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Oder sie stirbt

Oder sie stirbt

Titel: Oder sie stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregg Hurwitz
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damit etwas Luft zuzufächeln. »Und was macht eine Firma von solchem Zuschnitt in der Starbright Plaza in Studio City?«
    »Die Bodyguards sind nur eine Fassade für das, womit sie im Hintergrund operieren. Jedes Honorar, das sie erhalten, verschwindet spurlos, sobald es in Bahrain angekommen ist, daher kann niemand feststellen, wie viel sie für welche Tätigkeit bekommen. Außerdem verschanzen sie sich noch hinter einer ganzen Armada aus Holdings und Briefkastenfirmen. Aber sobald man anfängt, hinter die Maske zu schauen, wird klar, dass Ridgeline vor allem für einen Kunden aufgebaut wurde: Festman Gruber.«
    Julianne ging um die Schaukeln herum, wobei sie sich das burgunderrote Haar im Nacken mit der Hand zusammenhielt. Aus einem Porsche Cayenne vor mir stieg gerade eine Familie. Die Jüngste fummelte mit einem Plastikhandy herum, bis es ihr ihre ältere Schwester wegnahm. »Das ist kein
Spielzeug.
«
    »Festman Gruber sagt mir leider gar nichts«, erklärte ich.
    »Ach, das ist bloß so ein siebzig Milliarden Dollar schweres internationales Unternehmen für Verteidigungstechnik. Das sind quasi die Leute, denen man einen ganzen Krieg in die Hände legen kann. Ich schätze, das wären die Einzigen – abgesehen von FBI , CIA oder anderen Geheimdiensten –, die mit dir all das machen können, was sie bis jetzt mit dir gemacht haben. Da gehen doch endlich die richtigen Alarmglocken los.«
    »Oder die falschen.«
    »Wie auch immer man es betrachten will.«
    »Worauf sind sie spezialisiert?«
    »Offensichtlich Überwachungsanlagen. Und …«
    »Sonaranlagen.«
    Sie blieb abrupt stehen. Neben ihr schwang eine gerade frei gewordene Schaukel noch leicht nach. »Bingo.«
    Ich sah, wie ihr Mund das Wort formte, bevor ich ihre Stimme mit einer halben Sekunde Verzögerung aus dem Telefon hörte. Es kam mir total lächerlich vor, mich hier in einem Wagen in dreißig Metern Entfernung zu verstecken, statt von Angesicht zu Angesicht mit ihr zu reden.
    Sie griff in ihre Gesäßtasche und zog ein Notizbuch hervor, in dem sie zu blättern begann. »Festman hat seinen Firmensitz in Alexandria.«
    Ich dachte an das Päckchen mit der CD , das ich gestohlen hatte, und an die beigefügte Nachricht:
Tauche unter. Keine Kontaktaufnahme.
Es war bei FedEx in Alexandria aufgegeben worden.
    Untertauchen?
Ein Mitarbeiter von Ridgeline bei Festman Gruber? Warum sollten sie einen Spion in dem Unternehmen einschleusen, das ihnen Arbeit gab? Doch dann dämmerte mir, dass der Grund direkt auf dem Paketzettel gestanden hatte:
Versicherung.
    Auf einmal passte alles zusammen. Ridgeline war unter dem Deckmantel der Legalität angeheuert worden, um die Drecksarbeit für Festman Gruber zu erledigen – die Ermordung von Keith, mit dem auch gleich der Film starb, der Festmans finanzielle Interessen so massiv bedroht hatte. Der wichtigste Job für Ridgeline bestand darin, mir den Mord an Keith in die Schuhe zu schieben, damit alle Finger auf mich zeigten und niemand auf Festman Gruber verfiel. Doch als ich vorläufig wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen wurde, wollte Ridgeline eine Sicherheit, für den Fall, dass die Sache schiefging und Festman sie im Regen stehen ließ. Also hatten sie jemanden bei Festman eingeschleust oder einen der Mitarbeiter bestochen, damit man ihnen per FedEx zuschickte, was man ihnen auf dieser scheinbar leeren CD dann auch zugeschickt hatte. Schmutzige Geheimnisse auf jeden Fall. Deswegen war Ridgeline so darauf versessen, die CD wiederzubekommen – damit sie etwas in der Hand hatten, und damit Festman nicht hinter ihren Verrat kam.
    Wenn Ridgeline die CD immer noch nicht wiederhatte – und auch Festman weiterhin nichts davon wusste –, wer zum Teufel war dann in unser Haus eingebrochen, um sie mitzunehmen?
    Julianne redete immer noch. »Entschuldige, was hast du gesagt?«
    »Ich sagte, Festman hat seinen Sitz in Alexandria. Aber sie haben auch eine Filiale hier in Long Beach. Liegt ja auch nahe, dass sie an beiden Küsten operieren.«
    »Warum liegt das nahe?«
    »Na ja … wenn sie
Sonaranlagen
herstellen …?«
    »Ach so, wegen der Meere.«
    »Genau, einmal Atlantik, einmal Pazifik. Sie führen jedes Jahr Tests am Pazifik durch, und von der technischen Entwicklung findet auch so einiges hier statt. Aber ihr Einfluss ist überall enorm.«
    »Wie meinst du das?«
    »Die Sterblichkeitsrate unter ihren Kritikern liegt etwas über dem Durchschnitt. Vor zwei Jahren hatte ein erklärter Umweltaktivist einen

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