October Daye - McGuire, S: October Daye

hinzu.
    Alex leckte sich über die Lippen und blickte zwischen Elliot und mir hin und her, bevor er antwortete: »Für gewöhnlich erinnere ich mich nicht daran, was Terrie passiert.«
    »Aber diesmal schon?«
    »Ei n … ein wenig.« Er verzog das Gesicht. »Sie fühlte sich schrecklich, als du gingst. Deshalb unternahm sie einen Spaziergang.«
    »Hat sie dabei jemanden gesehen?«
    »Nun, ja.« Er klang etwas überrascht. »April. Sie sagte, Gordan wolle etwas von mir. Von Terrie.«
    »Also ist Terrie ihr gefolgt?«, hakte ich nach. Ich spürte, wie Tybalt sich neben mir anspannte.
    Alex zögerte. Dann nickte er langsam.
    »Elliot. April ist doch der hausinterne Pager, richtig? Das ist ihre Aufgabe, nicht wahr?«
    »Ja, genau«, bestätigte Elliot und sah allmählich so unbehaglich aus, wie ich mich fühlte. Er fügte die Teile zusammen. Ich konnte es in seinen Augen erkennen.
    »Ihr alle folgt ihr also einfach, wann immer sie euch dazu auffordert.«
    »Nu n … ja.«
    »Ich verstehe.« Zumindest glaubte ich das, und mir gefiel nicht, was sich mir offenbarte. Vielleicht konnte April nicht diejenige gewesen sein, die Peter getötet hatt e … aber nichts besagte, dass Gordan allein arbeiten musste. »Wohin hat sie Terrie geführt?«
    »In den Generatorraum.« Alex verstummte kurz und verzog das Gesicht. »Wo Peter starb.«
    »Was geschah dann?«
    »Ic h … wi r … « Alex schloss die Augen und begann schneller zu reden. »Sie sagte Terrie, sie solle warten, dann verschwand sie. Und die Lichter gingen aus.«
    »Nur die Lichter im Generatorraum?«
    »Im Gang brannte noch Licht. Terrie ha t … hatte eine wirklich gute Nachtsicht und sah etwas in den Schatten. Du hast uns gesagt, wirsollen nicht allein herumlaufen. Da wurde ihr klar, dass sie allein war.«
    »Und dann rannte Terrie weg?«
    »Nein. Sie rief nach Gorda n – die treibt sich ständig an merkwürdigen Orten rum, sie hätte es durchaus sein könne n – , aber sie bekam keine Antwort, und das war irgendwie furchteinflößend. Deshalb rannte Terrie weg.« Er redete schneller und schneller, als könnte er vor dem, was er sagte, davonlaufen. »Wer immer es war, folgte ihr in den Flur, also rannte sie weiter. Terrie schaffte es nach draußen.« Er seufzte. »Sie dachte, sie wäre in Sicherheit.«
    »Was geschah dann?« Er begann zu zittern und antwortete nicht. »Alex?«
    Er hörte zwar nicht zu zittern auf, redete aber mit tonloser Stimme weiter. »Etwas traf sie von hinten. Da waren diese Schmerzen in ihrem Hals und an den Handgelenken und dann in der Brus t … und dann war es vorbei.« Er hob den Kopf. »Dann hast du mich geküsst.«
    Tybalt knurrte. Ich legte ihm eine Hand aufs Knie, um ihm zu bedeuten, still zu sein. Die Dinge fügten sich rasch mit grausamer Endgültigkeit zusammen. April hatte mir das letzte Teil gegeben, das ich wirklich brauchte. Ich war bloß zu abgelenkt gewesen, um es zu erkennen. Als sie in Colins Büro kam, sagte sie, ich würde herausfinden, was verursachte, dass sie vom Netzwerk getrennt blieben . Und als Jan starb, sagte sie, es würde keine weiteren Neustarts geben. Sie wollte nicht wissen, weshalb sie starben, weil sie den Grund bereits kannte.
    Sie wollte wissen, warum sie nicht ins Leben zurückkehrten.
    »Ist das alles?«, brachte ich hervor und versuchte, ihn nicht erkennen zu lassen, wie benommen ich mich fühlte.
    »Ja«, antwortete er und nickte knapp.
    »Na schön.« Ich glitt auf die Beine, ergriff den Rand der Pritsche und hielt mich fest, bis die Welt zu schwanken aufhörte. Tybalt machte Anstalten, meinen Arm zu stützen, doch ich hob eine Hand und winkte ab. Als ich sicher war, dass ich nicht fallen würde, ließ ich los und wagte einen vorsichtigen Schritt. Mein Gleichgewichtssinn ließ mich nicht im Stich. Ich war vielleicht noch nicht in der Lage, um mein Leben zu rennen, aber ich konnte gehen, und das war ein Anfang. »Wo ist Aprils Raum?«
    »Du solltest nich t … « Alex griff nach meiner Schulter und hielt inne, als er meine finstere Miene sah. Tybalts Knurren trug wahrscheinlich auch dazu bei.
    »Leg dich nicht mit mir an, klar? Dafür bin ich absolut nicht in der Stimmung.«
    »Tut mir leid«, sagte er und wich einen Schritt zurück.
    »Noch mal: Wo ist Aprils Raum?« Gordan sollte angeblich an Aprils Hardware arbeiten. Sie würde also dort sein, und wir konnten beide erwischen, bevor sie mitbekamen, dass wir uns die Dinge zusammengereimt hatten. Diese Geschichte würde vorbei sein. Sie würde endlich