an Schatz, an das aufgequollene Gesicht und die kalten grauen Augen des Mannes, der während Michaels Anfangsjahren bei der Polizei Chef der Kriminalabteilung gewesen war und dessen Charakter und Gier sprichwörtlich waren. Sogar Balilati, erinnerte sich Michael, hatte sich über die Grobheit dieses Mannes beschwert, über sein brutales Verhalten seinen Kollegen gegenüber, »einer, der über Leichen geht«, sagte Schorr. Michael dachte an den Rat, den Balilati ihm nach der Sitzung der Sonderkommission gegeben hatte: »Sag Schatz ja keinen schönen Gruß von mir. Und kauf nichts von ihm, es lohnt sich nicht. Er handelt die ganze Zeit mit Elektrogeräten. Wer von New York zurückkommt und ihn getroffen hat, bringt immer den letzten Hit mit. Und paß auf, daß du nicht mit ihm

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