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Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Titel: Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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Ich sage zu ihm: ›Du lieber Himmel, Zadik, du kannst nicht so mit ihm reden, er ist nicht irgendein …‹, egal, jedenfalls sag ich: ›Du meine Güte, gib ihm nur eine Viertelstunde, du hast noch Zeit bis zur Sitzung‹, aber Zadik sagt: ›Nein, er soll jetzt gehen und nachher wiederkommen.‹ Also, der Elektriker – kaum dass er gekommen ist und gerade angefangen hat – geht er wieder. Hat die Wand aufgerissen und geht. ›Wohin gehen Sie?‹, frage ich ihn, so eben, ich bin erschrocken, dass das alles so bleibt, mit dem Loch in der Wand und dem Staub und dem Ganzen und er nicht zurückkommt … und er, lacht so, ›Sie brauchen keine Angst haben‹, sagt er zu mir, ›ich komme nach elf zurück, mein ganzes Werkzeug lasse ich hier, Bohrer und alles …‹ Was soll ich Ihnen sagen? Das Leben ist manchmal … vielleicht wenn er den Bohrer und sein Werkzeug nicht dagelassen hätte … am Ende hat diese Bohrmaschine … wenn er sie nicht dagelassen hätte … vielleicht würde Zadik noch leben? Und dieses ganze Blut … schauen Sie, wie ich zittere … das ist der Schock … ein Trauma fürs ganze Leben … jemand, der so was durchmacht, bei dem schaut alles schon ganz anders aus … ist es nicht so? Sein Leben wird nie wieder dasselbe sein. Ich hätte nie im Leben … lassen wir das, egal.
    Und den ganzen Morgen Telefonate, alle möglichen Anrufe, alle haben Dani Benisri gesucht, am Schluss haben sie ihn gefunden. Zu Hause war er nicht, auch am Mobiltelefon und Beeper keine Antwort. Seine Frau hat zu mir gesagt: ›Er ist spät zurückgekommen und früh weg, ich hab ihn nicht mal gesehen.‹ Nachher dann dachte ich – diese Frauen von den Fabrikarbeitern, er ist doch bestimmt bei denen, vielleicht haben sie ihn ja schon von Anfang an gerufen – er war ja praktisch von Anfang an da mit drin, aber das weiß ich nicht, ich habe gehört, wie Zadik ihn angeschrien hat – die Tür war offen –, wie er ihn am Telefon angebrüllt hat, genau bevor sie mit der Sitzung anfingen. Zadiks Gebrüll nach habe ich mitgekriegt, dass Benisri – er war nicht informiert, aber man hat ihn schon am Schluss vom Morgenprogramm gesehen, in einer Sendeunterbrechung vor neun war das, aber Kanal Zwei war vor uns, und Zadik hat ihn am Telefon angeschrien: ›Eine Viertelstunde vor uns, und du bist ihr Mann!‹ Benisri hat er angeschrien, was sagt das über wen?
    Also gibt es einen Zeitraum, wo Benisri nicht da war und man nicht weiß, wo er war, aber das war vorher, bevor … danach sind sie gekommen, um Zadik über die Aufgabe des Fernsehens in einer Zeit der Wirtschaftskrise zu interviewen oder so – Benisri ist für uns ein Beispiel für einen Journalisten geworden, der schon mehr als einer ist, der … wie hat das Mädchen gesagt? So eine Journalistin von der Jediot, sie bereitet einen Artikel vor, sie sagte: ›… die Wirklichkeit de facto beeinflusst‹, diese Worte sind bei mir stecken geblieben, was beeinflusst, sagen Sie mir das? Er beeinflusst was oder wie? Er ist ein Held geworden. Nicht dass ich was gegen ihn hätte, er ist ein netter Kerl, Benisri, ein guter Junge, dass es ihm bloß nicht zu Kopf steigt … ein Porträt will sie über ihn schreiben. Und dann sagt Zadik zu dem Techniker: ›Genug, aufhören jetzt, komm um elf, zur Sicherheit um Viertel nach elf wieder, dann geh ich zu einem Termin mit dem Generaldirektor der Sendebehörde‹, und der Techniker schaut mich an, hat gerade erst seine Montur angezogen – da muss er sie auch schon wieder ausziehen. In der Mitte, bei offener Tür, zieht er den Overall aus, na gut, drunter hatte er Jeans und alles, und lässt ihn auf dem Boden in der Ecke zurück, über den Kleidern hatte er den Overall an, und auch so eine Maske, für die Augen, alles hat er dagelassen. Das ganze Werkzeug, den Bohrer und alles … wie konnte ich das wissen? Niemand hätte es wissen können … Und ich frage ihn noch – ›Sie kommen nachher zurück.‹ Und er sagt zu mir: ›Ich komme, sicher komm ich, was haben Sie denn?‹ Um die Wahrheit zu sagen – ich weiß nicht, was ich hatte, ein schlechtes Gefühl eben, das hatte ich. Und Tatsache ist – ich hatte es zu Recht. Er ist ja nicht einmal mehr herausgekommen. Ironie des Schicksals, am Ende musste er von nirgendwo mehr zurückkommen.
    Danach, das war um neun, die ganzen Redakteure waren schon zur Sitzung da, und ich bin ständig rein und raus aus dem Zimmer. Nicht nur Kaffee bringen und so weiter, es gibt auch dringendes Zeug, wo man zwar

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