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Odyssee: Fischer Klassik PLUS (German Edition)

Odyssee: Fischer Klassik PLUS (German Edition)

Titel: Odyssee: Fischer Klassik PLUS (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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verehren. Die Kling ist von Erze geschmiedet
    Und von Silber das Heft, die elfenbeinerne Scheide
    Neu vom Künstler geglättet. Es wird nicht wenig ihm wert sein.
    Also sprach er und reicht’ ihm das Schwert mit silbernen Buckeln;
    Und er redet’ ihn an und sprach die geflügelten Worte:
    Freue dich, Vater und Gast! Und fiel ein kränkendes Wort hier
    Unter uns vor, so mögen es schnell die Stürme verwehen!
    Dir verleihn die Götter, die Heimat und deine Gemahlin
    Wieder zu sehn, nachdem du so lang in Trübsal umherirrst!
    Ihm antwortete drauf der erfindungsreiche Odysseus:
    Auch du freue dich, Lieber; dich segnen die Götter mit Heile!
    Und du müssest hinfort des Schwertes nimmer bedürfen,
    Welches du mir anjetzt mit versöhnenden Worten gereicht hast!
    Sprach’s und hängt’ um die Schulter das Schwert mit silbernen Buckeln.
    Und die Sonne sank, da kamen die schönen Geschenke.
    Edle Herolde trugen sie schnell zu Alkinoos’ Wohnung.
    Hier empfingen und legten Alkinoos’ treffliche Söhne
    Bei der Mutter sie hin, die köstlichen Ehrengeschenke.
    Aber die heilige Macht Alkinoos’ führte die andern;
    Und sie kamen und setzten auf hohen Thronen sich nieder.
    Und die heilige Macht Alkinoos’ sprach zu Arete:
    Komm, Geliebte, und bring die beste der zierlichen Laden,
    Lege darein den schöngewaschenen Mantel und Leibrock.
    Dann setzt Wasser zum Sieden im ehernen Kessel aufs Feuer,
    Daß er, wenn er zuvor sich gebadet und nebeneinander
    Alle Geschenke gesehn der tadellosen Phaiaken,
    Froher genieße des Mahls und froher horche dem Liede.
    Dieses schöne Gefäß von Golde will ich ihm schenken,
    Daß er in seinem Palaste für Zeus und die übrigen Götter
    Opfer gieße und sich beständig meiner erinnre.
    Also sprach er; und schnell gebot Arete den Mägden,
    Eilend ein groß dreifüßig Geschirr aufs Feuer zu setzen.
    Und sie setzten das Badegeschirr auf das lodernde Feuer,
    Gossen Wasser hinein und legten Holz an die Flamme;
    Rings umschlug sie den Bauch des Geschirrs, und es kochte das Wasser.
    Aber die Königin brachte dem Fremdling die zierliche Lade
    Aus der Kammer hervor und legte die schönen Geschenke,
    Gold und Kleider, hinein, was ihm die Phaiaken gegeben,
    Legte darauf den Mantel hinein und den prächtigen Leibrock.
    Und sie redet’ ihn an und sprach die geflügelten Worte:
    Siehe nun selbst den Deckel und schürze behende den Knoten,
    Daß dich keiner beraub auf der Heimfahrt, während du etwa
    In dem schwärzlichen Schiffe des süßen Schlummers genießest.
    Als er dieses vernommen, der herrliche Dulder Odysseus,
    Fügt’ er den Deckel auf und schürzte behende den Knoten,
    Dessen geheime Kunst ihn die mächtige Kirke gelehret.
    Und die Schaffnerin kam und bat ihn, eilig zum Baden
    In die Wanne zu steigen. Ein herzerfreuender Anblick
    War ihm das warme Bad; denn keiner Pflege genoß er,
    Seit er die Wohnung verließ der schöngelockten Kalypso;
    Dort ward seiner beständig wie eines Gottes gepfleget.
    Als ihn die Mägde jetzo gebadet, mit Öle gesalbet
    Und ihm die Kleider umhüllt, den Mantel und prächtigen Leibrock,
    Stieg er hervor aus dem Bad und ging zu den trinkenden Männern.
    Aber Nausikaa stand, geschmückt mit göttlicher Schönheit,
    An der hohen Pforte des schöngewölbeten Saales
    Und betrachtete wundernd den göttergleichen Odysseus;
    Und sie redet’ ihn an und sprach die geflügelten Worte:
    Lebe wohl, o Fremdling, und bleib in der Heimat auch meiner
    Eingedenk, da du mir zuerst dein Leben verdanktest.
    Ihr antwortete drauf der erfindungsreiche Odysseus:
    O Nausikaa, Tochter des edlen Phaiakenbeherrschers,
    Lasse mich jetzo nur Zeus, der donnernde Gatte der Here,
    Glücklich zur Heimat kehren und schaun den Tag der Zurückkunft!
    Täglich werd ich auch dort, wie einer Göttin, voll Ehrfurcht
    Dir danksagen; du hast mein Leben gerettet, o Jungfrau!
    Also sprach er und setzte sich hin zur Seite des Königs.
    Jene teileten schon das Fleisch und mischten des Weines.
    Aber der Herold kam und führte den lieblichen Sänger,
    Welchen die Völker verehrten, Demodokos, näher, und setzte
    Ihn in die Mitte des Saals, an die hohe Säule gelehnet.
    Und dem Herolde rief der erfindungsreiche Odysseus
    Und zerteilte den Rücken, sein großes ehrendes Anteil
    Vom weißzahnigen Schweine, mit frischem Fette bewachsen:
    Herold, reiche dies Fleisch Demodokos hin, daß er esse.
    Gerne möcht ich ihm Liebes erweisen, wie sehr ich auch traure.
    Alle sterblichen Menschen der Erde nehmen die

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