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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Roberts, nehmen Sie Verbindung mit dem für den Transitionsantrieb zuständigen Team auf. Sagen Sie den Leuten, dass sie das System hochfahren sollen.«
    Roberts wandte sich einer Konsole zu seiner Linken zu und gab mehrere Befehle ein. »Transitionsteam meldet Bereitschaft, Sir. Wir können den Antrieb jetzt jederzeit aktivieren.«
    »Gut.«
    Weston schaltete die Sprechanlage ein. »Achtung, hier spricht Captain Weston. Wir bereiten jetzt die Aktivierung des Transitionsantriebs vor. Wir sind alle darüber unterrichtet worden, was damit auf uns zukommt, auch über die psychischen Auswirkungen. Bitte bereiten Sie sich entsprechend vor und melden Sie jedes Problem den medizinischen Labors. Ende.«
    »Steuermann, haben Sie die Flugbahn berechnet?«, fragte er anschließend.
    »Ja, Sir. Hab sie gerade ins System eingegeben. Wir wären bereit.«
    »In Ordnung. Ich möchte, dass alle Abteilungen ihre Bereitschaft überprüfen und bestätigen.«
    »Steuerung … Startklar!«
    »Antriebskontrolle … Startklar!«
    Die Sprecher zeigten keinerlei Unsicherheit. Weston wünschte, er könnte ihre Zuversicht teilen.
    »Reaktorkontrolle … Startklar!«
    Eine Schiffsabteilung nach der anderen bestätigte, dass sie auf die Auswirkungen des Sprungs vorbereitet war. Schließlich meldete Roberts als Letzter: »Kommandozentrale der Odyssey … Startklar!«
    »Alle Systeme vorbereitet auf den Sprung in T minus …«, Weston blickte auf den Schirm und gab mehrere Befehle ein, »zwei Minuten.«

3
    Als der Countdown bis auf die letzten zehn Sekunden heruntergezählt hatte, stieg die Spannung auf der Brücke.
    Weston rutschte unruhig auf seinem Sitz hin und her, nachdem die Zahl zehn aufgerufen worden war. Die Auswirkungen des Sprungs waren aus gutem Grund streng geheim gehalten worden. Er wusste jedoch, was zu erwarten war, wie auch die übrige Schiffsbesatzung. Doch in diesem Fall war das schlimmer als Ahnungslosigkeit.
    Er merkte, wie Commander Roberts neben ihm sich zwang, die Hände zu lockern. Die verkrampften Finger hatten kleine blutrote Abdrücke auf seinen Handflächen hinterlassen. Überall auf dem Schiff klammerten sich Menschen so fest an irgendwelche Gegenstände, als ­bereiteten sie sich auf eine massive Beschleunigung vor. Dabei hatte man sie doch darüber instruiert, was zu erwarten war. In einem Raum hatte sich ein nervöses Mannschaftsmitglied im Versuch, sich an einem Stuhl festzubinden, eigenhändig bewusstlos geschlagen. Im Nachhinein war man der Meinung, er habe noch Glück gehabt.
    Schließlich heulte eine schrille Sirene auf, die auf dem ganzen Schiff widerhallte, ein hoher Ton, den man spürte, bevor man ihn hörte, und der immer schriller wurde.
    Fünf Sekunden vor dem Sprung sah Captain Weston auf der Brücke zu, wie das rote Lämpchen aufleuchtete, und empfand dabei sogar Erleichterung. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Die Odyssey und ihre Besatzung waren drauf und dran, Geschichte zu machen.
    In manchen Schiffsbereichen hatte die Sirene mittlerweile eine ohrenbetäubende, schmerzliche Lautstärke erreicht, sodass sich viele Menschen die Ohren zuhielten und auch die Augen schlossen, was jedoch kaum nützte.
    Eine seltsame Störung beeinträchtigte die vorderen Sensorentürme so stark, dass die Rechner der Odyssey deren Ausfall meldeten.
    Nach und nach wanderte die Störung auch in Richtung Achterschiff, was zur Folge hatte, dass sich ein zentrales System nach dem anderen vom Netz abmeldete, als hätte es niemals existiert.
    Als der Countdown endete, hatte die Störung auch die Brücke erreicht. Weston riss die Augen auf: In diesem Moment löste sich der ganze vordere Teil der Kommandozentrale einschließlich des Bildschirms vor ihm in unzählige Teilchen auf, die ins Vakuum gefegt wurden. Weston fand sich plötzlich an den Rand dieses Vakuums versetzt und klammerte sich an seinen Sitz; zugleich erfassten die Auswirkungen des Sprungs die gesamte Brückenbesatzung, einen Mann nach dem anderen. Als der Mahlstrom ihn umschloss und das Universum ringsum schwarz wurde, war sein letzter bewusster Gedanke: Sollten wir das hier überleben, muss ich mal ein sehr ernstes Wörtchen mit den Technikern zu Hause reden. Was verstehen die denn bitte unter »ausreichenden Informationen«?
    Viereinhalb Lichtjahre von dem Punkt entfernt, an dem die Odyssey im Sternsystem Alpha Centauri verschwunden war, verlangsamte sich eine offenbar aus dem Nirgendwo aufgetauchte Teilchenwolke und setzte sich unverzüglich wieder zusammen. Als

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