Odice
belustigten Grinsen.
»Nun hast du es so lange ausgehalten, um dir mit diesem ganz und gar unschicklichen Abgang dann doch noch eine Strafe einzuhandeln. Nun, wir werden sehen.«
Sein Griff um ihre Taille und ihren Oberarm war fest und zuverlässig und er hielt sie sicher, während ihre Beine noch immer nicht ganz das taten, was sie sollten.
»Ich bringe dich jetzt in dein Zimmer«, kündigte er an und genau das tat er dann auch.
Oben angekommen stürmte Odice an ihm vorbei ins Badezimmer. Der Druck war inzwischen unerträglich und sie hätte es kaum eine Minute länger ausgehalten.
Als sie erleichtert in ihr Zimmer zurückkam, saß Julien auf ihrer Bettkante.
»Leg dich auf den Bauch und streck dich aus«, ordnete er an.
Dann begann er ihre schmerzenden Glieder zu massieren, ehe er einen flüchtigen Kuss in ihren Nacken hauchte.
In vertraulicherem Ton sagte er: »Du hast das eben sehr tapfer ertragen. Ich weiß, wie sehr es weh tut, wie dumm man sich vorkommt und wie lang einem die Zeit dabei wird.«
Woher wollte er das wissen? Sie konnte sich kaum vorstellen, dass er auch nur eine entfernte Vorstellung davon hatte.
Dann trat dieser verheißungsvoll kehlige Klang in seine Stimme, als seine Hand über ihren Po strich und er fortfuhr: »Ich weiß auch, dass dich dieses Ding quält und ich werde Sada beauftragen, dich davon zu befreien.« Sein Daumen lag jetzt genau auf dem großen Strass-Stein und übte sanften Druck darauf aus.
»Ich kann diesem Zugang, den Frauen und Männer gemeinsam haben, zwar nicht viel abgewinnen, aber während du hinten für meinen Bruder geweitet wirst, ist dein vorderer Zugang enger als der einer Jungfrau. Gestattest du mir, dich in diesem Zustand zu besitzen?«
Odice wusste nicht, ob die Frage rhetorisch oder ernst gemeint war, schließlich hatte sie ihm vertraglich das Recht eingeräumt, sie zu nehmen, wann und wie auch immer es ihm gefiel. Und selbst wenn sie wirklich die Wahl hätte, hätte sie ihm seinen Wunsch wohl kaum abgeschlagen. Sie begehrte diesen Mann. Sie wollte Julien in sich spüren und wenn sie dabei wirklich sein würde wie eine Jungfrau, dann wäre das ein Geschenk, das sie ihm nur zu gern machen würde.
»Wenn Sie es wünschen, mon seigneur «, entgegnete sie daher ebenso diplomatisch wie kokett.
Er hob skeptisch eine Augenbraue und grinste spitzbübisch.
»Woher die plötzliche Demut, Odice?«
Sie hielt den Blick gesenkt und erwiderte nichts.
Julien stand auf, bedeutete ihr, sich ebenfalls zu erheben und drehte das Radio an, das wie in einem Hotelzimmer in die Konsole des Wurzelholznachttischs integriert war. Aus den versteckten Boxen drangen die ersten Klänge von You can leave your hat on .
»Ich möchte, dass du dich für mich ausziehst, Odice.«
Odice musste lachen.
»Ist das dein Ernst? Ich glaube nicht, dass ich das kann.«
»Du hast mich gerade geduzt, Odice. Und du verweigerst dich meiner Instruktion. Legst du es auf eine bestimmte Konsequenz an?« Seine blauen Eisaugen funkelten gefährlich.
»Nein, mon seigneur . Aber ich trage dieses Ding in mir und ich habe keinen Alkohol getrunken. Ich kann nicht für Sie strippen. Ich würde mich nur blamieren.«
»Odice!« Seine Stimme klang streng und bedrohlich. »Sieh mich an, wenn ich mit dir spreche.«
Seine schillernden Augen schienen sie zu durchbohren und bis auf den Grund ihrer Seele zu blicken.
»Du tust, was ich von dir verlange. Du kannst dich nicht blamieren. Nicht vor mir. Du bist betörend schön und begehrenswert. Es gibt nichts, das dir peinlich sein müsste. Hast du das verstanden?«
Er fixierte sie noch immer mit seinen phänomenalen Augen. Dann nahm er in einem der Sessel am Kamin Platz.
»Jetzt lass dich auf die Musik ein und zieh deine Bluse aus«, befahl er mit samtig-rauer Stimme.
Odice atmete tief durch, ehe sie die Hände zögernd auf die zierlichen, mit Seide bezogenen Knöpfe ihrer Bluse legte und mit bebenden Fingern begann, sie langsam nacheinander zu öffnen. Warum bloß trug sie eine Bluse mit so vielen kleinen Knöpfen?
Julien hatte lässig die Beine überschlagen, doch der undurchdringliche Blick seiner Eisaugen ruhte schwer auf ihr.
Als sie die oberen Knöpfe geöffnet hatte, sprangen ihre von der Büstenhebe gestützten Brüste wie von selbst hervor wie zwei feste reife Früchte.
Aus dem Augenwinkel beobachtete sie das charmante Lächeln, das um Juliens Mundwinkel zuckte und die gebieterische Strenge seines Gesichtsausdrucks Lüge strafte.
Jetzt hielt sie
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