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Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel

Titel: Ochajon 06 - Und Feuer fiel vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Batya Gur
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ihr gegenüber nicht gleichgültig bleiben würde.
    »Vielleicht gehen wir hinein«, schlug Michael Zadik nun in beruhigendem Ton vor. »Ich verstehe, dass du schwierige Dinge hinter dir hast, aber man muss …« Er warf einen Blick zu Aviva hinüber, die ihn mit auf den Tisch aufgestützten Ellbogen, das Kinn in der Hand, mit großen, feuchtgrünen Augen anstarrte, ohne im mindesten zu verbergen, dass sie dem Gespräch zuhörte.
    »Okay, ja«, seufzte Zadik, drehte sich um und ging mit schweren Schritten zu seinem Sessel hinter dem großen Tisch. »Ich bin noch unter Schock«, sagte er, als Michael und Eli sich ihm gegenübersetzten. »Ich rede mit dir, als sei alles in Ordnung … aber lass dich nicht täuschen, dass ich so spreche. Ich habe noch einen Schock. Doch was gibt es da letztendlich zu klären? Hier ist schließlich kein Mord passiert, das ist ein Fall von … und ich hätte auch gedacht … ich dachte, dass die ganze Polizei heute mit der Affäre dieser Streikenden beschäftigt sei … egal, ich komme von der Sache ab … was … was machst du hier?«
    Michael deutete mit dem Kopf zu Eli Bachar: »Man hat mich zu Hilfe gerufen.«
    »Du auch, wie dieser Minister in der Regierung, dessen Namen wir nicht erwähnen wollen, wenn die Freunde rufen – dann kommst du?«, murmelte Zadik. »Nicht dass ich nicht erfreut wäre, dich zu sehen«, schob er schnell mit trockener Bosheit nach, »aber glaub mir, wir reden hier von einer Frau, die … eine Zusammenarbeit, in etwa so« – er verhakte zwei Finger ineinander, um zu unterstreichen, wie eng sie zusammengearbeitet hatten –, »und ich bin noch nicht … ich bin nicht imstande … Habt ihr nichts Besseres zu tun heute?«
    »Die Arbeiter der ›Cholit‹-Fabrik wurden bereits verhaftet«, äußerte Eli Bachar, »sie sind schon versorgt.« Und er fügte mit einer Art Bitterkeit hinzu: »Sie können mir glauben, die werden ihren Teil schon bekommen. Nur die wahren Schuldigen, denen wird nichts passieren.«
    »So ist das bei uns«, stimmte Zadik halbherzig zu und drückte auf einen Knopf der Telefonanlage. »Was möchten Sie trinken?«
    »Kaffee«, erwiderte Eli Bachar und blickte Michael fragend an, der die Achseln zuckte als eine Art Zustimmung.
    »Milch? Zucker?«
    »Was da ist«, antwortete Eli Bachar.
    Sie warteten, bis Zadik Aviva Anweisung erteilt hatte, Kaffee zu bringen.
    Eli Bachar blickte Michael an, und jener nickte bestätigend. »Wir wollten … wir müssen … wir möchten darum bitten, das Begräbnis zu verschieben.«
    »Verschieben?!«, rief Zadik bestürzt. »Bitte was? Tirzas Begräbnis? Wie verschieben? Es gibt bereits Anzeigen, wir haben es der ganzen Welt mitgeteilt, wie sollen wir es verschieben? Und warum? Warum denn? Auf wann verschieben?«
    »Schauen Sie«, sagte Eli Bachar, »es gibt da … der Pathologe hat ein paar Sachen gesehen, die …«
    »Was? Bitte was?«, erschrak Zadik. »Was hat er gesehen? Wo?«
    »Es gab Befunde, die einige Fragen aufwerfen«, formulierte es Michael behutsam.
    »Welche Befunde?«, fragte Zadik.
    »Zum Beispiel Würgemale am Hals.«
    »An Tirzas Hals?«, forschte Zadik nach.
    »Ja«, sagte Michael, »solche Abdrücke, weißt du, als hätte jemand beide Hände um ihren Hals gelegt und zugedrückt. Zwei. Auf beiden Seiten.«
    Zadik machte den Mund auf und klappte ihn sofort wieder zu, öffnete ihn erneut und schloss ihn wieder. In der Stille, die im Raum herrschte, waren seine schweren Atemzüge und auch Geräusche jenseits der Tür zu hören.
    »Was soll das heißen?«, flüsterte Zadik.
    »Das heißt«, sagte Michael ganz langsam und wandte kein Auge von Zadiks Gesicht, »dass das, was Matti Cohen auf dem Weg zum Dach sah, vielleicht das gesamte Bild verändert. Nur durch eine Obduktion kann man die Todeszeit in Erfahrung bringen, und wir müssen die genaue Zeit wissen … das heißt, in etwa genau, zumindest … denn dann kann man anfangen, das Ende eines Fadens zu suchen.«
    »Aber was hat er … er hat nichts gesehen, das … er hat mir nicht gesagt, dass … er wusste nicht einmal, ob es überhaupt Tirza war, er sagte, dass es dort dunkel war und er nicht …«
    »Manchmal sehen Menschen mehr, als sie wissen, dass sie sehen«, warf Eli Bachar ein.
    Zadik wollte etwas sagen, doch in diesem Augenblick öffnete sich die Tür, Aviva gab ihr mit der Schulter einen Schubs und betrat das Zimmer. Sie hielt ein Tablett in beiden Händen. »Ich wollte Menasch von der Cafeteria nicht hereinkommen lassen, damit er

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