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Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Titel: Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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nicht mit einem Telefonat stören kann, ihn aber fragen muss, Redakteure sind keine Götter, wissen Sie, und die kenne ich alle auch schon seit … egal. Ich hab nicht genau gehört, worüber sie dort geredet haben, aber jedes Mal, wenn ich hineinkam, schnappte ich etwas auf … ich arbeite nicht umsonst in meiner Position … Sie denken vielleicht, eine Sekretärin … aber ich bin nicht einfach bloß eine Sekretärin, ich … egal, Sie können sich über mich erkundigen … ich bin also rein und raus, habe ein paar Bruchteile gehört, alles Mögliche … im Allgemeinen war ich informiert, eine gute Sekretärin sollte so viel wie möglich wissen, nicht wahr? Sagen wir mal, sie reden von der neuen Serie, ›Wiederauferstehung‹, so was wie die ›Feuersäule‹, nur die Fortsetzung, ja? Diti, die Programmleiterin, sagt, dass man nicht genug Promo dafür macht, und sie streitet mit Zadik deswegen, und dann sagt er zu ihr: ›Was willst du? Es sind noch drei Wochen, und es gibt jeden Abend eine Promo, das genügt doch.‹ Also gibt es Streit – das heißt, kein Streit, eher so was wie eine Debatte sozusagen, aber ganz langsam wird die immer mehr … egal, ich komme für einen Moment herein, und sofort fragen sie mich: ›Aviva, sag du mal, wer hat Recht? Ist das ausreichende Promo oder nicht?‹ Und ich? Was will ich denn schließlich schon? Ich will mit allen gut auskommen, werde ich da vielleicht Partei ergreifen? Und mich so mit allen anlegen? Und danach fangen sie mit Nizan an, dem Leiter der Präsentationsabteilung – er muss mit dem Intendanten und mit der Programmleiterin zusammen in der Sitzung sein und auf ganz spezifische Art die Rubriken ausfüllen – sagen wir mal, man muss entscheiden, dass in dem Kästchen, das bisher Kochen war, jetzt die Simpsons gesendet werden, und sie haben das beschlossen, ohne den Leiter der Präsentation zu beteiligen, haben ihn, wie er sagt, zum Scherzartikel und Gummistempel degradiert, haben ihn nicht rechtzeitig auf den aktuellen Stand gebracht, und nicht nur das – reden davon, ›Ido und Einam‹, das von Benni Mejuchas, zu genehmigen und es zur Prime Time auszustrahlen, schon mal mit der Promotion anzufangen, und hat ihn, Nizan, jemand informiert? Nein. Während er noch gehört hat, dass man diese Produktion überhaupt einstellen wollte. Also wer sollte es ihm sagen? Und die Frau, die die Programminfos redigiert, nu, diese Übersicht, die einem den ganzen Programmablauf von halb sieben Uhr morgens bis Sendeschluss in der Nacht angibt, und die routinemäßig den Zeitungen zur Verfügung gestellt wird, und es gibt einen Verantwortlichen, der die Informationen über die Programme sammelt – nun, ich kann Ihnen nicht den ganzen Arbeitsablauf hier erklären, aber egal … es gibt einen, der die Verbindung mit den Produktionsleitern im Haus herstellt, Werbematerial vom Ausland erhält und umschreibt, und das ist eine Arbeit, die muss total exakt sein, es darf ja keine Unstimmigkeit auftreten zwischen seinen Sachen und dem, was in Druck geht. Jetzt kommt diese Sache mit ›Ido und Einam‹, und Rubin macht den Mund auf, ich hab’s zufällig gehört, weil ich noch etwas zu trinken brachte, Diti war ja da, die dieses Problem mit ihrem Hals hat, die ganze Zeit Tee mit Zitrone, und ich hab gehört, wie sie wegen ›Ido und Einam‹ herumgeschrien haben, zuerst Rubin, und dann haben sie einen Ausschnitt gezeigt – sie haben mich gerufen, ich sollte es anschauen, zur Begutachtung, was soll ich Ihnen sagen? Beeindruckend, da kann man nichts sagen – macht Eindruck. Ich habe nicht verstanden, was man da sieht – so eine Art Zeremonie irgendwie, von einem Opfer oder einer Hochzeit, ein geschlachtetes Schaf, ja doch, ein Schaf, was ist? Was hab ich denn gesagt? Warum schauen Sie mich so an? Nein, sie schlachten ein Schaf, und das Mädchen taucht irgendwie, nein, sie wird … nicht das Mädchen, nein, ich kann jetzt nicht … dieses ganze Blut … dort auch … aber das war vorher … bevor … egal … sie haben mich hereingerufen und gefragt – ich bin nicht eine von denen, die nicht sagen würde, was sie denkt, ich bin ein Mensch mit einer Meinung, und Zadik schätzt meine Meinung – und ich hab gesagt, ›schön‹, und dann sag ich noch zu ihnen: ›Jetzt ist schon so viel investiert worden, was braucht es denn noch groß? Warum soll man nicht …? Wäre doch schade, oder?‹ So denke ich, und dann sagt Chefez: ›Und das Löwenprojekt, den riesigen Flugzeugbau, hat man das

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