Odice
löste Eric die Fesseln an ihren Fußgelenken und erst als sie sich bewegte, spürte und sah Odice, dass zwei dünne weiße Kabel mit je einem kleinen Knopf daran zwischen ihren Beinen baumelten. Sie sahen aus wie die Headset-Kabel ihres Smartphones und doch beunruhigten sie sie zutiefst.
Eric grinste höhnisch, als er ihren Blick auffing.
»Ich bin überzeugt, dass du die ganze Nacht über an mich denken wirst. Und ich prophezeie dir, es wird noch eine recht lange Nacht für dich werden«, erklärte er mit einem süffisanten Beiklang in der Stimme.
Mit dieser kryptischen Bemerkung ließ er sie allein und Odice hörte, wie er den Schlüssel im Türschloss umdrehte.
Verloren und vollends irritiert stand sie da. Er konnte sie doch nicht ernsthaft in diesem Zustand zurücklassen wollen! Er hatte ihr die Hände gefesselt und das Seil schnitt ihr erbarmungslos in den Schritt. Sie war doch völlig hilflos.
Eric war kaum zur Tür hinaus, als sie am eigenen Leib zu spüren bekam, was er mit seinen geheimnisvollen Andeutungen gemeint hatte. In Odice’ Innerem begann es plötzlich und ohne jede Vorwarnung zu brummen, zu surren und zu vibrieren.
Zuerst nur vorn, dann gesellte sich das teuflische Objekt in ihrem Po dazu und beide surrten in unterschiedlichem Takt und verschiedenem Tempo um die Wette.
»Dieses hinterhältige Scheusal«, zischte Odice, als ihr zumindest ansatzweise bewusst wurde, was ihr in dieser Nacht bevorstehen würde. Schweißperlen traten ihr auf die Stirn, als sie von einem Fuß auf den anderen trat. Die Vibrationen kamen nicht gleichmäßig, sondern milde und starke Bewegungen wechselten einander ab, bis einer der kleinen Eindringlinge ganz verstummte und kurz darauf auch der zweite aufhörte, sich zu bewegen. Odice atmete erleichtert auf. Doch kaum hatte sie sich von dem perfiden Angriff erholt, begann es erneut in ihr zu arbeiten. Diesmal war es ein völlig fremdartiges, pulsierendes Gefühl in ihrem Anus, das sie zusammenzucken ließ. Sie musste diese kleinen Höllenmaschinen unbedingt loswerden. Zuerst versuchte sie, die Knöpfe an den herabhängenden Kabeln zu erreichen, doch das war mit den auf dem Rücken fixierten Händen absolut unmöglich. Dann probierte sie es mit gezielter Beckenbogengymnastik, in der Hoffnung, sie könne die Eindringlinge herauspressen, doch auch das gelang ihr nicht. Die Seilkonstruktion zwischen ihren Beinen war so gestaltet, dass beide Objekte sicher in ihrem Inneren gehalten wurden. Odice war der Verzweiflung nahe. Immer wieder ließen die arglistigen Geräte sie einen Moment zur Ruhe kommen, um dann munter von Neuem zu beginnen und sie mit immer neuen Rhythmen, Intensitäten und Bewegungen zu überraschen. Auch die Abstände der Ruhepausen schienen dem Zufallsprinzip zu folgen. Mal glaubte sie, die Tortur ganz überstanden zu haben, weil so lange nichts geschah, dann wieder ließen die kleinen Folterknechte sie kaum zu Atem kommen. Irgendwann kroch Odice völlig abgespannt in ihr Bett. Es war unbequem mit den gefesselten Händen und schon das Zudecken gestaltete sich als ernst zu nehmende Herausforderung. An Schlaf war aber ohnehin kaum zu denken. Erschöpft, gedemütigt und ausgefüllt von Erics teuflischen Helfershelfern lag sie auf der Seite und erwartete den nächsten Angriff.
Odice hatte in dieser Nacht mehrere unfreiwillige Orgasmen und noch sehr viel mehr frustrierende Erlebnisse am Rande der Erlösung, wenn die Geräte in ihr im ungünstigsten Moment innehielten und dann mit verändertem Tempo fortfuhren, wenn die lustvollen Gefühle längst verflogen waren. Es war frustrierend und entsetzlich entwürdigend, keinen Einfluss auf die Reaktionen ihres Körpers zu haben, der wie fremdgesteuert unter den mechanischen Stimulationen in ihrem Schoß zuckte. Während sich die ersten Höhepunkte noch erlösend angefühlt hatten, rissen die späteren sie nur noch aus ihrem unruhigen Dämmerschlaf und sie empfand sie als störend, erniedrigend und geradezu schmerzhaft.
Es war fast fünf Uhr in der Früh, als sich ihre Zimmertür erneut öffnete und Julien den Raum betrat.
»Unsere Gäste sind gerade gegangen und Eric hat mir erzählt, in welchem Zustand er dich zurückgelassen hat«, sagte er durch zusammengebissene Zähne, während er an ihre Seite trat und sich auf die Bettkante setzte, auf der vor ein paar Stunden auch sein Bruder gesessen hatte. Mit sanften Fingern strich er ihr die verschwitzten Haare aus dem Gesicht.
»Eric wollte dich eigentlich bis morgen
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