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Odyssee: Fischer Klassik PLUS (German Edition)

Odyssee: Fischer Klassik PLUS (German Edition)

Titel: Odyssee: Fischer Klassik PLUS (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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Geber des Guten, im Vorsaal,
    Und ein langes Gelächter erscholl bei den seligen Göttern,
    Als sie die Künste sahn des klugen Erfinders Hephaistos.
    Und man wendete sich zu seinem Nachbar und sagte:
    Böses gedeihet doch nicht; der Langsame haschet den Schnellen!
    Also ertappt Hephaistos, der Langsame, jetzo den Ares,
    Welcher am hurtigsten ist von den Göttern des hohen Olympos,
    Er, der Lahme, durch Kunst. Nun büßt ihm der Ehebrecher!
    Also besprachen sich die Himmlischen untereinander.
    Aber zu Hermes sprach Zeus’ Sohn, der Herrscher Apollon:
    Hermes, Zeus’ Gesandter und Sohn, du Geber des Guten,
    Hättest du auch wohl Lust, von so starken Banden gefesselt,
    In dem Bette zu ruhn bei der goldenen Aphrodite?
    Ihm erwiderte darauf der geschäftige Argosbesieger:
    O geschähe doch das, ferntreffender Herrscher Apollon!
    Fesselten mich auch dreimal so viel unendliche Bande,
    Und ihr Götter sähet es an und die Göttinnen alle,
    Siehe, so schlief ich doch bei der goldenen Aphrodite!
    Also sprach er; da lachten laut die unsterblichen Götter.
    Nur Poseidon lachte nicht mit; er wandte sich bittend
    Zum kunstreichen Hephaistos, den Kriegsgott wieder zu lösen.
    Und er redet’ ihn an und sprach die geflügelten Worte:
    Lös ihn! Ich stehe dafür: er soll, wie du es verlangest,
    Vor den unsterblichen Göttern dir alles bezahlen, was recht ist.
    Drauf antwortete jenem der hinkende Feuerbeherrscher:
    Fordere solches nicht, du Erdumgürter Poseidon!
    Elende Sicherheit gibt von Elenden selber die Bürgschaft.
    Sage, wie könnt ich dich vor den ewigen Göttern verbinden,
    Flöhe nun Ares fort, der Schuld und den Banden entrinnend?
    Ihm erwiderte drauf der Erderschüttrer Poseidon:
    Nun, Hephaistos, wofern denn auch Ares fliehend hinwegeilt,
    Um der Schuld zu entgehn, ich selbst will dir dieses bezahlen!
    Drauf antwortete jenem der hinkende Feuerbeherrscher:
    Unrecht wär es und grob, dir deine Bitte zu weigern.
    Also sprach er und löste das Band, der starke Hephaistos.
    Und kaum fühlten sich beide der mächtigen Fessel entledigt,
    Sprangen sie hurtig empor. Der Kriegsgott eilte gen Thrake.
    Aber nach Kypros ging Aphrodite, die Freundin des Lächelns,
    In den paphischen Hain, zum weihrauchduftenden Altar.
    Allda badeten sie die Charitinnen und salbten
    Sie mit ambrosischem Öle, das ewige Götter verherrlicht;
    Schmückten sie dann mit schönen und wundervollen Gewanden.
    Also sang der berühmte Demodokos. Aber Odysseus
    Freute sich des Gesangs von Herzen; es freuten sich mit ihm
    Alle Phaiaken, die Führer der langberuderten Schiffe.
    Und Alkinoos hieß den mutigen Halios einzeln
    Mit Laodamas tanzen, weil keiner mit ihnen sich wagte.
    Diese nahmen sogleich den schönen Ball in die Hände,
    Welchen Polybos künstlich aus purpurner Wolle gewirket.
    Einer schleuderte diesen empor zu den schattigen Wolken,
    Rückwärts gebeugt; dann sprang der andere hoch von der Erde
    Auf und fing ihn behend, eh sein Fuß den Boden berührte.
    Und nachdem sie den Ball gradauf zu schleudern versuchet,
    Tanzten sie schwebend dahin auf der allernährenden Erde,
    Mit oft wechselnder Stellung; die anderen Jünglinge klappten
    Rings im Kreise dazu; es stieg ein lautes Getös auf.
    Und zu Alkinoos sprach der göttergleiche Odysseus:
    Weitgepriesener Held Alkinoos, mächtigster König!
    Siehe, du rühmtest dich der trefflichsten Tänzer auf Erden,
    Und du behauptest den Ruhm! Mit Staunen erfüllt mich der Anblick.
    Aber die heilige Macht Alkinoos’ freute sich innig,
    Und er redete schnell zu den ruderliebenden Männern:
    Merket auf, der Phaiaken erhabene Fürsten und Pfleger!
    Dieser Fremdling scheint mir ein Mann von großem Verstande.
    Laßt uns ihm ein Geschenk, wie das Gastrecht fordert, verehren.
    Denn in unserm Volke sind zwölf ehrwürdige Fürsten,
    Welche Gerechtigkeit üben, und mir gehorchen die zwölfe.
    Jeder von diesen hole nun einen Mantel und Leibrock,
    Sauber und fein, samt einem Talente des köstlichen Goldes.
    Dieses wollen wir alle zugleich dem Fremdlinge bringen,
    Daß er fröhlichen Mutes zum Abendschmause sich setze.
    Aber Euryalos soll mit Worten und mit Geschenken
    Ihn versöhnen; denn nicht anständig hat er geredet.
    Also sprach der König, und alle riefen ihm Beifall.
    Schnell die Geschenke zu holen, entsandte jeder den Herold.
    Aber Euryalos gab dem Könige dieses zur Antwort:
    Weitgepriesener Held Alkinoos, mächtigster König!
    Gerne will ich den Gast versöhnen, wie du befiehlest,
    Und dies Schwert ihm

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