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October Daye: Winterfluch (German Edition)

October Daye: Winterfluch (German Edition)

Titel: October Daye: Winterfluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire
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Er hatte Evening und mich verraten. Das würde ich ihm niemals verzeihen.
    Die Gegensprechanlage schwieg. Ich drehte mich und zielte mit der Pistole auf die Tür zum hinteren Flur. Nach mehreren, schier endlosen Minuten schwang sie auf, und Devin trat heraus, die leeren Hände kapitulierend erhoben.
    »Es hätte nicht so kommen müssen, Toby«, erklärte er mit geschlagener, erschöpfter Stimme. Das Strahlen seiner Augen war verblasst. Stattdessen wirkten sie schiefergrau, als wäre auf seinem persönlichen Himmel ein Sturm aufgezogen. Schließlich hatte das so geschehen müssen. Oktober verheißt immer Regen, sogar in Kalifornien.
    »Du hast sie getötet.«
    »Dafür hast du keinen Beweis.«
    Ich richtete die Pistole direkt auf seine Brust. »Ich bin mir ziemlich sicher, die Königin würde das nicht so sehen.«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass du nicht vorhast, mich an ihren Hof zu bringen, um es herauszufinden.« Er schüttelte den Kopf. »Ich wollte dich nie belügen, October. Warum konntest d u … es nicht einfach sein lassen? Wir hätten glücklich sein können. Endlich glücklich. Ich liebe dich wirklich. Das habe ich immer getan.«
    »Warum, Devin? Wurzel und Zweig, warum hast du das getan?«
    »Weil ich ewig leben werde.« Aus seinen Augen sprach eine Art Herausforderung. »Du magst bereit sein, dich mit der Zeit eines Wechselbalgs zu begnügen, ich hingegen bin es nicht. Die Reinblütler könnten uns allen Unsterblichkeit schenken, aber sie weigern sich, weil wir nicht gut genug für sie sind. Wenn sie mir nicht geben wollen, was mir zusteht, dann nehme ich es mir eben. Mehr habe ich nicht getan. Ich nehme mir, was mir zusteht.«
    »Das ist doch krank.«
    »So funktioniert die Welt nun mal. Bist du etwa glücklich darüber, dass du sterben wirst? Genießt du es, jeden Morgen aufzuwachen und zu wissen, dass dein Körper während der Nacht seinem Verfall ein wenig näher gekommen ist? Ich nicht. Wir hätten zusammen ewig leben können, wenn du es einfach hättest gut sein lassen.«
    »Du hast Evening ermorden lassen, weil du unsterblich sein wolltest?«
    »Nein«, widersprach er. Ein kleiner Knoten des Schmerzes in meiner Schulter löste sich kurz, zog sich jedoch sogleich umso fester zusammen, als er fortfuhr, »deshalb habe ich sie höchstpersönlich ermordet.«
    Dass er selbst das Messer geführt haben könnte, hatte ich mir gar nicht gestattet, in Erwägung zu ziehen. »Du Dreckskerl«, flüsterte ich.
    »Ich habe drei Powries dafür bezahlt, sie festzuhalten, während ich ihr die Kehle aufschlitzte. Sie hat geschrien, Toby. Du hättest sie hören sollen. Es war wie Musi k … aber zu spät. Der Schlüssel war verschwunden, und es war noch nicht vorbei. Alles, was danach kam, hätte vermieden werden können, wenn sie nur auf mich gehört hätte.«
    »Devi n … «
    »Du hattest immer so viele Trugbann e – irgendwie komisch für jemanden, der damit so ungeschickt ist wie du. Ich habe mir solche Mühe gegeben, sie aus dir rauszuprügeln.« Sein Lächeln wurde besitzergreifend. »Es hätte mir gelingen können, wenn du mir noch ein paar Jahre gegeben hättest. Du könntest jetzt neben mir stehen, auf der richtigen Seite. Du könntest es verstehen.«
    »Ich will es gar nicht verstehen«, gab ich zurück. »Du machst mich krank.«
    »Menschliche Moral, October. Schüttle sie doch ab. Damit kommst du nicht weit.« Er trat auf mich zu und hielt inne, als ich die Pistole anhob. »Sie ist immer noch tot. Ganz gleich, was du tust, sie wird tot bleiben. Kannst du es wirklich ertragen, uns beide zu verlieren?«
    »Ich kann es jedenfalls nicht ertragen, es nicht zu tun.« Fragen wirbelten schneller durch meinen Kopf, als ich sie stellen konnte. Wie hatte er Evenings Bluterinnerungen manipuliert? Angeblich ist das unmöglich, und trotzdem hatte er es getan. Wie viele weitere gedungene Mörder gab es? Abgesehen von jenen in Goldengrü n – ich musste davon ausgehen, dass sie real waren, doch ich hatte sie nie gesehen.
    Und letzten Endes spielte es auch keine Rolle. Das waren Fragen, die ich später noch beantworten konnte. Im Augenblick zählte, dies zu beenden, hier und jetzt, in dieser Nacht, bevor noch weitere Unschuldige zu Schaden kämen.
    Devins Tonfall veränderte sich, wurde eindringlicher. »Ich wollte nie, dass du darin verwickelt wirst, Toby. Ich hätte nicht gedacht, dass sie dich anrufen würd e – wirklich nicht. Wenn du bloß aufgehört hättest, als ich dich darum gebeten hab e … «
    »Am Ende

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