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Odyssee: Fischer Klassik PLUS (German Edition)

Odyssee: Fischer Klassik PLUS (German Edition)

Titel: Odyssee: Fischer Klassik PLUS (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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zwei Mädchen schliefen, geschmückt mit der Grazien Anmut,
    Neben den Pfosten, und dicht war die glänzende Pforte verschlossen.
    Aber sie schwebte wie wehende Luft zum Lager der Jungfrau,
    Neigte sich über ihr Haupt und sprach mit freundlicher Stimme,
    Gleich an Gestalt der Tochter des segelkundigen Dymas,
    Ihrer liebsten Gespielin, mit ihr von einerlei Alter;
    Dieser gleich an Gestalt erschien die Göttin und sagte:
    Liebes Kind, was bist du mir doch ein lässiges Mädchen!
    Deine kostbaren Kleider, wie alles im Wuste herumliegt!
    Und die Hochzeit steht dir bevor! Da muß doch was Schönes
    Sein für dich selber und die, so dich zum Bräutigam führen!
    Denn durch schöne Kleider erlangt man ein gutes Gerüchte
    Bei den Leuten, auch freun sich dessen Vater und Mutter.
    Laß uns denn eilen und waschen, sobald der Morgen sich rötet!
    Ich will deine Gehilfin sein, damit du geschwinder
    Fertig werdest; denn, Mädchen, du bleibst nicht lange mehr Jungfrau.
    Siehe, es werben ja schon die edelsten Jüngling’ im Volke
    Aller Phaiaken um dich; denn du stammst selber von Edlen.
    Auf! erinnere noch vor der Morgenröte den Vater,
    Daß er mit Mäulern dir den Wagen bespanne, worauf man
    Lade die schönen Gewande, die Gürtel und prächtigen Decken.
    Auch für dich ist es so bequemer, als wenn du zu Fuße
    Gehen wolltest, denn weit von der Stadt sind die Spülen entlegen.
    Also redete Zeus’ blauäugichte Tochter und kehrte
    Wieder zum hohen Olympos, der Götter ewigem Wohnsitz,
    Nie von Orkanen erschüttert, vom Regen nimmer beflutet,
    Nimmer bestöbert vom Schnee; die wolkenloseste Heitre
    Wallet ruhig umher und deckt ihn mit schimmerndem Glanze:
    Dort erfreut sich ewig die Schar der seligen Götter.
    Dorthin kehrte die Göttin, nachdem sie das Mädchen ermahnet.
    Und der goldene Morgen erschien und weckte die Jungfrau
    Mit den schönen Gewanden. Sie wunderte sich des Traumes.
    Schnell durcheilte sie jetzo die Wohnungen, daß sie den Eltern,
    Vater und Mutter, ihn sagte, und fand sie beide zu Hause.
    Diese saß an dem Herd, umringt von dienenden Weibern,
    Drehend die zierliche Spindel mit purpurner Wolle, und jener
    Kam an der Pfort ihr entgegen: er ging zu der glänzenden Fürsten
    Ratsversammlung, wohin die edlen Phaiaken ihn riefen.
    Und Nausikaa trat zum lieben Vater und sagte:
    Lieber Papa, laß mir doch einen Wagen bespannen,
    Hoch, mir hurtigen Rädern, damit ich die kostbare Kleidung,
    Die mir im Schmutze liegt, an den Strom hinfahre zum Waschen.
    Denn dir selber geziemt es, mit reinen Gewanden bekleidet
    In der Ratsversammlung der hohen Phaiaken zu sitzen.
    Und es wohnen im Haus auch fünf erwachsene Söhne,
    Zween von ihnen vermählt und drei noch blühende Knaben;
    Diese wollen beständig mit reiner Wäsche sich schmücken,
    Wenn sie zum Reigen gehn; und es kommt doch alles auf mich an.
    Also sprach sie und schämte sich, von der lieblichen Hochzeit
    Vor dem Vater zu reden; doch merkt’ er alles und sagte:
    Weder die Mäuler, mein Kind, sei’n dir geweigert, noch sonst was.
    Geh, es sollen die Knechte dir einen Wagen bespannen,
    Hoch, mit hurtigen Rädern und einem geflochtenen Korbe.
    Also sprach er und rief; und schnell gehorchten die Knechte,
    Rüsteten außer der Halle den Wagen mit rollenden Rädern,
    Führten die Mäuler hinzu und spanneten sie an die Deichsel.
    Und Nausikaa trug die köstlichen, feinen Gewande
    Aus der Kammer und legte sie auf den zierlichen Wagen.
    Aber die Mutter legt’ ihr allerlei süßes Gebacknes
    Und Gemüs in ein Körbchen und gab ihr des edelsten Weines
    Im geißledernen Schlauch (und die Jungfrau stieg auf den Wagen),
    Gab ihr auch geschmeidiges Öl in goldener Flasche,
    Daß sie sich nach dem Bade mit ihren Gehilfinnen salbte.
    Und Nausikaa nahm die Geißel und purpurnen Zügel;
    Treibend schwang sie die Geißel: und hurtig mit lautem Gepolter
    Trabten die Mäuler dahin und zogen die Wäsch und die Jungfrau,
    Nicht sie allein, sie wurde von ihren Mägden begleitet.
    Als sie nun das Gestade des herrlichen Stromes erreichten,
    Wo sich in rinnende Spülen die nimmerversiegende Fülle
    Schöner Gewässer ergoß, die schmutzigsten Flecken zu säubern,
    Spannten die Jungfraun schnell von des Wagens Deichsel die Mäuler,
    Ließen sie an dem Gestade des silberwirbelnden Stromes
    Weiden im süßen Klee und nahmen vom Wagen die Kleidung,
    Trugen sie Stück vor Stück in der Gruben dunkles Gewässer,
    Stampften sie drein mit den Füßen und eiferten untereinander.
    Als sie ihr Zeug

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