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October Daye - McGuire, S: October Daye

October Daye - McGuire, S: October Daye

Titel: October Daye - McGuire, S: October Daye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire
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vorbei sein.
    Elliot seufzte. »Hinter Jans Büro.«
    »Können Sie mich hinführen?«
    »Wir können April einfach rufen«, schlug Alex vor. »Sie kommt hierher.«
    »Sie kommt immer zu uns. Es ist Zeit, dass wir mal zu ihr gehen.« Mein Arm pochte, und mir war so schwindlig, dass die Welt verschwamm, wenn ich mich zu schnell bewegte. Meine Ressourcen gingen zur Neige. Ob wir diese Angelegenheit lösten oder nicht, ich war demnächst fertig, denn wenn ich noch lange weitermachte, würde nichts von mir übrig bleiben. »Diese Sache muss enden. Kommt.«
    Es war an der Zeit, dass wir uns Antworten beschafften. Ich konnte nur hoffen, dass es noch nicht zu spät war.

Neunundzwanzig
    E lliot führte unsere zusammengewürfelte kleine Schar durch die Flure an Jans Büro vorbei. Tybalt und ich gingen in der Mitte, und ich versuchte auszusehen, als benötigte ich seinen Ellbogen nicht als Stütze, sondern hielte ihn nur fest, weil ich das lustig fand. Alex trottete hinter uns her. Wir sprachen nicht. Ich war zu müde dafür, und das bisschen Kraft, das ich noch hatte, brauchte ich für die bevorstehende Konfrontation.
    Tybalt sah mir immer noch nicht in die Augen. Und ich wollte nicht darüber nachdenken, was das genau hieß.
    Der Umstand, dass April wahrscheinlich Gordans Komplizin war, entsetzte mich. Ich hatte Quentin mit ihr allein gelassen, und dass sie ihn bisher nicht umgebracht hatte, hieß noch lange nicht, dass sie es nicht tun würde. Gordan konnte ihn nicht ausstehen. Ein Grund mehr, ihnen in Aprils Zimmer gegenüberzutreten, wo ich notfalls ihren Server zerstören konnte, wenn es hart auf hart kam. Noch hatten sie Quentin nicht ermordet, und sie sollten auch keine Gelegenheit dazu bekommen.
    Elliot hielt vor einer zartrosa gestrichenen Tür mit rosarot abgesetzten Rändern. Das Dekor hätte man eher in einem Kindergarten erwartet. »Hier«, sagte er.
    »Gut.« Ich warf einen Blick in die Runde. Elliot sah ausgelaugt aus, Alex noch schlimmer. Die Auferstehung von den Toten hatte ihn neu belebt, doch es war eine trügerische Kraft, und sie versiegte allmählich. Nur Tybalt sah aus, als hätte er in einem Kampf gute Aussichten. »Ihr drei wartet hier.«
    »Was?«, sagten sie fast gleichzeitig. Tybalt verengte gefährlich die Augen, und Elliot meinte: »Sie sind verrückt, wenn Sie glauben, ich lasse Si e … «
    »Sie sind nicht dumm. Sie wissen, warum ich Gordan gehen ließ, und Sie wissen auch, warum wir hier sind.« Widerstrebend bestätigte er meine Worte mit einem knappen Nicken. Ich fuhr fort. »Ich muss mit April reden, und zwar allein, und ich will nicht, dass Gordan sich an mich anschleicht. Drei Männer an der Tür sind besser als einer, besonders wenn man Alex’ Verfassung berücksichtigt. Wenn ihr was Komisches seht, schreit laut.«
    »Und wenn du etwas ›Komisches‹ siehst?«, fragte Tybalt, immer noch mit verengten Augen.
    »Dann schreie ich .«
    »April kennt Sie nicht besonders gut«, unternahm Elliot einen letzten Versuch, mich zu begleiten. »Es wird ihr nicht gefallen, Sie in ihrem Zimmer zu haben.«
    »Das ist ihr Problem.« Sie war zu mir gekommen, als sie jemanden zum Ausweinen brauchte. Irgendwie glaubte ich nicht, dass meine Fremdheit der Knackpunkt war. »Könnt ihr bitte einfach hier warten?«
    »Wir warten«, erklärte Tybalt kühl. Damit schien die Diskussion beendet, denn Elliot und Alex sahen beiseite und gaben den Widerstand auf.
    »Gut. Elliot, wenn ich wieder rauskomme, erzählen Sie mir, was Jan mir mitteilen wollte, ehe sie starb.« Ich drehte mich um, trat durch die Tür und ließ ihn hinter mir herstarren.
    Aprils Zimmer konnte man eher als geräumige Besenkammer bezeichnen. Einen Großteil der Grundfläche nahm die gewaltige Maschine ein, die auf einem Metallgestell in der Mitte des Raums stand und zufrieden vor sich hinsummte. Kabel verbanden sie mit Steckdosen an allen vier Wänden, hier ging man kein Risiko ein. Das gehörte zu den Dingen, die ich mittlerweile erwartete. Der Rest des Zimmer hingege n … eher nicht. Unmittelbar hinter der Türschwelle blieb ich stehen und machte große Augen.
    Die Wände waren rosa, ringsherum verlief auf halber Höhe ein breites Zierband mit schablonengemalten rosaroten Häschen auf weißem Grund. An einer Wand stand ein Bücherregal voller Computerhandbücher und Kinderbücher, daneben noch eins in Rosa und Weiß, auf dem sich Plüschhasen in allen Formen und Farben türmten. Ein dickes Plüschkaninchen, ohne Ohren einen Meter groß,

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