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Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Titel: Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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mir die Nachbarin erzählt, die ein sehr gutes Verhältnis mit der Frau hat, mit seiner Schwester also«, sie deutete wieder mit dem Kopf auf die Leiche, »die viel jünger ist als er, also die Nachbarin hat mir … soll ich sie rufen, die Nachbarin?«, fragte sie Schorr. »Sie hat gebeten, dass Sie, falls möglich, zu ihr kommen … es fällt ihr schwer, die Leiche zu sehen …«
    »Sie – er – sie – «, beschwerte sich Balilati, »haben diese Leute keine Namen, oder was?«
    »Erst einmal erzählen Sie es uns, und danach wird sie ihre Aussage machen«, bestimmte Schorr und sah Michael an. Michael nickte, trat zur Seite und winkte Eli Bachar herbei.
    »Was, soll ich zu ihr runtergehen?«, fragte Eli und bedachte Balilati mit einem grollenden Blick.
    »Nimm sie mit zu einer Zeugenaussage, mit Lilian«, sagte Michael, »hier sind ohnehin zu viele Leute.«
    »Aber sie bleiben hier?«, fragte Eli, wobei er Balilati und Wachtmeister Ronen ansah. Er murmelte noch etwas, doch Nina-Niza warf ihm einen Blick zu, wie eine Lehrerin einem ungezogenen Schüler, und fuhr dann betont laut, wie um die ungebührliche Störung zu verdecken, an Schorr gewandt fort: »Der Rechtsanwalt hat der Hausherrin gesagt, der Schwester von diesem Israel hier, dem Ermordeten – Dafna heißt sie, Dafna Gottlieb, seine Schwester, und der Name des Ehemanns ist Eldad Gottlieb, er ist Buchhalter, die Nachbarin sagt, er ist ein mieser Typ – jedenfalls hat er gesagt, dass sie aus der Wohnung ausziehen kann, ohne dass ihre Ansprüche dadurch beeinträchtigt werden, es gibt irgendein … ich hab’s nicht verstanden, damals habe ich auch … erinnerst du dich?«, fragte sie Michael unvermittelt, der sich zwar an überhaupt nichts erinnerte, dennoch eine unbestimmte Handbewegung zur Bestätigung machte, in der Hoffnung, sie würde ihn nicht auf die Probe stellen. »Was hat der mir für Probleme gemacht?! Erinnerst du dich, wie er, nachdem wir die Scheidung bereits beschlossen hatten und er schon aus dem Haus war, wieder zurückkam und im Wohnzimmer schlief, um seine Ansprüche nicht zu verlieren, auf Anraten des Rechtsanwalts? Ein Glück, dass wir keine Kinder hatten und … aber diese Dafna hat zwei Kinder, allerdings große, schon außer Haus … jetzt wohnt sie in einer neuen Wohnung, allein, in Pisgat Ze’ev, und wartet darauf, dass diese Wohnung verkauft wird, es gibt hier offenbar tatsächlich eine Nachfrage«, Nina geriet ins Schwatzen, »das ist hier zwar ein Viertel … nichts Besonderes, aber man hat Anschluss nach überallhin, und das alles, weil …« Sie verstummte und stand nachdenklich vor dem einsamen Bett, auf dem die Leiche lag.
    »Niza«, sagte Schorr, »wir warten auf Ihre Erklärung, wie man ihn gefunden hat.«
    »Ach, Entschuldigung, ich dachte … die Nachbarin, Sarit Marziano, so heißt sie, sie hat einen Schlüssel. Sie hatte Gäste bekommen, ihre Schwester und deren Mann mit zwei Kindern, aus Ma’alot, und sie brauchte eine Matratze, denn das ist eine ganze Familie und … sie ging die Matratze holen, die vom Sofa im Wohnzimmer. Das ist auch leer, aber das Sofa ist noch da, abgesehen davon haben sie alles ausgeräumt, nur das Sofa kann man nicht … Sie können es selbst sehen … Dafna Gottlieb, die wusste nicht einmal, dass ihr Bruder im Land ist, und ganz sicher nicht, dass er sich hier befindet, und auch die Nachbarin, die Marziano, wusste nicht, dass er in der Wohnung ist. Sie hat nichts gehört. Stellt euch das mal vor, was für einen Schock sie gekriegt hat, hat ihn so gesehen … er war genau so, sie hat ihn nicht angerührt, ist bloß davongerannt und hat uns angerufen. Ich – man hat mich gerufen, ich bin gekommen und so … so hab ich ihn gefunden. Er hat seiner Schwester nicht einmal mitgeteilt, dass er da ist, hat sie weder angerufen noch sonst was, ist nur gekommen und das war’s …«
    »Und andere Nachbarn, im Haus nebenan? Sieht man denn nicht plötzlich Licht? Hört Stimmen? Schritte? Geräusche? Gar nichts?«, fragte Schorr nach.
    »Nein, nein, sie war krank«, verteidigte Nina-Niza hastig die Nachbarin, »sie hatte Grippe. Ihr Junge war auf einem Ausflug mit der Jugendgruppe – Chanukka, und sie hatte die Grippe. Sie ist allein erziehend, nein, eigentlich nicht, aber so quasi … ihr Mann hat sie vor zwei Jahren verlassen … sie war allein, hatte Grippe, zwei Tage hohes Fieber, hat nichts gehört und nichts gemerkt … so sagt sie. Sie können sie ja noch mal fragen.« Nina befeuchtete ihre vollen

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