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October Daye - McGuire, S: October Daye

October Daye - McGuire, S: October Daye

Titel: October Daye - McGuire, S: October Daye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire
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Gefecht. Niemand würde uns finden, bevor es zu spät war. Sie konnte uns beide töten und unbehelligt davonschlendern. Sie würde gewinnen.
    »Die Chancen, dass Sie überleben, stehen zwar nicht gut, aber es ist nicht ausgeschlossen. Wir haben bemerkenswerte Fortschritte erzielt! Jeder Fehlschlag ist ein weiterer Schritt zum Erfolg.«
    »Sie reden davon, uns umzubringen !«
    »Ist das nicht traurig? Aber es ist wichtig! Wir bringen Opfer für ein größeres Wohl!«
    »Opfer wie Barbara?«
    Ihre irre Jubelstimmung geriet für einen Moment ins Wanken und ließ den Zorn dahinter durchblitzen. »Das war ein Unfall«, zischte sie. Ihr Finger krampfte sich um den Abzug.
    Ich habe einige Grundregeln für den Umgang mit Schusswaffen. Erstens: möglichst gar nicht zulassen, dass jemand anders eine hat. Zweitens: wenn sich nicht mehr vermeiden lässt, dass jemand bewaffnet ist, denjenigen nach Möglichkeit nicht reizen. Ich hob die Hände und sagte beschwichtigend: »Davon bin ich überzeugt.«
    »Ich wusste nicht, dass es sie umbringen würde. Ich dachte, ich hätte die Probleme behoben, und sie war so aufgebracht wegen der Katzen. Sie verlangte allen Ernstes, dass wir das ganze Projekt einstellen, un d … un d … «
    »Und Sie dachten, Sie zeigen ihr einfach, wie gut es in Wirklichkeit funktionieren könnte.«
    »Ja«, gestand sie verzweifelt. Das ist das einzig Schöne am Wahnsinn: Bösewichte versuchen dich umzubringen, aber Verrückte wollen, dass du sie verstehst. »Ich wollte es noch ein letztes Mal tu n – diesmal richtig –, und sie sollte es erleben. Danach wäre es vorbei gewesen. Wir hätten an die Öffentlichkeit gehen können, und alles wär e … besser geworden.«
    »Aber es ging etwas schief.« Sie schwieg. Ich runzelte die Stirn. »Sie wissen immer noch nicht, was schiefgegangen ist, nicht wahr?«
    »Ich werde es herausfinden!«
    »Da bin ich ganz sicher.«
    Gordan schüttelte den Kopf, als wollte sie ihn klar bekommen, dann lächelte sie wieder. »Dank Ihnen und Ihrem höfischen Bengel werde ich es herausfinden. Jedes bisschen Mehr an Daten kann helfen. Wenn ihr überlebt, enthüllt mir das alles. Wenn ihr sterbt, werdet ihr immerhin dazu beigetragen haben, Faerie zu retten. Ihr könnt stolz sei n – man wird sich eurer erinnern, als Pioniere unserer schönen neuen Welt.«
    »An die Geopferten erinnert man sich immer so.«
    »Wenn es Sie stört, sich als Opfer zu sehen, dann lassen Sie es einfach. Betrachten Sie sich al s … als Entdecker, die das Risiko eingehen, über den Rand der Welt zu segeln. Es wird nur eine Sekunde lang schmerzen. Sobald der Strom fließt, spüren Sie überhaupt nichts mehr. Sie können sich dann nicht mal mehr rühren.«
    Das erklärte, weshalb sich keines der Opfer gewehrt hatte. Gordan setzte April ein, um die Apparatur anzubringen, dann legte sie einen Schalter um, und schon waren sie erstarrt, bis sie starben. Bei Jan hatte April ihr nicht geholfen, deshalb wurde sie nicht richtig überrumpelt. »Lassen Sie Quentin gehen, Gordan«, sagte ich. »Er hat mit alldem nichts zu tun.«
    »Hätten Sie ihn weggeschickt, als ich es Ihnen geraten habe, dann hätte ich ein Auge zudrücken können, aber jetzt ist es zu spät.« Sie blickte über die Schulter. »April sollte gleich zurück sein. Es ist schön, eine Assistentin zu haben, die nicht versteht, dass Raum eigentlich linear sein sollte. Sie ist so effizient .«
    Ich begann, von der Mauer abzurücken. Sie drehte sich sofort wieder um, und ein verhaltenes, tadelndes Lächeln erschien auf ihren Lippen. »Na, na. Machen Sie keine Dummheiten.«
    »Sie benutzen sie«, sagte ich und sackte zurück gegen die Wand.
    »Wen? April? Ich habe sie nicht benutzt. Sie kam freiwillig zu mir.«
    »Verstand sie denn, was sie tat?«
    »Sie meinen, was wir taten? Selbstverständlich. Sie versteht, dass wir anderen dabei helfen, so zu werden wie sie. Natürlich wusste sie nicht, dass sie nicht wieder zurückkommen, wenn sie einmal abgeschaltet waren, aber das spielt jetzt keine Rolle. Sie war trotzdem einverstanden.«
    »Für mich spielt es eine Rolle.«
    »Nein, das tut es nicht. Niemand wird kommen, um Sie zu retten. Ich bringe erst Sie und den Jungen um, danach schalte ich Ihren Streuner aus. Keine Bange. Ich werde Ihrem Lehnsherrn erzählen, dass Sie heldenhaft gestorben sind. Sehr bedauerlich. April und ich werden die einzigen Überlebenden und zu Tode betrübt sei n … aber unsere Arbeit fortsetzen.« Sie sah sich um. »Wo steckt sie denn?

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