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Ochajon 05 - Denn die Seele ist in deiner Hand

Ochajon 05 - Denn die Seele ist in deiner Hand

Titel: Ochajon 05 - Denn die Seele ist in deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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Straße hinaufwarf, erkannte Michael das Entset zen darin.
     
    »Wohin wollen Sie das Ganze?«, fragte der Polizist, der in der Eingangstür von Michaels Büros stand und auf die schwarzen Plastiksäcke deutete. »Die Spurensicherung hat gefragt, wo es hin soll.«
    »Habt ihr alles hierher gebracht? Auch die Kleider?«, fragte Michael.
    »Nein, die haben wir dort gelassen. Sie haben ja gebeten, dass sie durchsucht werden. Das geschieht im Augenblick.«
    »Die da lässt du uns«, sagte Balilati, »wir werden sie hier durchgehen, das heißt, ein Teil von uns« – er schaute Wachtmeis ter Ja’ir mit beredtem Blick an –, »bring sie ins kleine Zimmer und fang an, sie durchzugehen, zeig uns mal, wie du ein Profil aufbaust.«
    Ja’ir blickte Michael an: »Nach der Teambesprechung?«
    »Ich sage umgekehrt«, sagte Balilati, »zuerst Profil, danach Sitzung.«
    »Und du entscheidest einfach inzwischen, wer was macht, als ob das deine Truppe wäre, was?«, sagte Eli Bachar und rührte ve hement klirrend in seinem Glas mit schwarzem Kaffee.
    »Kameraden! Kameraden! Wir haben noch nicht mal angefangen und schon ...«, rief Michael, »organisiert euch ein Sandwich, setzt euch einen Moment ruhig hin, nicht wie im Kindergarten, und dann entscheiden wir die Reihenfolge.« Er wandte sich an Balilati: »Was ist mit dem Mobiltelefon? Hast du was herausgefunden?«
    »Hier.« Balilati zog aus seiner Hemdbrusttasche einen Zettel und faltete ihn auseinander: »Da, nimm, ich habe die Kopie. Sie hatte haufenweise Gespräche, die reinkamen, aber nur zwei, die rausgingen, im Grunde nur am Montag, der Aufzeichnung nach – frag nicht, wie wir herumgelaufen sind, bis ... egal, wenn wir das Handy selbst gefunden hätten, wäre das besser gewesen, aber ihr habt’s nicht gefunden.«
    »Was sagt der Schuft? Ihr, und nicht er?«, murmelte Eli Bachar. »Was sind das für Nummern?«, fragte Michael, »da steht nichts dabei.«
    »Die da«, Balilati deutete auf die erste Nummer auf der Liste, »das ist das Telefon von Mosche Avital, er hat sie zweimal angerufen. Hier steht die Zeit, in der Spalte daneben, und es gibt noch weitere Anrufe: Natanael Baschari hat sie angerufen, ihre Eltern, Linda O’Brian, ihr Boss, Rosenstein, ihre Freundin, die Journalistin, siehst du? Es gibt eine ganze Latte da ... alle Welt hat sie angerufen, aber es gehen nur zwei Anrufe raus und beide zum Hilton in Tel Aviv.«
    »Das Hilton ist ein großes Hotel«, murmelte Eli Bachar.
    »Sie hat die Hotelzentrale angerufen«, fuhr Balilati fort, »ich hab’s schon überprüft: An dem Tag war das Hotel voll belegt. Es waren fünf Konferenzen dort, drei von Hightech-Firmen, eine von einem Reiseagenturenverband und eine vom Winzerverein. Ganz zu schweigen von den normalen Gästen.«
    »Also wissen wir nicht, wen sie dort gesucht hat«, fasste Eli Bachar zusammen, »und wir werden es auch nicht herausfinden können.«
    »Die eine da wartet draußen auf dich«, sagte Balilati zu Michael und zog, nachdem er sein Sandwich aufgeklappt hatte, eine löchrige gelbe Käsescheibe, fast durchscheinend dünn, he raus, »ich hab ihr eine Antwort versprochen, wann du mit ihr reden kannst, damit sie nicht einfach bloß so wartet. Warum kein bulgarischer Käse? Damit ist meine Diät ja völlig hinüber, gelben Käse geben die mir, mit Weißbrot, wenn das mein Arzt wüsste ...«
    »Es gab keinen bulgarischen, ich habe ihn verlangt, aber er war aus, und Pitabrot haben sie überhaupt nicht«, rechtfertigte sich Ja’ir.
    »Man könnte denken – nur eine Journalistin«, bemerkte Eli Bachar und streute Salz in sein Sandwich, »seit wann sagen wir den Leuten, wie lang sie warten müssen?«
    Balilati fuchtelte mit spitzem Zeigefinger in seine Richtung: »Du behandelst mir keine Journalisten schlecht«, warnte er, »ru inier mir bloß nicht meine Beziehungen mit ihnen, die Hälfte meiner Informanten ist von der Presse ... Ich jedenfalls brauch noch ein paar Sachen von ihr. Was soll ich ihr sagen? Wie lange werden wir hier sitzen?«
    »Was weiß ich? Ein, zwei Stunden«, sagte Michael abwesend.
    »Eineinhalb Stunden zum Letzten«, bestimmte Balilati, »ich schick sie zum Türken an der Ecke, damit sie in der Zwischen zeit was isst, oder?«
    »Ist nichts mit Türke«, erinnerte ihn Ja’ir, »heute ist Feiertag, er hat zu. Ich bin doch nicht einfach bloß zum Spaß bis zur Emek Refaim gefahren! Ein Glück, dass das Cafe dort offen war, sonst hätten Sie jetzt nicht mal gelben Käse.«
    »Was für ein

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