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Ochajon 05 - Denn die Seele ist in deiner Hand

Ochajon 05 - Denn die Seele ist in deiner Hand

Titel: Ochajon 05 - Denn die Seele ist in deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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Manteltasche?«
    »Nein, keine«, bekannte Alon, »aber vielleicht hat sie der, der mit ihr zusammen war, vielleicht wohnen sie zusammen?«
    »Sag mal«, entgegnete Balilati mit aggressiver Ungeduld, »wie lang arbeitest du bei uns?«
    »Einen Monat, warum?« Alons Adamsapfel bewegte sich in seinem langen dünnen Hals auf und ab.
    »Und du hast noch kein bisschen Hirn entwickelt?«
    Alon schwieg, und Michael schaute Balilati an und sagte: »Genug, Dani, das reicht, oder?« Aber Balilati musterte den Mann von der Spurensicherung, der nun das Gewicht seines mageren Körpers von einem Bein aufs andere verlagerte, unbeirrt weiter, und es war ihm anzusehen, dass er keineswegs im Sinn hatte aufzuhören.
    »Denn wie«, fuhr er, jede Silbe einzeln betonend, fort, »wie siehst du das? Wenn man zusammen eine Wohnung hat, was hat man dann hier in diesem Loch zu suchen? Eine wie die auf dem dreckigen Beton? Was sollte die hier wohl suchen, wenn sie eine Wohnung hat?«
    Alons vorstehender Adamsapfel hüpfte auf und ab, und er schlug die Augen nieder. »Ich weiß nicht«, sagte er leise, »ich habe nicht viel Erfahrung damit, aber man hat mir gesagt, dass die Leute Abwechslung lieben, und Doktor Solomon meint, dass hier vorher ... dass sie gevö ... dass hier ein Quickie stattgefun den hat, er weiß es noch nicht ganz genau, aber es sieht so aus, vielleicht sind sie also gekommen, um die Kulissen zu wechseln.«
    »Können Sie mir sagen, ob sie hier noch am Leben war oder ob man sie vorher erwürgt und dann hier heraufgeschleift hat?«, fragte Michael den Pathologen.
    »Ich denke, dass sie hier noch quicklebendig war«, antwortete Dr. Solomon, »aber mit Sicherheit kann ich das erst sagen ...«
    »Schon gut, schon gut«, beruhigte ihn Michael, »ich werde Sie nicht beim Wort nehmen.«
    »Sag mal«, wandte sich Balilati wieder an Alon, »bist du eigent lich noch normal? Hier herkommen, für eine Luftveränderung beim Ficken? Erscheint dir das als romantischer Ort hier? Mit dem ganzen ...« – er umschrieb mit einer Handbewegung den modrigen Raum – »diesen Wassertanks aus Omas Zeiten, mit dem Staub, den Spinnweben und den Taubengerippen? Solche, die gehen in ein Hotel dazu oder so was Ähnliches, hierher kommt man bloß, wenn man keine andere Wahl hat und sich unbedingt verstecken muss.«
    »Das sind aber keine normalen Leute«, wandte Alon ein. »Die Frau wurde erschlagen und ihr Gesicht zu Brei zermahlen, das ist abartig oder nicht?«
    »Erwürgen und Gesicht demolieren ist eine Sache, Ficken eine andere«, erwiderte Balilati. »Und nur einer hat gewürgt, die zweite Person ist mit italienischen Schuhen und in Kaschmir und Seide hergekommen, oder?«
    Alon schwieg einen Augenblick und sagte dann unvermittelt: »Und mit Poison.«
    »Was?«, fragte Balilati verdutzt.
    »Das Parfüm. Ist stark in Mode«, erklärte Alon. »Man kann es noch riechen.«
    »Na gut, wenigstens einen Geruchssinn hast du also. Aber sie haben nicht zusammen gewohnt, so viel ist sicher«, beharrte Balilati und zog aus seiner hinteren Hosentasche eine kleine Blechbüchse, »vielleicht brauchen wir auch noch mehr Leute, um hier eine Suche zu veranstalten. Es hat garantiert eine Handtasche gegeben mit Schlüsseln, Lippenstift und dem ganzen Kram, wir können bloß beten, dass er sie nicht mitgenommen hat. Meiner Meinung nach kann das sogar mit der aktuellen Lage in Zusammenhang stehen ...«
    »Sie meinen, ein Terrorakt?«, fragte Alon.
    »Ich will mal so sagen: Die Lage ist jetzt angespannt, ja? Was heißt angespannt, es herrscht Krieg, ja? Also muss man in Betracht ziehen, dass ...«
    »Mir ist aber aufgefallen, dass gerade in der letzten Zeit die Einbrüche und Morde stark abgenommen haben. Seit dieser ganze Verhau begonnen hat, ist fast kein nennenswerter Ein bruch gemeldet worden ...« Alon blieb hartnäckig.
    »Nun, diese Leute haben’s ja auch schwer, mit einem Streifen wagen an jeder Ecke, deswegen gibt’s weniger Einbrüche in Häu ser«, hielt Balilati dagegen.
    »Das ist doch genau, was ich sage«, erwiderte Alon.
    »Aber einer oder zwei können sich schon reinmogeln, vor allem wenn es hier Araber gibt, die renovieren«, sagte Balilati und blickte nach unten, »wo ist dieser Bauleiter? Mit dem möchte ich reden.«
    »Er wartet draußen in seinem Wagen, der Boss hat gesagt, es sei in Ordnung, wenn er ...«, bemerkte Alon.
    »Dann soll er warten. Denn der kommt mir hier nicht weg, bevor ich nicht ein paar Punkte mit ihm besprochen habe.«
    »Ja’ir

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