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Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Titel: Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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Als sich Lilian bereits zum Gehen wandte, sagte Zila hastig: »Wart einen Moment, eine Sekunde, lass mich vorher noch nach nebenan.« Und Lilian blickte ihr nach, als sie sich schnell entfernte, während ihre langen Silberohrringe, die mit den Jahren zu ihrem Markenzeichen geworden waren, von einer Seite zur anderen schwangen.
    »Okay«, sagte sie zu Rubin, der sie erwartungsvoll ansah, als sie wieder zur Tür hereinkam, »er ist noch im Gespräch.« Rubin grinste, als er das Wort hörte, und wiederholte es, doch sie ignorierte ihn. »Aber es ist gleich zu Ende, und dann können Sie ihn … inzwischen müssen Sie hier draußen warten, bis Inspektor Ochajon frei ist und …«
    »Ich verlange wirklich, mit ihm zu sprechen«, erklärte Rubin, »ich habe alle möglichen … ich bitte, nein ich bitte nicht, ich bestehe darauf, auch mit ihm zu reden. Könnten Sie ihm das ausrichten?«
    »Hab ich schon«, erwiderte Lilian in ermüdetem Ton, »er weiß es.«
    »Nu?«, fragte Rubin. »Und was hat er gesagt?«
    Lilian holte tief Luft, blähte die Wangen auf und stieß geräuschvoll ihren Atem aus. »Er hat mich gebeten, Sie zu fragen«, sagte sie von ihrem Platz aus an der Tür, mit einer Hand auf der Klinke, »ob Sie wissen, wer den Arzt in den Rücken geschossen hat.«
    Nachher, als sie sich die Videoaufzeichnung ansahen, gab es eine heftige Debatte unter den Mitgliedern des Ermittlungsteams über Rubins Gesichtsausdruck, als er diese Worte vernahm. »Das blanke Entsetzen hat ihn gepackt«, behauptete Balilati, während Eli Bachar die Auffassung vertrat, dass Rubins Gesicht erstarrte und überhaupt nichts aussagte, und Lilian dagegenhielt, dass Angst und Erstarrung ziemlich ähnliche Reaktionen seien, besonders in der Art, wie sie sich im Gesicht niederschlugen; sie hatte das Gefühl, dass Rubin entsetzt war, auch wenn er nicht gleich begriff, zumindest nicht im ersten Moment, wovon die Rede war.
     

Sechzehntes Kapitel
     
    Erst gegen Morgen – nachdem Michael Benni Mejuchas in sein Büro am Migrasch Harussim zurückgebracht hatte, wo er mit Wachtmeister Jigal warten sollte, der plötzlich aufgetaucht war (seit er das blutbefleckte T-Shirt im Zimmer der Auslandskorrespondenten gefunden hatte, hatte sich Jigal selbstständig dem Ermittlungsteam angeschlossen, wie ein Junge, der sich an eine Clique älterer Jugendlicher hängt, bereit, jederzeit zu Diensten zu sein) und den beiden eilends Kaffee und warmes Pitabrot brachte – versammelten sich die Teammitglieder wieder zu einer Sitzung in Balilatis Zimmer.
    Um zwei Uhr morgens hatte Michael das Verhör von Benni Mejuchas unterbrochen, Schorr gerufen und sich mit ihm längere Zeit in der Küche eingeschlossen, und als sie wieder herauskamen, hatte der Bezirkspolizeikommandant Balilati, Wachtmeister Ronen und Nina befohlen, mit ihm zum Polizeipräsidium zurückzukehren. Balilati, den es durchaus gelüstet hätte, bis zum Ende des Verhörs zu bleiben, hatte sich unter Michaels entschiedenem und unmissverständlichem Blick gezwungen gesehen, der Anweisung zu gehorchen, war zum Migrasch Harussim zurückgefahren und hatte sich an Chefez’ Verhör beteiligt. Er eröffnete nun die Sitzung mit einem Bericht für alle Anwesenden, darunter Zila mit ihren Listen und Eli Bachar, dessen grüne Augen vor Erschöpfung gerötet waren, sowie auch Lilian, die vollkommen wach hinter Wachtmeister Ronens Stuhl stand und geübt dessen Nacken und Schultern massierte, bis Balilati von Chefez’ heimlichem Verlassen des Fernsehgebäudes erzählte.
    »Er ist raus, als es schon dunkel war, nach sechs, das ist immer so eine tote Zeit bei ihnen, vor dem ganzen Aufruhr«, erklärte Balilati. »Ich bin ganz zufällig dahintergekommen«, murmelte er, doch keiner der Anwesenden ließ sich von diesem pseudobeiläufigen Satz in die Irre führen, hinter dem sich der ganze Stolz des Nachrichtenoffiziers auf seine besonderen Qualifikationen verbarg, der nach eigener Aussage sogar Steinen den Saft herauspressen konnte. »Ich hab da nämlich gerade Ezechiel von der Autowerkstatt von Mati getroffen« – die Scherereien, die Balilatis Frau mit ihrem alten Fiat hatte, von dem sie sich partout nicht trennen wollte, waren allen wohlbekannt –, »ich hab auf dem Weg kurz bei ihm reingeschaut, um eine Rechnung zu bezahlen, er ist mit seinem Buchhalter dort noch länger geblieben, das war so gegen sieben? Halb acht? Kann man nachprüfen, jedenfalls sagt er, Ezechiel, zu mir, dass er vor einer Weile, so vor ein oder

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