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Ochajon 03 - Du sollst nicht begehren

Ochajon 03 - Du sollst nicht begehren

Titel: Ochajon 03 - Du sollst nicht begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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von Adresse. Das Ergebnis: negativ.«
    Michael hob die Augenbrauen und gab ein glucksendes Geräusch von sich. Kestenbaum lächelte ihn an, wie man ein Kind anlächelt, und sagte: »Moment, das ist noch nicht das Ende.«
    »Und was haben Sie getan?«
    »Wir haben mehr als dreißig Schülerinnen gefragt, wel che diese Familie kennen. Wir wissen, graphologisch, daß die Adresse von jungem Mädchen geschrieben ist, nicht von Mann. Dort im Ausland«, er beugte sich vor und fuhr mit einem schlauen, zufriedenen Ausdruck im Gesicht fort: »... dort werden Untersuchungen anders gemacht als hier.« Damit hatte er seine Kritik am Pathologischen Institut ausgedrückt, am ganzen Land, und ohne auf Michaels Reaktion zu warten, sprach er weiter: »Mit jeder haben wir dreißigmal die Adresse geschrieben, dieselben Buchstaben. Graphologisch gesehen – keine Schriftprobe hat gepaßt.«
    Er legte die Zigarette auf dem Aschenbecher ab und schlug mit der nun freien Hand auf die Glasplatte, die den Tisch zwischen ihnen bedeckte, mit einer Bewegung, die bedeutete: Nun, das war somit ein verlorener Fall. Doch sofort blickte er Michael an, und als er dessen aufmerksamem, konzentrierten Gesicht ansah, daß er mit der gebotenen Neugier lauschte, sagte er: »Inzwischen schicke ich das Papier, was ich ... wie haben Sie gesagt, in Speisekammer fand, zum Untersuchen. Zum Vergleichen mit den Papierrändern von Päckchen.« Er nahm ein Stück Papier von der Tischecke, riß es in zwei Teile und demonstrierte, indem er sie wieder aneinanderhielt, daß sie genau zusammenpaßten. »Gut«, sagte er, »Sie kennen Untersuchung, wenn man mikroskopische Fotos von so was macht, eine schwierige Arbeit.«
    Michaels zustimmendes Nicken war überflüssig, Kestenbaum nahm es nicht wahr, er schaute weiter das Papier an. »Nach zwei Wochen ich bekomme Ergebnis, daß der Rand vom Papier, welches ich gefunden habe, paßt hundert Prozent zum Papier vom Päckchen. So weiß ich nun gewiß, daß Päckchen aus dem Haus vom Ehemann geschickt ist.« Kestenbaum seufzte, als läge die ganze Beweislast auf seinen Schultern. Michael steckte sich eine Zigarette an und schob das Päckchen zu Kestenbaum hinüber. Der warf einen verächtlichen Blick darauf und sagte: »Seit die Zigarettenfirma Dubek pleite ist, ich rauche nur noch ausländische Zigaretten.«
    »Was ist dann passiert?« fragte Michael.
    »Juristisch gesehen war es unmöglich zu beweisen, sie haben das Päckchen geschickt. Aber wir wußten sicher, das Einwickelpapier dafür ist von ihrem Haus. Unsere letzte Karte, welche das Gericht überzeugen könnte, war psychologisch. Aber da stellte sich das Hauptproblem: Wie kann ich wissen, daß die Schokolade, welche der Junge gegessen hat, vom Päckchen ist, was so eingewickelt war? Vielleicht war sie es nicht. Die Mutter hat erzählt, was sie zum Kind gesagt hat: › Wenn du dir brav die Spritze geben läßt, gebe ich dir Schokolade. ‹ Im Toxikologischen Institut von Gerichtsmedizin gebe ich von den drei Täfelchen Romschokolade, welche ich habe gebracht, eine an Mäuse. Die Mäuse essen die Schokolade mit Appetit – nichts passiert. Ich gebe die Waffeln und die Bonbons vom Kieferbaum einer anderen Gruppe Mäuse – die Mäuse bleiben am Leben. Bleiben nur noch zwei Täfelchen Romschokolade mit Originalpakkung.«
    Er wartete einen Moment und blickte Michael mit sichtbarem Vergnügen an, bevor er, jedes Wort betonend, weitersprach: »In Anwesenheit von Staatsanwalt gebe ich einer Gruppe von sieben Mäusen ein Täfelchen, wir warten drei Stunden – die Mäuse sind ganz gesund. Bleibt nur noch das letzte Täfelchen. Ich sage zum Staatsanwalt: › Probieren wir es auch aus. ‹ Der Staatsanwalt kontrolliert genau, ob Einwickelpapier original ist und niemand es geöffnet hat, dann schlägt er vor, er will nicht drei Stunden auf die Mäuse warten, er ißt es selbst.«
    Kestenbaum grinste Michael listig an, Michael lächelte zurück. »Ich öffne das Papier außen. Ich sehe die Schokolade mit Original-Silberpapier. Ich mache auch das Silberpapier ab, auf der Oberseite von der Schokolade sehe ich einen matten Streifen. Wir geben einer Maus ein Stück mit dem grauen Streifen, die Maus stirbt sofort. Wir geben den Rest anderen Mäusen – alle Mäuse sterben. Im Blut von Mäusen findet sich Parathion. Wir untersuchen Reste von Substanz auf der Schokolade – Parathion. Jetzt weiß jeder, daß die Schokolade mit Parathion von Ehemann stammt.« Kestenbaum verzog triumphierend das

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