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Odyssee: Fischer Klassik PLUS (German Edition)

Odyssee: Fischer Klassik PLUS (German Edition)

Titel: Odyssee: Fischer Klassik PLUS (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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bescheret
    Unter den Fürsten des Volks, und gefiel’ es ihm selber zu bleiben!
    Aber, ihr Mädchen, gebt dem Manne zu essen und trinken.
    Also sprach sie; ihr hörten die Mägde mit Fleiß und gehorchten,
    Nahmen des Tranks und der Speis und brachten’s dem Fremdling am Ufer.
    Und nun aß er und trank, der herrliche Dulder Odysseus,
    Voller Begier; denn er hatte schon lange nicht Speise gekostet.
    Und ein Neues ersann die lilienarmige Jungfrau:
    Lud auf den zierlichen Wagen die wohlgefalteten Kleider,
    Spannte davor die Mäuler mit starken Hufen, bestieg ihn
    Und ermunterte dann Odysseus, rief ihm und sagte:
    Fremdling, mache dich auf, in die Stadt zu gehen! Ich will dich
    Führen zu meines Vaters, des weisen Helden, Palaste,
    Wo du auch sehen wirst die edelsten aller Phaiaken.
    Tu nur, was ich dir sage; du scheinst mir nicht unverständig.
    Siehe, so lange der Weg durch Felder und Saaten dahingeht,
    Folge mit meinen Mägden dem mäulerbespanneten Wagen
    Hurtig zu Fuße nach, wie ich im Wagen euch führe.
    Aber sobald wir die Stadt erreichen, welche die hohe
    Mauer umringt (an jeglicher Seit ist ein trefflicher Hafen
    Und die Einfahrt schmal, denn gleichgezimmerte Schiffe
    Engen den Weg und ruhn ein jedes auf seinem Gestelle.
    Allda ist auch ein Markt um den schönen Tempel Poseidons,
    Ringsumher mit großen gehauenen Steinen gepflastert,
    Wo man alle Geräte der schwarzen Schiffe bereitet,
    Segeltücher und Seile und schöngeglättete Ruder.
    Denn die Phaiaken kümmern sich nicht um Köcher und Bogen;
    Aber Masten und Ruder und gleichgezimmerte Schiffe,
    Diese sind ihre Freunde, womit sie die Meere durchfliegen):
    Siehe, da mied’ ich gerne die bösen Geschwätze, daß niemand
    Uns nachhöhnte; man ist sehr übermütig im Volke!
    Denn es sagte vielleicht ein Niedriger, der uns begegnet:
    Seht doch, was folgt Nausikaen dort für ein schöner und großer
    Fremdling? Wo fand sie den? Der soll gewiß ihr Gemahl sein!
    Holte sie diesen vielleicht aus seinem Schiffe, das fernher
    Sturm und Woge verschlug? Denn nahe wohnet uns niemand.
    Oder kam gar ein Gott auf ihr inbrünstiges Flehen
    Hoch vom Himmel herab, bei ihr zeitlebens zu bleiben?
    Besser war’s, daß sie selber hinausging, sich aus der Fremde
    Einen Gemahl zu suchen, denn unsre phaiakischen Freier
    Sind ihr wahrlich zu schlecht, die vielen Söhne der Edeln!
    Also sagten die Leut’, und es wär auch wider den Wohlstand.
    Denn ich tadelte selber an andern solches Verfahren,
    Wenn man, der Eltern Liebe mit Ungehorsam belohnend,
    Sich zu Männern gesellte vor öffentlicher Vermählung.
    Aber vernimm, o Fremdling, was ich dir rate, wofern du
    Wünschest, daß bald mein Vater in deine Heimat dich sende.
    Nah am Weg ist ein Pappelgehölz, Athenen geheiligt.
    Ihm entsprudelt ein Quell und tränkt die grünende Wiese,
    Wo mein Vater ein Haus mit fruchtbaren Gärten gebaut hat,
    Nur so weit von der Stadt, wie die Stimme des Rufenden schallet.
    Allda setze dich nieder im Schatten des Haines und warte,
    Bis wir kommen zur Stadt und des Vaters Wohnung erreichen.
    Aber sobald du meinst, daß wir die Wohnung erreichet,
    Mache dich auf und gehe zur Stadt der Phaiaken und frage
    Dort nach meines Vaters, des hohen Alkinoos, Wohnung.
    Leicht ist diese zu kennen, der kleinste Knab auf der Gasse
    Führet dich hin. Denn nicht auf gleiche Weise gebauet
    Sind der Phaiaken Paläste; des Helden Alkinoos Wohnung
    Strahlt vor allen. Und bist du im ringsumbaueten Vorhof,
    Dann durcheile den Saal und geh zur inneren Wohnung
    Meiner Mutter. Sie sitzt am glänzenden Feuer des Herdes,
    Drehend die zierliche Spindel mit purpurfarbener Wolle,
    An die Säule gelehnt, und hinter ihr sitzen die Jungfraun.
    Neben ihr steht ein Thron für meinen Vater, den König,
    Wo er, wie ein Unsterblicher, ruht und mit Weine sich labet.
    Diesen gehe vorbei und umfasse mit flehenden Händen
    Unserer Mutter Kniee, damit du den Tag der Zurückkunft
    Freudig sehest und bald, du wohnest auch ferne von hinnen.
    Denn ist diese dir nur in ihrem Herzen gewogen,
    O dann hoffe getrost, die Freunde wiederzusehen
    Und dein prächtiges Haus und deiner Väter Gefilde!
    Also sprach die Fürstin und zwang mit glänzender Geißel
    Ihre Mäuler zum Lauf; sie enteilten dem Ufer des Stromes,
    Trabten hurtig von dannen und bogen behende die Schenkel.
    Aber sie hielt sie im Zügel, damit ihr die Gehenden folgten,
    Ihre Mägd’ und Odysseus, und schwang die Geißel mit Klugheit.
    Und die Sonne sank, und sie kamen zum schönen

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