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October Daye - McGuire, S: October Daye

October Daye - McGuire, S: October Daye

Titel: October Daye - McGuire, S: October Daye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire
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die Brust, und seltsam geometrische Tränen liefen ihr aus den Augen. »Ich wusste nicht, dass ihr so leicht kaputtgeht. Es sollte ein Upgrade sein.«
    »Ich brauche ein paar Antworten, April«, sagte ich sanft. Vermutlich meinte sie ganz ernst, was sie da sagte. Sie hatte nicht gewusst, was sie tat, und Gordan hatte sich ihre Ahnungslosigkeit zunutze gemacht. Das änderte jedoch nichts am Ergebnis. »Ich muss wissen, wie du sie getötet hast.«
    »Deshalb bist du doch hier! Du wirst alles in Ordnung bringen. Du holst sie ins Netzwerk zurück.«
    »Das kann ich nicht. Niemand kann das.«
    »Ic h … «
    »Du musst doch gewusst haben, dass sie nicht zurückkommen würden. April, du hast deine Mutter getötet.«
    Ihre Veränderung war unbeschreiblich heftig. Plötzlich wutentbrannt richtete sie sich kerzengerade auf und schrie: »Das ist nicht wahr! Ich habe doch schon versucht, es dir zu sagen! Das war ich nicht! «
    Darauf war ich nicht gefasst gewesen. »Was?«
    »Ich wollte nicht! Ich habe Nein gesagt. Und d a … d a … da hat sie es ohne mich gemacht. Ich habe ihr nicht geholfen. Ich habe meiner Mama nichts getan!« Ihre Stimme kippte, als sie zu schluchzen begann und das Gesicht in dem Kaninchen vergrub.
    Ich starrte sie an. April hatte also geglaubt, den Leuten, die sie angegriffen hatten, irgendwie zu helfen. Jan aber war anders gestorben.Jan hatte Zeit gehabt zu kämpfen. Natürlich hatte April dabei nicht mitgemach t – das hätte sie ihrer Mutter nie antun können. Gordan hatte Jan umgebracht. April hatte vielleicht nicht begriffen, was sie taten, Gordan hingegen verstand es sehr wohl. Als April ihre Anweisung nicht ausführen wollte, handelte Gordan allein. Sie hatte Janermordet, und nun trieb sie sich unbeaufsichtigt irgendwo im Mugel heru m … und Connor war mit Quentin allein und unbewaffnet.
    »April, wo ist Gordan? Wir müssen sie finde n – wir müssen sie aufhalten, bevor si e … «
    April schüttelte den Kopf und beruhigte sich wieder. »Es tut mir leid, ich kann dir nicht helfen. Ich muss meine Mutter zurückholen. Wenn ich Gordan behindere, hilft sie mir nicht, sie ordentlich neu zu installieren.«
    »Bitte. Sie kann nicht zurückkommen. So funktionieren wir nicht.«
    »Der Prozess ist fehlerbehaftet, und ihr Gehäuse wurde beschädigt, aber Gordan sagt, die Beschränkungen der Hardware können überwunden werden. Wir können sie auf einen neuen Server laden. Wir können es noch einmal versuchen.«
    »April, bitte, du musst Schluss machen. Wenn du uns hilfst, Gordan zu fassen, kann ich für deine Sicherheit sorgen. Es war nicht deine Schuld. Du wurdest nur benutzt, du hast es nicht besser gewusst.« Ich meinte es ernst. Es war möglich, sie zu retten. Es würde verdammt schwierig werden, aber Wurzel und Zweig, ich würde eine Möglichkeit finden. Das schuldete ich Jan.
    »Ic h … « Sie zögerte, ihr Blick wirkte gequälter, als der eines lebendigen Wesens je sein sollte. »Es tut mir leid. Ich wollte nie jemandem ein Leid tu n … aber ich brauche meine Mutter. Ich kann nicht für mich selbst sorgen.«
    »Apri l … « Ich griff nach ihr, hoffte, ich könnte sie an mich ziehen, doch es war zu spät: Sie war verschwunden.
    Das Plüschkaninchen hing einen Moment in der Luft, schien zu schweben. Dann setzte die Schwerkraft ein, und es fiel zu Boden. April tauchte nicht wieder auf. Ich hatte auch nicht ernstlich damit gerechne t – immerhin war sie auf der Flucht. Doch das bedeutete, ich musste hinter ihr her. Das war meine Aufgabe. Ich ließ das Kaninchen auf dem Boden liegen, stürzte zur Tür und schaute nicht zurück.
    Ich konnte sie natürlich vom Server trennen und so aus dem Verkehr ziehen, aber ohne Jans Hilfe beim Wiederhochfahren war ich nicht sicher, ob sie das überleben würde. Ich wollte Sylvesters Nichte nicht rächen, indem ich ihr einziges Kind tötete, egal wie fehlgeleitet die Handlungen dieses Kindes auch gewesen sein mochten.
    Die anderen warteten, wo ich sie zurückgelassen hatte. Oberon sei Dank für noch so kleine Erfolgserlebnisse. Alle drei schauten auf, als ich zu ihnen stieß, doch es war Tybalt, der das Wort ergriff: »Toby? Was ist los?«
    »April und Gordan sind unsere Mörder. Gordan hat April eingeredet, dass es nicht um Mord, sondern um ein ›Upgrade‹ geht. Allerdings funktioniert der Prozess nicht, und als April sich weigerte, beim Mord an Jan zu helfen, hat Gordan es allein getan.« Ich wirbelte zu Elliot herum und richtete den Finger auf ihn. »Was

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