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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Shuttle hat den Durchbruch geschafft, Captain.«
    Weston nickte. »Wie lange noch, bis wir die Torpedos wieder einsetzen können?«
    »Noch achtunddreißig Minuten, Sir.«
    Als Weston leise knurrte, wurden mehrere Brückenoffiziere blass um die Nase und wandten sich betont geschäftig wieder ihren Terminals zu.
    »Herrgott, Samuels!«, brüllte Brinks, während sein gepanzerter Körper zum achten Mal in ebenso vielen Sekunden in die Gurte zurückgeschleudert wurde. »Haben Sie ein bisschen Nachsicht mit mir! Ich bin nicht so scharf auf rücksichtslose Beschleunigung und blaue Flecken wie ihr Piloten!«
    Samuels grinste nur und bleckte dabei die Zähne, während sie den großen Kerl mit einem Blick über die Schulter bedachte. Mehrere Soldaten stöhnten bei diesem Anblick auf und murmelten sich irgendetwas zu. In ihren Kreisen kursierten viele Geschichten über Samuels. Sie galt als völlig verrückte Pilotin, die alles tat, um ihren Trupp unter schlimmsten Bedingungen zu den schlimmsten vorstellbaren Einsätzen zu fliegen und dort auch wieder herauszuholen. Das Einzige, das während eines Fluges mit ihr auf dem Pilotensitz noch gruseliger war als ihr Lächeln war ihr Zähnefletschen.
    Samuels wandte sich wieder ihren Armaturen zu. Sehnsüchtig warf sie einen Blick zu den fernen Blitzen hinüber, denn dort kämpften die Archangels um ihr Leben, wie sie wusste. Kurz darauf härtete sich ihr Blick und sie konzentrierte sich wieder auf ihren Trupp.
    »Wir empfangen Gefechtssignale aus der Umgebung der Hauptstadt auf dem südlichen Festland!«, rief die junge Pilotin den Soldaten zu, die gerade letzte Hand an ihre Ausrüstungen legten. »Wir treten jetzt in eine geosynchrone Umlaufbahn ein. Rotes Licht aus, wir schalten um auf gelb.«
    Milla sah zu, wie die Soldaten ihre Vorbereitungen mit kühler Präzision fortsetzten und sich nicht die Mühe machten, auf die Meldung zu reagieren. Samuels schien auch keine Antwort zu erwarten und konzentrierte sich bereits wieder auf die Armaturenanzeigen.
    »Geosynchrone Umlaufbahn?«, fragte Milla, als es ihr gelang, sich bei Savoy Gehör zu verschaffen.
    Er antwortete über Funk und musterte zugleich nicht nur seine, sondern auch ihre Ausrüstung. »Eine geosynchrone Umlaufbahn bedeutet, dass Samuels uns in eine Position bringt, von der aus wir unseren Einsatz beginnen können.«
    »Aha …«, erwiderte Milla in einem Ton, der deutlich verriet, dass sie keine Ahnung hatte, von was er redete. Savoy gab jedoch keine weiteren Erklärungen ab, sondern wandte sich nach Überprüfung von Millas Panzerung kühl und sachlich der eigenen Ausrüstung zu. Deshalb hakte Milla nicht weiter nach.
    Als Lieutenant Savoy einen Soldaten nach dem anderen musterte, fiel ihm auf, dass einige Gesichter unter den Helmen immer noch sichtbar waren. »Gefechtsmodus, Leute!«
    Milla kniff bei dieser für sie unverständlichen Anweisung die Augen zusammen. Als sie aufblickte, sah sie, wie sich die transparenten Visiere der Soldaten ringsum plötzlich dunkel einfärbten, sodass sie nur noch eine Reihe gesichtsloser Männer in fremdartigen Panzeranzügen vor sich hatte.
    »Das gilt auch für Sie!«, sagte Savoy und wandte sich ihr zu.
    »Und … wie … stelle ich das an?«, fragte Milla verwirrt.
    »Ist gar nicht schwer.« Savoy schaltete die Blickfeld­anzeige ein.
    Milla fuhr zusammen, als in ihrem Helm zahlreiche Lichter und Schaubilder aufleuchteten, die sich je nach Blickrichtung veränderten.
    »Immer mit der Ruhe«, sagte Savoy. »Blicken Sie auf den Mittelpunkt des Displays. Sehen Sie dort das hervorgehobene Quadrat? Es ist rot.«
    »Ja … Ja, jetzt sehe ich es.«
    »Starren Sie auf den Schirm. Halten Sie nach Veränderungen Ausschau.«
    Milla tat, wie ihr befohlen, und sah zu, wie sich das rote Quadrat blau färbte und ein anderes daneben rot.
    »Blicken Sie jetzt auf das dritte Quadrat, das mit dem Abbild eines Schildes.«
    »Eines … Schildes?«
    Savoy seufzte. »Ich meine das blaue Ding mit dem weißen Stern. Bringen Sie das Quadrat zum Leuchten.«
    »Oh … Okay«, sagte sie, nachdem sie es geschafft hatte.
    »Sagen Sie ›aktivieren‹.«
    »Ak-ti-vie-ren.«
    Milla kam es so vor, als hätte sich nichts verändert, abgesehen davon, dass die Quadrate schrumpften und auf den unteren Rand des Displays rutschten.
    Die Visiere der Personenpanzer bestanden aus gehär­tetem, transparentem Aluminium – ähnlich wie die Camouflage-Panzerung, die die Odyssey und die Archangels schützte, wenn auch weniger

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